Tag 174: Weiterfahrt nach Vietnam 🇻🇳

Eigentlich wollten wir den heutigen Blog ja mit einem triumphalen „Postkarten verschicken– erledigt!“ starten… aber nope. 🙃
Gestern Abend stapften wir noch motiviert durch die Stadt, mit Postkarten in der Hand und großer Hoffnung. Zwei Postämter später (Spoiler: es waren keine Postämter), 40 Minuten Fußweg und einigen schiefen Blicken später, standen wir also wieder am Anfang. Einer der Männer dort (bei diesem vermeintlichen Postamt) nahm mir sogar eine Karte aus der Hand, starrte sie an, runzelte die Stirn und sagte: „Ich versteh nix.“
War ja auch auf Deutsch. 😂

Am Ende haben wir unserem Gastgeber die Karten in die Hand gedrückt mit der Bitte, sie doch beim nächsten Postgang mitzunehmen. Mal sehen… vielleicht landen sie ja doch noch bei unseren Familien. Oder in einem kambodschanischen Mülleimer. 🙈😂

Heute ging’s jedenfalls weiter – auf nach Vietnam!
Wecker um 5:00 Uhr (aua), TukTuk um 5:30 Uhr und ab zur Bushaltestelle. Frühstück: Soletti, Müsliriegel und Reiswaffeln. Gourmet-Deluxe eben 🥖🍫🍘

Nach zwei Stunden Fahrt dann die erste und einzige Pause. Leider keine große Auswahl – Kosi fragte zweimal nach Reis mit Ei. Die Frau starrte ihm nur verwirrt an. Dann zeigte er ihr in der Auslage, was er gerne möchte. Ergebnis: Reis mit Ei... und Speck. 🥓
Als er sagte, dass er keinen Speck wollte, wurde dieser kurzerhand mit der Zange wieder rausgepickt. Naja… sagen wir so: ein paar Würfelchen haben’s trotzdem ins Essen geschafft 😬

Grenzübertritt – das Abenteuer geht weiter!
Raus aus dem Bus, zur kambodschanischen Kontrolle, Pass abstempeln lassen. Rein in den Bus, 50 Meter weiter, wieder raus aus dem Bus – diesmal samt Gepäck – und rein zur vietnamesischen Einreise.
Kontrolliert wurde… eher so halb. 🤷‍♀️ Es wurde mehr so getan als wirklich etwas gemacht.

Mir fiel da plötzlich ein, dass in unserem Visum eigentlich steht, wie lange wir in Vietnam bleiben und wo wir es verlassen. Tja – eigentlich wäre das Laos (am 10. Juni) gewesen. Jetzt fliegen wir am 11. Juni direkt weiter nach Südkorea. In unserem Reisepass wurde aber das Visum mit 10. Juni vermerkt.
Wir hoffen einfach, dass am 10. Juni keiner nachfragt, wenn wir am Abend brav am Flughafen stehen. Unser Weiterflug geht nämlich schon 00:55 Uhr am 11. Juni. Vielleicht drücken sie ja ein Auge zu. Also: Daumen drücken! 🤞

Ankunft in Ho-Chi-Minh-Stadt – 8 Stunden später (inkl. exakt 1 Klopause, wohlgemerkt!)
Der Bus: okay. Die Klimaanlage: undurchschaubar. Mal arktische Temperaturen, dann plötzlich tropisch heiß. Mein Zwiebellook wurde auf eine harte Probe gestellt. 🧥➡️👕 Ich wechselte während der Fahrt immer wieder zwischen Pulli und Kurzarmshirt. Am Ende war ich trotzdem sehr froh, endlich aus dem Bus zu können. Zum einen, weil ich schon fast erfror und zum anderen, weil eine Klopause bei 8 Stunden Fahrt meiner Meinung nach etwas wenig ist.

Unsere Unterkunft lag zum Glück nur 9 Gehminuten vom Busstopp entfernt. Da konnten wir also locker hin spazieren. Und die Unterkunft… tja… ursprünglich gebucht war eine richtige Bruchbude für 29 € (3 Nächte!), mit 140cm Bett, integrierter Klo-Dusche (ja, die Toilette diente dort auch als Dusche) und null Luft zum Atmen.
Da ich aber immer noch nicht ganz fit bin, entschied ich mich gestern für ein kleines Upgrade. Jetzt haben wir immerhin 7 m² Platz und zahlen 35 € – Luxus! 😄 Aber: wir sind mitten im Touri-Viertel, und zwar in der Bùi Viện Street!

Zur Info:
Die Bùi Viện Street wird auch liebevoll „Backpacker-Straße“ genannt – hier pulsiert das Leben! 🍻 Laut, bunt, voller Bars, Streetfood, Tattoo-Studios, Musik und... Bier. Viel Bier. Sehr viel Bier.
Perfekt zum Beobachten, Flanieren, und wenn man möchte – auch zum Abfeiern. Tagsüber noch relativ ruhig, aber abends verwandelt sie sich in eine kleine Kirmes mit Neonlicht und Musik aus jeder Ecke. Mal sehen, ob wir das die Tage miterleben. Denn heute heißt es eher: gemütlich angehen.

Nach dem Einchecken ging’s direkt zum Essen. Wir fanden ein vegetarisches Lokal – Jackpot! 🍛
Für nur 9 € bekamen wir: zwei Curries, Samosas, zweimal Reis, ein Roti und Wasser. Und es war wirklich richtig gut!

Danach schlenderten wir noch ein bisschen über die nahegelegene Walking Street, quasi die Verlängerung der Bùi Viện. Auch hier: viele Lichter, viele Menschen, viele Eindrücke.
Lange waren wir aber nicht unterwegs – ich wollte mich lieber noch etwas ausruhen, um morgen dann mit voller Energie loszulegen.

Kurzer Überblick: Ho-Chi-Minh-Stadt 🇻🇳

Ho-Chi-Minh-Stadt – früher Saigon – ist die größte Stadt Vietnams und gleichzeitig das absolute Chaos mit Herz. Hier leben rund 9 Millionen Menschen… und gefühlt mindestens doppelt so viele Roller. 🛵💨 Das haben wir schon in den ersten Minuten mitbekommen…

Die Stadt ist laut, voll, warm – und einfach faszinierend. Überall gibt’s kleine Garküchen, hupende Motorbikes, französische Kolonialbauten, Neonlichter, Streetfood, Wolkenkratzer und Tempel – alles auf einmal und nebeneinander.
Man schwitzt, man wird fast überfahren, man weiß manchmal nicht, ob man in Asien oder in Paris gelandet ist – und trotzdem fühlt man sich irgendwie wohl. 😄

Was man hier so macht?
Man schlendert durch alte Märkte, probiert vietnamesischen Eiskaffee (anscheinend ein MUSS. Wir werdens morgen gleich testen und euch Bescheid geben), besucht das War Remnants Museum (sehr eindrucksvoll habe ich gehört!) oder fährt aufs Skydeck im Bitexco Tower.
Und wer sich traut, kann auch ein paar der alten Cu Chi Tunnel besuchen – ein Relikt aus dem Vietnamkrieg. Wobei wir aktuell Regenzeit haben und uns heute kurz über die Tunnel informiert haben, jedoch sollten diese zur Regenzeit nicht so “besucherfreundlich” sein.

Alles in allem: eine Stadt, die nie stillsteht. Und wir sind gespannt, wie viel wir davon in den nächsten Tagen entdecken!

Was uns hier direkt aufgefallen ist:
Es ist sooo touristisch! Überall Händler, die Sonnenbrillen, Hüte oder komische leuchtende Dinger verkaufen wollen. Und Touristen. Richtig viele.
Vor allem auffällig: ganz viele ältere Herren mit Bierflaschen vor sich in Bars – richtig gemütlich 😄 (Sorry Mama und Papa – so ab 50+ halt 😉 also nicht alt!! Jung gebliebene).

Und dann noch was: Die Outfits mancher Touristinnen. Ich sag mal so – es war viel... „Haut“. Anfang-20-Jährige mit Minirock, Sport-BH und alles bauchfrei. Ich find ja, man kann sich ruhig ein bisschen anpassen. Klar, ich trag auch kurze Hosen – aber ein bisschen Respekt vor der Kultur wär halt schon nett 🙃 Doch die meisten Jugendlichen interessiert das leider gar nicht..

So, das war’s für heute. Ich hau mich jetzt wieder aufs Bett und ruhe mich noch etwas aus.
Heute ist der dritte Tag mit Antibiotikum und auch wenn ´s noch nicht viel besser geht, ist zumindest ein Ohr wieder frei. Hoffentlich folgt das zweite bald. Der Husten ist leider weiterhin bestehen…

Kosi hat sich derweil einen Wecker fürs Sturm-Spiel gestellt – bei uns läuft das heute um 22:00 Uhr. Und ja, Sturm kann noch Meister werden! ⚽️ Also: alle Daumen drücken!!!

Bussi baba,
Kosanni 💛