Heute ist Tag 49 – und ihr wisst, was das bedeutet? Richtig, morgen übernimmt Kosi wieder den Blog! Aber vorher erzähle ich euch, was wir heute in Nelson erlebt haben. Unsere Ankunft gestern Nacht war, sagen wir mal, ungewöhnlich.
Gegen 22 Uhr kamen wir müde an unserer Unterkunft an. "Einchecken" beschreibt den Prozess nicht wirklich, denn das war alles andere als standardmäßig. Statt einer ruhigen Begrüßung wurden wir von einer feierwütigen Meute von 15 bis 20 Jugendlichen empfangen, die mitten in einer Geburtstagsfeier steckten. Mittendrin: Ein Mann um die 70, weiße lange Haare, ein zerzauster Bart – der lebende Weihnachtsmann in zerrissenen Klamotten. Sein leicht verwirrter Blick machte die Sache nicht besser. Dieser “interessante” Gastgeber drückte uns wortlos die Schlüssel in die Hand und war schon auf dem Weg nach draußen, als Kosi ihn stoppte: "Könnten Sie uns zeigen, wo unser Zimmer ist?" Nach einer knappen Führung – Heizung? Nein. Gemütlich? Nicht wirklich – waren wir endlich da, wo wir hinwollten: ins Bett. (Ins quietschende und durchgelegene Bett)Die Nacht war kalt und laut.
Und so wie der Abend gestern geendet hat, begann der Morgen heute früh. Heute Morgen hatten wir trotzdem gute Laune, denn wir freuten uns riesig auf das Frühstück. Vor allem Anni, als alte Frühstücksliebhaberin. Seit wir in Neuseeland sind, hatten wir noch nie eine Unterkunft bei der ein Frühstück inkludiert war und ihr könnt euch vorstellen, wie sehr wir uns jetzt freuten. Endlich mal was anderes als Joghurt! Ein Frühstücksbuffet war uns laut Booking versprochen worden. Voller Tatendrang stieg Anni die Treppen hinunter. Der Frühstücksraum? Leer. Kein Buffet, keine frischen Brötchen. Nichts. Enttäuscht stapfte sie zurück, um Kosi zu fragen, ob es vielleicht einen zweiten Raum gab. Also noch ein Versuch – gemeinsam hinunter, neugierig auf das versteckte Frühstücksparadies. Und da war es: ein einsames Toastbrot und ein Glas Marmelade. Mehr gab es nicht. Kein Kommentar.
Nach diesem Frühstück brauchten wir frische Luft. Die Stadt Nelson ist wirklich entzückend – kleine Gassen, bunte Läden und der Hafen mit seinen vielen Schiffen lädt zum Schlendern ein. Wir setzten uns in ein gemütliches Hafenkaffee, um den Blick aufs Wasser zu genießen, bevor wir weiterzogen. Auf einem Naschmarkt gab es frisches Obst und Gemüse, das direkt von Neuseeland stammte. Wir verbrachten sehr viel Zeit dort, um jede Marktreihe genau anzusehen. Ein weiteres Highlight war die katholische Kirche, die wir besuchten. Wir zündeten eine Kerze an, dachten an unsere Liebsten zu Hause und ließen die friedliche Atmosphäre auf uns wirken.
Die Temperaturen auf der Südinsel? Immer noch sommerlich warm. Die Pullover, die wir für kühlere Tage mitgenommen hatten, verschwanden nach wenigen Minuten im Rucksack. Nelson versprüht einen entspannenden Charme und wir genossen das ruhige Tempo nach den anstrengenden letzten Tagen.
Am Nachmittag machten wir einen Lebensmittel-Einkauf und gingen zurück zur Unterkunft, um zu kochen. Ein gemütlicher Abendspaziergang am Fluss rundete den Tag ab. Menschen beobachten, die letzten Sonnenstrahlen auf der Haut spüren – diese kleinen Momente machen das Reisen so besonders. Und weil es Samstag war, stand natürlich Eiscreme auf dem Plan (Eiscreme Samstag!!)– zumindest für Kosi!
Für uns stand heute wirklich nur Entspannung auf dem Programm – und das war auch nötig. Die letzten Tage hatten es in sich und wir freuten uns auf etwas Ruhe. Doch nicht alles lief ganz so rund: Anni kämpft seit kurzem mit Magenproblemen. Die Ursache? Vermutlich das Leitungswasser. Immer, wenn sie viel davon trinkt, dauert es nicht lange, bis ihr Magen rebelliert. Die Autofahrt gestern war ein Highlight für sich: Nach mehreren Stunden Fahrt musste Anni ans Steuer – die perfekte Pause für Kosi. Mit einem Speibsackerl zwischen den Beinen, dem Lenkrad in der rechten Hand und einem Taschentuch in der linken meisterte sie ihre Fahrzeit souverän. Keine Sorge, es war nicht dramatisch und auch nicht viel. Zur Sicherheit gab es heute eine Diät aus trockenen Semmeln, Soletti und ausschließlich Wasser aus Flaschen.
Trotz allem ließ uns der Tag nicht untätig: Stolze 20.000 Schritte später fühlten wir uns ordentlich durchgelüftet.
Kosi? Trinkt kaum Wasser und hat null Beschwerden. Mit Pizza und Eis war das heute ein echter kulinarischer Glückstag für ihn.
Heute Abend machen wir es uns früh gemütlich. Morgen stehen wir wieder voller Tatendrang bereit – und natürlich Kosi mit dem nächsten Blogeintrag. 😉
Bussi Baba,
Kosanni
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