Tag 199: Bangkok erste Eindrücke

Veröffentlicht am 18. Juni 2025 um 16:24

Durch die Zeitverschiebung war die Nacht mal wieder früh vorbei. Oder besser gesagt: ich war um 5 Uhr hellwach – Kosi konnte immerhin noch bis 6 Uhr schlafen, bevor auch er aus dem Bett musste (sorry dafür).

Unser Hotel bietet zwar einen „Fitnessraum“, der sich allerdings auf einen einzelnen Stepper beschränkt – sportliche Träume ade. Deshalb machten wir uns auf die Suche nach einem alternativen Gym… und fanden etwas viel Besseres: ein Outdoor-Fitnesspark. Direkt beim Park um die Ecke.

Als wir dort ankamen, staunten wir nicht schlecht. Es wimmelte von Menschen – drinnen und draußen. Gruppen, die Morgentänze aufführten, Dehnübungen zu Musik machten, gemeinsam lachten und sich warm liefen. Es war ein richtiges Gemeinschaftserlebnis!

Für nur 2 € durften wir mittrainieren – und wurden dabei so herzlich empfangen, als wären wir alte Bekannte. Alle sprachen mit uns, fragten uns neugierig aus, lachten mit uns. Schnell wurden wir als Geschwister abgestempelt – anscheinend sehen wir uns sehr ähnlich 😂 und als sehr hübsch bezeichnet (zumindest laut Aussage einiger Thailänder:innen 😄).

Während wir ernsthaft trainierten, schienen viele andere eher den sozialen Aspekt des Gyms zu genießen. Besonders ältere Menschen saßen entspannt herum, unterhielten sich, aßen Bananen oder machten Fotos – aber genau das war das Schöne daran: Gemeinschaft vor Leistung.

 

Und dann, Punkt 8 Uhr, ertönte plötzlich eine laute Musik. Alle Menschen erstarrten, stellten sich gerade hin. Jogger blieben mitten im Lauf stehen, Tänzer unterbrachen ihre Übungen – auch wir ließen sofort alles liegen und standen still.

Was war da los?
Wir recherchierten später: Jeden Tag um 8 Uhr morgens und 18 Uhr abends wird in ganz Thailand die Nationalhymnegespielt. Es ist üblich (und respektvoll), dann innezuhalten – als Zeichen der Verbundenheit mit dem Land. Eine beeindruckende Geste der nationalen Einheit, die sogar in Parks oder Bahnhöfen praktiziert wird.

 

Nach dem Training gönnten wir uns auf dem Rückweg Wasser und eine Banane, machten uns frisch und spazierten zur bekannten Khao San Road.

 

Khao San Road

Die Khao San Road ist das pulsierende Backpacker-Zentrum Bangkoks – berühmt für ihr aufgewecktes Leben, günstige Unterkünfte, Streetfood und bunte Läden. Sie ist Treffpunkt für Reisende aus aller Welt – ein Mix aus Chaos und Charme.

Wir fanden ein süßes kleines Frühstückslokal, stärkten uns und machten uns dann auf zu einer kulturellen Entdeckungstour:

 

Wat Saket – Der Goldene Berg

Der Wat Saket oder auch „Golden Mount“ ist ein Tempel auf einem künstlich angelegten Hügel, von dem man eine fantastische Aussicht über Bangkok hat. Man steigt über 300 Stufen hinauf – begleitet vom Klang kleiner Glocken – und oben erwartet einen ein strahlender goldener Chedi.

 

Sanam Luang

Direkt neben dem Grand Palace liegt der große, offene Platz Sanam Luang, der traditionell für königliche Zeremonien genutzt wird. Früher war er sogar ein Ort für königliche Einäscherungen. Heute ist er ein Park, Treffpunkt und Veranstaltungsort – und ein schöner Ort zum Rasten.

 

Weil die letzten Tage doch ziemlich anstrengend waren, gönnten wir uns anschließend eine 30-minütige Fußmassage – soooo gut.

Auf dem Weg dorthin versuchten uns allerdings unzählige Leute alles Mögliche anzudrehen:
„Nur heute ist der Tempel offen!“, „Günstiger Preis, nur jetzt!“, „Ich zeige euch den besten Ort!“ – natürlich war das alles Quatsch. Aber wir sahen viele Touristen, die auf diese Maschen reinfielen… typisch Bangkok eben. Man wird mit günstigen Preisen angelockt und dann irgendwo hingebracht, um richtig abgezockt zu werden…

 

MBK Center

Danach spazierten wir über eine Stunde durch kleine, verwinkelte Gassen zum berühmten MBK Center.

Das MBK Center ist ein riesiges Einkaufszentrum mit acht Stockwerken und über 2.000 Geschäften. Hier findet man wirklich alles: Kleidung, Technik, Souvenirs, Schmuck, Essen. Es ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt – und definitiv ein Erlebnis für sich.

Nach einer kurzen Rast machten wir uns gegen Abend erneut auf den Weg zur Khao San Road – diesmal mit einem Abstecher zum Patpong Night Market.

 

Patpong Night Market

Der Patpong Market ist berühmt-berüchtigt: Hier trifft Nachtmarkt auf Rotlichtviertel. Zwischen Ständen mit gefälschten Markenartikeln, Souvenirs und Straßenessen reiht sich eine Bar an die nächste – mit fragwürdigen Shows.

 

Wir waren neugierig – und ja, wir sahen eine Ping-Pong-Show.

 

Triggerwarnung:

🟡 Ping-Pong-Shows sind eine Art Striptease-Vorführung, bei der Frauen (leider oft unter schwierigen Bedingungen) Objekte mit ihren Körpern „performen“ – z.B. Ping-Pong-Bälle aus bestimmten Öffnungen verschießen, Kerzen damit auspusten, Rasierklingen aus dem weiblichen Geschlechtsteil herausholen (ja wirklich! das war sooo verstörend!!) oder Zeichnungen damit malen.

Wir verließen nach 10 Minuten das Lokal… und wir waren noch nie so verstört….

Es heißt zwar, man muss es einmal gesehen haben… aber ich sag’s euch… den Anblick hätte ich mir sparen können. Dafür tun mir auch die Frauen viel zu sehr leid!!

 

Es ist ein berüchtigter Teil der Touri-Kultur in Bangkok, aber auch zutiefst umstritten – viele Frauen dort wirkten traurig, müde, unbeteiligt. (Verständlicherweise….)

Trotzdem finde ich es noch immer so erschreckend zu sehen, wie viele Männer die jungen Frauen „kaufen“.

 

Was ebenfalls verstörte: Viele sehr junge Mädchen, gelangweilt auf Barhockern, und dazu überall Ratten und Kakerlaken, die zwischen Ständen und Tischen umherhuschten. Nicht unbedingt ein Ort, an dem man lange bleiben möchte.

 

Dazu kam das „kulinarische Angebot“: gegrillte Spinnen, Skorpione, Mehlwürmer, Maden, Kakerlaken, Heuschrecken, ja sogar Krokodilfleisch – auf Spießen angerichtet. Ob das jemand freiwillig isst? Wir sind skeptisch.

 

Ein Tag voller Reizüberflutung und fragwürdiger Unterhaltung.

 

Und weils ja immer wieder Thema ist - das Wetter: Wir hatten heute wirklich Glück! Es war den ganzen Tag heiß, sonnig und richtig schwül - aber wir freuen uns über die Sonne ☀️

 

Bussi Baba,

Kosanni

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