Tag 229: Relaxen und Erholung

Veröffentlicht am 18. Juli 2025 um 22:09

Nach all den heißen Tagen in Indien war es heute ein richtiger Kulturschock für den Körper – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Wir konnten zwar ausschlafen, aber wirklich erholt fühlte sich der Morgen nicht an. Wir wachten beide ziemlich abgeschlagen und müde auf – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass es nachts nur 9 Grad hatte... und es in unserem Zimmer keine Heizung gibt. Willkommen zurück in der Realität!

Ich schlief sogar mit langer Hose und langärmligem Shirt – in Indien wäre das undenkbar gewesen. Vermutlich war es genau dieser Temperaturumschwung, der meinem Körper heute eine kleine Pause abverlangte. Also entschieden wir uns bewusst für einen langsamen, ruhigen Start in den Tag. Obwohl wir bereits um 6 Uhr wach waren (ja, danke Jetlag!), kuschelten wir uns nochmal ein, schnappten das iPad und schauten gemütlich im Bett die neue Folge von „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ – ein herrlicher Start in den Tag, der uns ein bisschen Heimatgefühl schenkte.

Frühstück gab’s im Bett, bestehend aus den gestrigen Resten – gar nicht so schön, aber herrlich gemütlich. Danach schlief Kosi nochmal kurz ein, während ich die Zeit nutzte, um mit meiner besten Freundin zu telefonieren. Heute ist nämlich ihr JGA – und es fiel mir echt schwer, nicht dabei sein zu können. Aber immerhin konnte ich ihre Aufregung durch die Leitung spüren ♥️

Gegen 9 Uhr machten wir uns schließlich langsam auf den Weg in die Innenstadt. Wir schlenderten durch die Gassen, über verschiedene Märkte, nahmen die Eindrücke auf und beobachteten das Treiben. Besonders spannend: wir fanden einen riesigen Supermarkt – ein echter Schatz für morgen, denn da frühstücken wir zu viert. Also gleich ordentlich eingekauft! Dann brauchen wir uns Abend keine Gedanken mehr machen.

Danach tauchten wir weiter ein in die Marktvielfalt – von Stoffen über Gemüse bis hin zu einem eigenen Marktteil nur für gebrauchte Handys (ob die noch wirklich funktionieren? Fraglich...). Während wir weiter durch die Straßen gingen, fiel uns auf, wie die Kinder entlang der Wege um Geld baten. Es wirkte fast so, als hätte jedes Kind seinen eigenen „Bettelbereich“ – sie wussten ganz genau, wie weit sie mitgehen durften, dann drehten sie um und neue Kinder kamen.

Da wir keine Süßigkeiten dabei hatten und grundsätzlich kein Geld an Kinder geben möchten, teilte ich meine frisch gekauften Cracker – und die Freude in ihren Augen war unbezahlbar. Wir wollen aber morgen unbedingt unseren Guide fragen, ob es in Ordnung ist, den Kindern Süßes mitzubringen – wenn ja, dann decken wir uns gleich ein und verteilen in den kommenden Tagen kleine Freuden.

Mittlerweile war der Energiepegel wieder im Keller – ein schneller Espresso musste her. 🥱 Auf dem Rückweg zur Unterkunft suchten wir verzweifelt etwas fürs Mittagessen. Gar nicht so einfach: Vieles an Street Food bestand hauptsächlich aus Baguette, Pain au Chocolat oder anderem süßen Gebäck – nicht gerade das, wonach uns der Sinn stand. Und gesundes Essen gab es für Vegetarier sowieso nicht…

Gerade als wir schon fast aufgeben wollten, fanden wir ein kleines, gut besuchtes Restaurant – randvoll mit Einheimischen (immer ein gutes Zeichen!). Und obwohl die Speisekarte ausschließlich auf Französisch war – merci an meine 6 Jahre Schulfranzösisch, die mir heute leider kaum geholfen haben 😅 – fanden wir schließlich zwei vegetarische Gerichte: Nudeln mit Gemüse und Ei, reichlich gebuttert, aber überraschend lecker! Aber traditionell.

Zurück in der Unterkunft gönnten wir uns ein Päuschen. Ich arbeitete ein wenig am iPad, während Kosi schlief – die Müdigkeit steckte uns beiden in den Knochen. Und dann, endlich, gegen 18 Uhr kamen Jul und Tamara! Unser Guide hatte sie vom Flughafen abgeholt, und es gab gleich ein erstes kurzes Briefing zur bevorstehenden Rundreise – morgen geht’s nämlich schon los!

Zum Abschluss des Tages gingen wir zu viert noch etwas essen.

Gegen 23 Uhr waren wir dann zurück im Zimmer (ja wir hatten einiges zum Bereden) und fielen müde ins Bett.

Heute war leider richtig kalt hier, weshalb wir Thermoleggins und vier Jacken anhatten…

 

Kosi und ich haben uns übrigens extra die wichtigsten Wörter auf Malagasy angeeignet – hallo, danke, ja, nein… wir mögen es nicht besonders, hier auf Französisch angesprochen zu werden, da die Sprache oft der Oberschicht vorbehalten ist. Es fühlt sich irgendwie falsch an, wenn sogar die bettelnden Kinder einen auf Französisch ansprechen – das hat uns heute wirklich nachdenklich gemacht.

Der Tag war ruhig, aber voller Eindrücke. Unser Körper brauchte diesen Reset. Aber morgen starten wir gut gestärkt in unsere Rundreise – wir freuen uns riesig auf die kommenden Tage!

Ach ja – und noch ein kleiner Fun-Fact zum Schluss: Wollt ihr wissen, woran ich merke, wenn Kosi krank wird oder sich nicht so gut fühlt? Er kauft Gummizeug. 😄 Immer. Sobald er Haribo, Schokolade und Süßes bunkert, weiß ich: Da bahnt sich was an. Normalerweise nascht er nämlich kaum – ein echtes Warnsignal.

 

Bussi Baba,
Kosanni

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