Willkommen zurück! Ich muss ehrlich sagen – gestern brauchte ich einfach mal eine kurze Auszeit. Unsere ursprüngliche Route musste ja bereits ganz am Anfang geändert werden, als uns der Zyklon einen Strich durch die Rechnung machte. Seitdem planen wir quasi Tag für Tag neu – und das ist manchmal ganz schön anstrengend. Wohin fahren wir als Nächstes? Was wollen wir uns ansehen? Und vor allem: Wo gibt es gute Stellplätze?
Das mag nach Luxusproblemen klingen, aber in einem Land wie Australien den Überblick zu behalten, ist gar nicht so einfach. Zuhause, mit Laptop, stabilem WLAN und Strom, wäre das alles ein Kinderspiel gewesen. Aber hier? Mit zwei Handys und einem iPad, das gefühlt immer leer ist und keinem WLAN und keinen Steckdosen außer bei McDonald’s oder Starbucks – da wird selbst die einfachste Recherche zur Herausforderung. Deshalb gönnten wir uns gestern einfach mal einen Tag Ruhe.
Aber keine Sorge, wir sind mit 110 % wieder zurück – frisch geduscht und mit gewaschener Wäsche! Ja, ihr habt richtig gelesen: Nach 11 Tagen haben wir es endlich geschafft, unsere Wäsche zu waschen. Und es war auch höchste Zeit – unsere Unterwäsche wurde langsam echt knapp.
Rückblick auf gestern
Kosi verbrachte den Tag – Überraschung! – mit Schlafen.
Ich hingegen nutzte die Zeit, um am Meer entlangzuspazieren, mich auf eine Sanddüne zu setzen und den Wellen zuzusehen. So richtig abschalten. Danach wurde noch ein bisschen gelesen, Ball gespielt und natürlich Wäsche gewaschen.
Und nun zu heute
Die große Frage war: Welche Richtung nehmen wir?
- Fahren wir direkt Richtung Melbourne und klappern dabei ziemlich viele Kilometer ab?
- Oder genießen wir die Fahrt gemütlich entlang der Küste und nehmen uns noch ein paar schöne Strände mit?
Die letzten zwei Tage war es deutlich kühler als sonst. Gut, für euch zu Hause ist das wahrscheinlich Jammern auf hohem Niveau – aber statt der gewohnten 30 Grad hatten wir tagsüber maximal 24 Grad und nachts sogar nur noch 11 Grad. Und das war im Auto echt frisch! Also beschlossen wir, erst einmal bis zum Ende der Küstenstraße zu fahren – 300 Kilometer bis nach Genoa. Von dort aus wollten wir heute Abend oder morgen spontan entscheiden, ob wir weiter nach Melbourne fahren oder nicht. Denn nicht zu vergessen: Am 24. Februar müssen wir unser Auto in Sydney zurückgeben.
Aber jetzt erstmal los!
So standen wir heute auf und genossen eine herrlich warme Dusche! Inklusive Haare waschen und allem, was halt so zum Duschen dazugehört. Wir packten unsere Sachen zusammen, verabschiedeten uns von den Nachbarn am Campingplatz und fuhren einfach mal los.
Eden – eine kleine Überraschung
Unser erster Stopp war Eden – und falls ihr jetzt an den Film All Inclusive denkt: Nein, leider nicht dieses Eden. Aber trotzdem eine süße, alte und kleine Stadt. Wir schlenderten gemütlich durch die Straßen, bewunderten die alten Gebäude und machten einen kurzen Abstecher zum Meeres-Pool. Leider war es viel zu kalt, um ins Wasser zu springen, aber die Aussicht war trotzdem traumhaft.
Danach besuchten wir noch ein Killer-Wal-Museum und eine kleine Kirche. Keine riesigen Highlights, aber trotzdem ein netter Stopp, um ein bisschen Geschichte und Charme aufzusaugen.
Auf unserer Weiterfahrt entdeckten wir einen kleinen Bauernhof – und natürlich mussten wir anhalten! Kühe, Schafe, Ziegen, Hühner und sogar Kängurus grasten auf den Wiesen. In zwei kleinen Häusern wurde gezeigt, wie dort Käse, Milch, Eis und Joghurt selbst hergestellt werden. Das Ganze war mit so viel Liebe gemacht, dass wir einfach einen Kaffee trinken mussten. Und ja – es war der perfekte Kaffeestopp.
Quarantine Bay – unser perfekter Lunch-Spot
Unser nächster Halt war eine kleine, versteckte Bucht mit einem traumhaften Picknickplatz direkt am Meer. Fischerboote schaukelten im Wasser, Einheimische kamen und gingen, und die Atmosphäre war total entspannt. Während wir alles für unser Mittagessen auspackten, gesellten sich immer mehr Leute zu uns, die neugierig nach unserer Herkunft fragten und mit uns plauderten.
Zum Essen gab es für Kosi – wer hätte es gedacht? – Nudeln, und für mich eine frische Gemüseplatte. Wir saßen einfach eine Weile da und genossen. Keine Eile, kein Stress – einfach nur den Moment. Und wir sahen sogar noch einen riesigen Rochen neben uns umher schwimmen!
Und dann kam doch alles anders…
Eigentlich wollten wir danach weiter nach Genoa, wo unser Stellplatz für die Nacht sein sollte. (Unten gibt es übrigens ein Foto, wie manche Stellplätze in der App aussehen… ihr seht: nicht gerade einladend.) Aber als wir unterwegs plötzlich beide dringend Internet und Akku brauchten, kam die große Überraschung: Der nächste McDonald's war über 180 Kilometer entfernt – und zwar in die Richtung, die eigentlich nach Melbourne weiterführt.
Wir hatten schon dümmere Ideen, mit längeren Fahrten, schauten uns nur kurz an, nickten und sagten: "Ach komm, wir fahren weiter."
Und so kam es, dass wir heute nicht nur die geplanten 300 Kilometer, sondern insgesamt über 480 Kilometer gefahren sind.
Auf dem Weg dorthin war die Landschaft wunderschön – aber auch erschreckend leer. Mehrmals kamen wir an Schildern vorbei, die ankündigten: "Nächste Tankstelle in … Kilometern" (leider habe ich mir die genaue Zahl nicht gemerkt). Und genau so war es auch: 200 Kilometer lang nichts. Keine Tankstelle, kein Geschäft, kein Café – einfach nur endlose Weiten.
Was uns heute allerdings besonders aufgefallen ist: Die vielen toten Tiere entlang der Straße. Tote Kängurus, Koalas und Wombats säumten den Weg – scheinbar ist diese Gegend besonders gefährlich für sie. Es war wirklich traurig zu sehen, wie viele es nicht über die Straße geschafft haben.
Heute haben wir auch unseren Kilometerstand deutlich nach oben geschraubt. Und wir haben tatsächlich eine besondere Marke geknackt: 512.345 Kilometer! Wahnsinn, oder?
Unser Fazit des Tages
Wir sind gerade in Lakes Entrance angekommen und werden dort nach einem Stellplatz suchen. (Vermutlich wird es ein kleiner Waldabschnitt in der Nähe). Heute war ein typischer Roadtrip-Tag: viele unerwartete Wendungen, wunderschöne Landschaften und eine ganze Menge gefahrene Kilometer.
Morgen entscheiden wir dann, ob wir weiter nach Melbourne fahren oder doch lieber noch die Küste genießen.
Bussi Baba,
Kosanni
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Kommentare
Liebe Kinder!
Schön, wieder von euch zu lesen! Danke für die tollen Eindrücke.Passt weiterhin gut auf euch auf.
Bussi und Baba 😘