Tag 151: Ankuft in Beijing 🇨🇳

Veröffentlicht am 1. Mai 2025 um 15:24

Wir beginnen unseren heutigen Eintrag mit einer kleinen Geschichte:

 

Die Geschichte beginnt im Grazer Augarten. Der öffentliche Park im sechsten Stadtbezirk an der Mur gelegen, ist im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts ein Eldorado für Schüler und Studenten. Ihre Leidenschaft ist der Fußball – ein Modesport, der aus England über Prag ab ca. 1893 den Weg nach Graz findet. Schon vor 1909 sammeln sich um den Schüler Fritz Longin, der einen Lederball besitzt, und um den Studenten Karl Aßmann eine Schar talentierter Jugendlicher, die unter Fantasienamen wie „Assam del Negro“ oder „Longino“ im Augartenpark die erfolgreichste Mannschaft sind. Dies ist ihnen bald nicht mehr genug und so konsolidieren sie sich als richtige Fußballmannschaft am 01. Mai 1909 unter dem Namen „Sturm“ – vermutlich nach Vorbild des Deutschen Ballspielclubs Sturm Prag, der kurz zuvor in Graz gastiert. Schon kurz nach der Gründung ist die heute noch markante Sturmfahne mit dem in sich geschwungenen „St“ der Wegbegleiter des jungen Vereins. Die Klubfarben sind schwarz und weiß.

Heute ist der 116 Geburtstag des für mich größten und besten Klubs der Welt. Daher zelebrieren wir diesen Tag wie die Jahre zuvor. Auf die Schwoazn! Samma Sturm - samma Grazer

 

Aber nun zu unserem heutigen Tag:

 

Guten Morgen, Mittag oder auch schönen guten Abend.

Heute mussten wir mal früher aufstehen, da wir ab 08:15 Uhr vom Schiff mussten. Daher ging der Wecker um 06:15 Uhr ab und wir packten die restlichen Sachen in unsere Rucksäcke. Wir haben gestern Abend noch begonnen zusammen zu packen damit wir heute keinen Stress bekommen.

 

Als wir uns dann auf den Weg zum Frühstückssaal machten, kamen uns schon etliche Leute mit vollen und gestapelten Tellern entgegen. Wir dachten uns schon, was ist denn hier los.

Als wir dann den Saal betraten wurde uns bewusst was los war. Menschenmassen. Und das war nicht untertrieben. Es hat nur 1 Restaurant offen und daher versammelten sich hier alle Menschen. Es war fast unmöglich einen Platz zu bekommen. Nach mehreren Runden setzten wir uns zu einem chinesischen Pärchen und konnten dann endlich unser Frühstück holen.

Es war wirklich die Hölle los. Man hätte fast glauben können, dass einige verhungern würden. Achja wir dachten das wir diese Woche schon alles gesehen hätten aber heute wurde nochmal alles getoppt. Die Menschen packten Säckeweise und das ist nicht übertrieben Essen ein. Wir sahen Rucksäcke voll mit Äpfeln, Orangen, harten Eiern und Reis. Dazu zu sagen wäre noch, dass überall geschrieben steht, das man kein Essen mitnehmen darf vom Schiff. Auch der Captain hat dies mehrfach durchgesagt. Aber dies hielt die Menschen nicht auf. Wir sahen einige mit Rucksäcken und mehreren Plastiksackerl voll Essen den Saal verlassen. Keine Ahnung was die Leute damit machen, ob sie die nächsten Wochen davon leben werden oder dies als Souvenier für ihre Verwandten mitbringen würden. Wer weiß. Wir werden es leider nie erfahren. Sehr schade. 😂

Wobei einige bestimmt noch eine längere Heimreise vor sich hatten und da musste ich an die Sendungen im Fernsehen denken wo Leute bei der Flughafenkontrolle Koffer voller Lebensmittel hatten. Jetzt wusste ich endlich woher diese kommen. Von Kreuzfahrtschiffen.

 

Danach ging es für uns (natürlich haben wir auch Essen mitgenommen - einen Apfel - mehr war nicht mehr übrig) in die Kabine und wir warteten, aufgerufen zu werden. Es wurden nämlich in Gruppen aufgerufen damit das Ausschiffen reibungslos und ohne Stress ablaufen konnte.

 

Kurz nach 8 Uhr ging es für uns dann los. Es gab die Möglichkeit das Gebäck in den Hafen bringen zu lassen, wir entschieden uns jedoch unsere Rucksäcke selbst zu tragen. Daher stellten wir uns mit unseren vollgepackten Rucksäcken an und warteten, dass wir das Schiff verlassen konnten. Im Hafen angekommen gab es eine kurze Passkontrolle und dann waren wir in China.

So nun brauchten wir ein Taxi um zum Bahnhof zu gelangen. Als wir den Ankunftsbereich verließen, warteten bereits dutzende Taxifahrer und wollten uns mitnehmen. Wir haben uns jedoch bereits im Vorfeld informiert, dass diese erhöhte Preise verlangen würden. Daher hat Anni bereits Alipay runtergeladen. Mit dieser App kann man hier einfach alles machen und ohne geht einfach nichts. In den Restaurants und Geschäften muss man mit der App bezahlen, es gibt keine Kartenzahlung mehr.

Kurz zum Vergleich, wir bekamen das Angebot uns für umgerechnet 25 Euro zum Bahnhof zu bringen. Mit der App kostete der Transfer keine 5 Euro. Also ist schon ein großer Unterschied.

Als wir dann im Taxi waren, waren wir froh endlich mal weg von den Menschenmassen zu sein. Wir fuhren dann etwa 45 Minuten und erreichten dann den Bahnhof. Wir waren wirklich mitten im Nirgendwo und wir kamen ins grübeln ob wir hier richtig waren. Vor dem Bahnhof waren 3 Taxis und im Wartebereich 3 Leute. Als wir dann den Security fragten kam die Ernüchterung. Falscher Bahnhof 😂 wir sahen uns verwundert an, haben wir ja die Adresse im Handy eingegeben gehabt. Aber es half alles nichts. Wir mussten weiterfahren. Doch wie…. Wir versuchten eines der 3 wartenden Taxis zu nehmen. Doch dies war eine Herausforderung. Niemand sprach englisch und als wir ihnen die Adresse zeigten schauten sie uns verdutzt an. Aber seht selbst auf den Bildern.

Nach einigen Minuten hatten wir es dann geschafft und ein Taxifahrer nahm uns mit. Ob wir nun richtig sein werden, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wir wussten nur, dass wir anscheinend wieder retour fuhren, für 25 Minuten 😂

Auf der Fahrt googelten wir dann den Bahnhof und fanden ein Foto. Unser Plan war einfach zu schauen ob das Gebäude wo der Fahrer uns hinbrachte dem ähnelte. Und tatsächlich sah das Gebäude diesem ähnlich. Perfekt. Endlich richtig.

Also packten wir unsere Sachen und marschierten in den Bahnhof. Gleich zu Beginn gab es eine Sicherheitskontrolle und man musste seinen Pass vorzeigen. Auch um auf das Gleis zu gelangen brauchte man einen Ausweis. Es wird gar nicht das Ticket kontrolliert sondern der Ausweis bzw. Muss man beim Ticketkauf auch seine Reisepassnummer angeben. Überwachungsstaat herzlich Willkommen.

 

Achja kleiner side fact. Die Taxis haben ein Navi wo sogar angezeigt wird welche Ampeln noch wie lange rot oder grün sind. Man kann also schon im Vorfeld sehen wie lange man warten muss und dementsprechend langsamer fahren oder schneller 😉

 

Am Bahnhof mussten wir dann fast 3 Stunden auf unseren Zug warten. Die Zeit vertrieben wir uns mit Mentalist schauen. Keine Ahnung wie oft wir die Serie bereits gesehen haben, aber ist immer wieder eine Empfehlung wert.

 

Um kurz vor 13 Uhr konnten wir dann in den Zug steigen. Dann gab es gleich mal eine interessante Durchsage des Schaffners. „Bitte das Klo nach dem Klogang sofort spülen, Schuhe nicht ausziehen, keine stinkenden Sachen essen, Füße nicht auf den Sitz davor geben und auch nicht auf die Wand“ Kurz danach nahmen wir dann einen Thunfisch Geruch wahr. Also hatte sich nicht jeder an die Ansage gehalten….

 

Nach ein bisschen über 1 Stunde erreichten wir dann den Bahnhof Peking. Auch beim rausgehen aus dem Bahnhof wurde erneut der Reisepass kontrolliert.

Da wir ziemlich müde vom vielen Warten waren, dachten wir uns, dass wir uns einfach ein Taxi nehmen werden. Wir stellten uns also in der Schlange an und nach ca. 10 Minuten hatten wir ein Taxi. Online haben wir gesehen, dass es ungefähr 6 Euro kosten würde.

 

Also machten wir es uns auf dem Rücksitz bequem und es ging los. Doch die Fahrt wurde immer länger und ich machte schon Scherze ob Anni eine Stadtrundtfahrt gebucht hat. Wir haben dann auch am Navi mitgeschaut und gesehen, dass der Taxifahrer einen ziemlichen Umweg fährt. Wir dachten uns dabei aber nichts und der Preis am Taxometer war auch noch okay. Es war dann auch noch sehr viel Stau und somit brauchten wir über 1 Stunde zum Hotel. Dort angekommen war der Preis bei ca. 10 Euro. Also deutlich über dem was die App sagte. Ich sprang dann gleich raus und wollte die Rucksäcke aus dem Kofferraum holen aber der ging nicht auf. Ich wartete und wartete und nichts passierte. Also ging ich wieder vor und sah , dass Anni mit dem Taxifahrer diskutierte. Sie konnten zwar nicht miteinander reden aber schrieben sich Nachrichten über die Übersetzungsapp am Handy. Anni erklärte mir dann, dass der Taxifahrer bei der Ankunft einfach das Taxometer bei 10 Euro hatte, diese einfach ignorierte und händisch den doppelten Preis eintippte in seinem Handyrechner eintippte und von uns verlangte. Die Begründung lautete, viel Stau…. Aber nicht mit Anni. Die war sehr wütend und ließ sich dies nicht gefallen. Sie blieb Stur und nach einigen Minuten einigten sie sich auf den vorherigen Preis. (Achja kleine Info am Rande, Anni hat heute die gewissen Tage im Monat bekommen und jeder weiß wie gut gelaunt Frauen zu dieser Zeit sind - dies hat der Taxifahrer abbekommen und ich glaube in nächster Zeit wird er vorsichtiger sein mit dieser Touristen - Abzocke 😂)

 

Die letzten 50 Meter mussten wir dann zur Unterkunft gehen, da dort keine Autos fahren durften. Und nach diesen 50 Metern wussten wir auch wieso. Es war eine Fußgängerzone mit hunderten Geschäften aller Art. Unsere Erholung und Auszeit vor Menschenmassen war innerhalb von Sekunden weg. Es waren hunderte Menschen dort. Man konnte gar nicht normal gehen. Man wurde einfach mit der Masse geschoben. Gottseidank konnten wir gleich ins Hotel fliehen und auch unser Zimmer beziehen.

Das Zimmer ist für unsere Verhältnisse sogar groß und wir haben sogar ein Doppelbett (leider nicht so angenehm wie auf dem Schiff).

Wir stellten unsere Rucksäcke ab und gingen dann gleich raus um uns etwas zu Essen zu holen.

Leider gab es zwar viele Geschäfte und Lokale aber überall gab es nur Ramsch oder Fleisch/Fisch.

 

Das positive war, dass es auch Bäckerein gab und somit holten wir uns gleich mal etwas Süßes als Vorspeise. Danach geht es sich ja leichter 😇.

Wir spazierten dann umher und wurden immer hungriger und genervter. Die Menschen hier sind leider einfach, mhm wie soll man sagen…. Dumm 🙈 keiner achtet auf andere, jeder lauft irgendwie, Leute bleiben einfach im Weg stehen, es wird gerempelt und auch nicht entschuldigt wenn man jemandem reinläuft und Rücksicht wird auch nicht genommen. Man wird richtig zornig wenn man herumläuft. Dementsprechend waren unsere Launen.

Wir fanden dann auch Gottseidank etwas zum Essen. Eine kleine Food Hall und kauften gleich ein bisschen ein. Ein Fladenbrot mit roten Bohnen, eine gebratene Kartoffel und 2x gebratene Nudeln mit Gemüse. Und jedes Mal mussten wir mit dieser blöden App bezahlen und das Internet war dort so schlecht dass es mehrmals nicht funktionierte. Die Leute waren jedoch sehr geduldig mit uns und nach ein paar Minuten konnten wir alles bezahlen. Also ohne Internet ist man sehr aufgeschmissen.

 

Danach war unsere Mission einen Supermarkt zu finden. Diese Mission wer auch fast erfolgreich gewesen. Aber nur fast. Wir sahen einen Markt auf der anderen Straßenseite. Laut dem Polizisten mussten wir jedoch durch die U-Bahnstation gehen um auf die andere Seite gelangen zu können. Also kämpften wir durch die Menschenmassen und als wir dann unten angekommen waren, sahen wir, dass wir ein Ticket brauchen würden und erneut durch eine Sicherheitskontrolle mussten, um auf die andere Seite gelangen zu können. Also ging es wieder retour und genervt ins Hotel.

Ich ließ jedoch nicht locker und machte mich erneut auf den Weg einen Supermarkt zu suchen. Anni ruhte sich inzwischen ein bisschen aus.

Ich fand dann auch einen 7 Eleven. Juhu unser Supermarkt ja und kaufte gleich Wasser und etwas zum Naschen ein. Daneben entdeckte ich auch ein Lokal, das italienische Pizza anbot. Da ließ ich mich nicht zwei mal bitten und bestellte gleich eine Pizza Margherita. Die Pizza war wirklich sehr gut und ich war wirklich überrascht so eine gute Pizza hier zu bekommen.

 

Danach passierte nicht mehr viel. Anni und ich schauten noch einen Film und verbrachten den Abend im Bett.

 

So, das war dann wieder von uns.

Ich hoffe ihr verbringt den Gründungstag von Sturm Graz mit feiern und genießt den Tag.

Bleibt gesund, bleibt fit

A presto

 

Bussi Baba

Kosanni

 

ps. Fußball ist die schönste Hauptsache der Welt

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