Heute war wieder so ein typischer Tag, wo man morgens aus dem Fenster schaut und denkt: "Ach, eigentlich ganz okayes Wetter!" Und dann – kaum sind wir aus dem Hotel raus – BAM! Weltuntergang. 😅
Wirklich, das Wetter war plötzlich eine reine Katastrophe.
Also schnell zurück, Schirm geholt und dann erstmal in den Supermarkt, irgendwas zum Frühstück besorgen. Nicht fancy, aber immerhin trocken. Ein vorletztes Mal Yoghurt, Ei und Riegel vom Supermarkt.
Danach dachten wir uns: "Na gut, wir sind ja nicht aus Zucker." Und sind eine gute Stunde im Regen spazieren gegangen – war erst noch irgendwie romantisch, aber dann wurde es einfach nur windig, kalt und ungemütlich. Übrigens richtig praktisch, dass es hier überall durchsichtige Schirme gibt, dann sieht man trotz Schirm alles durch.
Zum Glück haben wir dann ein kleines Café gefunden, direkt bei der Texas Street, gleich neben der Busan Station. Ziemlich spannende Gegend eigentlich – die Texas Street hat so einen ganz eigenen Vibe, bisschen international, bisschen verrucht, bisschen altmodisch. Ursprünglich war das mal so ein Treffpunkt für US-Soldaten, heute gibt’s da alles von russischen Läden bis koreanischem Streetfood.
Im Café gab's dann heiße Getränke (Matcha Latte) und Planungszeit – wir saßen da, haben die Excel Listen aufgemacht und erstmal alles sortiert.
Als der Regen ein bisschen nachließ, sind wir weitergezogen Richtung BIFF Street – also der "Busan International Film Festival"-Straße. Die ist echt cool: ganz viele Straßenstände, riesige LED-Schilder, Sterne auf dem Boden wie in Hollywood, aber eben auf Koreanisch. Man merkt richtig, dass Busan auch eine Filmstadt ist.
Der Weg dorthin hat gute 45 Minuten gedauert, aber es war okay – immerhin nur noch Nieselregen. In der BIFF Street haben wir uns dann so richtig durch die Läden treiben lassen, alles angeschaut, herumgestöbert… und irgendwann einen traditionellen koreanischen Snack entdeckt, den wir natürlich direkt ausprobieren mussten.
Ja, und dann: Geschmacksexplosion… oder eher: "Was ist das??"
Es war irgendwie glibberig, weder süß noch salzig, teilweise scharf… keine Kartoffel, kein Churro, keine Pommes – einfach... unklar. 😂 Ich kann bis jetzt nicht sagen, was das eigentlich war. Aber, Abenteuer muss sein.
Zurück zur Unterkunft ging’s dann zu Fuß – nochmal zwei Stunden durch leichten Regen. Irgendwie hat das aber auch was, so im Regen durch die Straßen zu laufen, wenn links und rechts die Lichter spiegeln. Das Lustigste war aber: Während wir da mit Kapuze und Regenschirm fast wegfliegen, fahren die Locals an uns vorbei – auf dem Fahrrad, mit einer Hand am Lenker, in der anderen eine Zigarette. Ohne Schirm. Ohne Jacke. Als wäre das Wetter vollkommen irrelevant. 😄
Ach und übrigens – wir haben heute rausgefunden, dass unser Hotel anscheinend auch als Stundenhotel funktioniert. 😂
Wir hatten uns eh schon gewundert, warum es keine Seife oder Shampoo gibt, aber dafür Einmalzahnbürsten… und Kondome. Jetzt ergibt das alles Sinn. Man kann das Zimmer wohl entweder für ein paar Stunden oder normal für Übernachtungen buchen.
Aber ehrlich: Für den Preis war’s echt okay. Nur halt null Zimmerservice – fünf Tage, kein einziges Mal.
Dafür haben wir eine neue Kulturregel gelernt: Im koreanischen Alter ist man automatisch älter!
Kosi ist plötzlich 35 und ich bin 29 – obwohl ich in „echt“ noch 28 bin! In Korea zählt man ab Geburt schon als 1 Jahr alt und kriegt dann jedes Neujahr noch eins drauf. Total verrückt. Aber noch nicht offiziell 30. Wenigstens etwas 😜
Der eigentliche Tageshöhepunkt kam aber am Abend:
Kosi war beim Waschsalon um die Ecke, und hat dort einen superlieben Herrn getroffen. Der hat ihm nicht nur beim Wäsche machen geholfen, sondern ihn spontan zum Essen eingeladen – mit Bier, Schnaps, Wein, allem. 😅 Zuerst brachte er die Getränke nur zu Kosi in den Waschsalon. Dann nahm er ihn doch gleich mit ins Lokal nebenan.
Beim Abendessen war dann auch seine Frau dabei – und als Kosi meinte, dass er vegetarisch ist, ist sie einfach nochmal losgegangen und hat extra Pilze, Tofu, Kimchi und Reis geholt. Nicht nur für ihn, sondern auch für mich! Eine eigene Portion zum mitnehmen!
So unglaublich herzlich – wir waren echt gerührt.
Und als Kosi ihm am Ende Geld geben wollte, hat er nur gelächelt und gesagt:
„Ich will nur, dass ihr, wenn ihr mal Koreaner irgendwo trefft, auch so lieb und freundlich zu ihnen seid.“
🥹🧡
Kosi kam dann leicht angetrunken, aber total happy wieder zurück zur Unterkunft – und wir haben den Abend ruhig ausklingen lassen, Sachen sortiert und das mitgebrachte Essen genossen.
Ach ja – fast hätte ich’s vergessen!
Wir hatten eigentlich vor, bei dem ganzen Regen heute ins Spa zu gehen (perfektes Wetter dafür, oder?). So richtig schön entspannen, aufwärmen, vielleicht bisschen in heißen Quellen rumdümpeln.
ABER – kleiner Haken: Wegen der Tätowierung durften wir nicht rein. 😅
In vielen koreanischen Spas sind Tattoos leider noch so ein No-Go… total schade, aber ja, wieder was gelernt.
Koreanische Jjimjilbangs (Spas) und öffentliche Bäder gelten als Orte der Ruhe, Reinheit und Tradition. Tattoos stören dieses Bild – vor allem, wenn sie groß oder sichtbar sind. Betreiber befürchten außerdem, dass andere Gäste sich unwohl fühlen könnten.
Bussi Baba,
Kosanni
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