Tag 104: Rückflug nach Manila - das letzte Mal philippinisches Chaos

Veröffentlicht am 15. März 2025 um 11:27

Der Tag begann viel zu früh – um 4:20 Uhr klingelte der Wecker. Es war noch stockdunkel, als wir uns müde aus dem Bett quälten, unsere Rucksäcke schnappten und uns für den Tag vorbereiteten. Um 5 Uhr wartete bereits unser Tuk-Tuk-Fahrer vor der Unterkunft, bereit für die Fahrt zum Flughafen.

Eine ganze Stunde lang fuhren wir im offenen Tuk-Tuk durch die frische Morgenluft. Eigentlich war es angenehm, doch der Wind pfiff uns so stark um die Ohren, dass wir zwischendurch das Gefühl hatten, gleich aus dem Sitz geweht zu werden. Ich zog meinen Pulli enger um mich, während Kosi sich über die ungewohnt kühle Brise freute – gar nicht so schlecht nach all den schwülen Tagen.

Am Flughafen angekommen, erwartete uns bereits das altbekannte Philippinen-Phänomen: Sicherheitskontrollen, die schneller gehen als jede Supermarktkasse. Nach drei Minuten waren wir durch – keine Warteschlange, kein Stress, keine wirkliche Kontrolle. Allerdings gab es hier auch nicht wirklich viel zu tun. Nach und nach öffneten kleine Stände, einer nach dem anderen, bis der Flughafen langsam zum Leben erwachte. Wir sicherten uns einen Kaffee und warteten auf unser Boarding.

Um 7:15 Uhr war es dann so weit – Boarding-Time. Doch Kosi und ich hatten getrennte Plätze und ich ahnte schon, dass mein Los mal wieder das perfekte sein würde… (wie immer)

Ein Baby, ein Instagram-Skandal und eine sehr fragwürdige Sitznachbarin

Kaum hatte ich meinen Platz eingenommen, begann der Spaß: Direkt hinter mir saß ein kleines Baby, das es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ununterbrochen gegen meinen Sitz zu treten. Ich versuchte, es zu ignorieren, doch es war leider eine ununterbrochene Kickbox-Einheit in meinem Rücken.

Doch es kam noch besser. Während des Starts machte sich ein sehr eindeutiger Geruch in unserer Reihe breit – Babywindel-Alarm. Der kleine Kerl hatte genau im richtigen Moment sein Geschäft erledigt und anscheinend hatte seine Familie keine zweite Windel zum Wechseln dabei. Also mussten wir alle 1,5 Stunden lang mit dem Duft „Eau de Baby-Kaka“ ausharren.

Gerade als ich dachte, das wäre schon der Tiefpunkt dieses Fluges, setzte sich eine Dame neben mich, obwohl der dritte Sitz in unserer Reihe frei war. Kein Problem – dachte ich. Doch dann begann sie plötzlich, Fotos zu machen. Zuerst von der Aussicht, dann von mir. Ich tat so, als würde ich es nicht bemerken, versteckte mich unter meiner Kappe und starrte konzentriert auf mein iPad. Doch sie ließ nicht locker.

Plötzlich lehnte sie sich an mich und fing an, Selfies mit mir zu machen – inklusive Peace-Zeichen. Ich ignorierte sie weiterhin, bis sie auf die glorreiche Idee kam, mich von unten zu fotografieren, während ich auf mein iPad starrte. Da platzte mir der Kragen. Ich schaute hoch – und was sehe ich? Sie hatte bereits Bilder von mir auf Instagram gepostet.

Ich sprach sie direkt darauf an und fragte, was das sollte. Ihre Antwort? „Ich habe doch nur die Aussicht fotografiert.“Ja klar, weil meine Schulter und mein Gesicht plötzlich ein landschaftliches Highlight ist. Ich bat sie, die Fotos zu löschen, doch anstatt darauf einzugehen, drehte sie sich einfach demonstrativ zur Seite und ignorierte mich. Aber natürlich blieb sie trotzdem auf ihrem Platz direkt neben mir sitzen. Und natürlich versuchte sie weiterhin „unauffällig“, weitere Bilder zu machen. Ich kann euch sagen – selten war ich so froh, endlich aus einem Flieger rauszukommen. Wie Kosi im Nachhinein meinte: ich hätte einfach selbst anfangen sollen, Fotos von ihr zu machen. Doch leider kam mir die Idee währenddessen nicht...

Nach 1,5 Stunden Flug landeten wir in Manila und verließen den Flughafen im Rekordtempo. Erster Stopp: unsere großen Rucksäcke bei der Gepäckstation abholen. Danach brachten wir sie ins Hotel, um den Tag noch entspannt ausklingen zu lassen.

 

Da wir noch ein paar Stunden Zeit hatten, bevor das Zimmer bezugsfertig war, schlenderten wir noch einmal durch die Straßen und ließen die Stadt auf uns wirken. Eine Mischung aus Chaos, Leben und Gegensätzen – genau so, wie wir sie in Erinnerung hatten.

Zur Mittagszeit gönnten wir uns eine 90-minütige Massage inklusive Schröpfen für gerade mal 15 € pro Person – eine perfekte Möglichkeit, die letzten Reisestrapazen loszuwerden. Danach war Kosi hungrig und bestellte sich eine Pizza, während ich mir einen frischen Obst-Snack holte.

Wir spazierten noch zum Supermarkt, um uns ein paar Vitamine zu besorgen und checkten dann in unserem Zimmer ein. Morgen wird es wieder früh – unser Weiterflug geht um 7 Uhr, das heißt: Der Wecker klingelt um 3:40 Uhr. Also definitiv früh schlafen gehen heute!

Fazit unserer Zeit auf den Philippinen:

🌴 Traumhafte Strände und beeindruckende Natur
🏙️ Arme Städte und viele ärmliche Gegenden im Landesinneren
🍽️ Wenig vegetarische Optionen, aber dafür unzählige Bäckereien und viel frisches Obst
💛 Unglaublich freundliche und offene Menschen
✈️ Definitiv eine Reise wert!

Morgen verlassen wir dieses wunderschöne, aber auch herausfordernde Land – und sind schon gespannt auf das nächste Abenteuer.

 

Bussi Baba, 

Kosanni

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.