Guten Morgen, Mittag oder auch schönen guten Abend.
Heute mussten wir sehr früh raus. Bereits um 04:00 klingelte uns der Wecker aus dem Schlaf. Gottseidank sind wir gestern direkt nach der Ankunft ins Bett und schliefen schnell ein.
Anni ging morgens noch duschen und schaffte es, das halbe Zimmer zu überfluten. Ihr könnt euch vorstellen, wie glücklich ich war, als ich aufstand und fast knöcheltief im Wasser stand. Also machte ich mich mal an die Aufräumarbeiten. Dies war dann auch flott erledigt.
Gegen 05:00 Uhr checkten wir dann aus. Rina wartete bereits vor dem Hotel auf uns. Als wir ihn dann fragten, wie er geschlafen hatte, meinte er, dass er kein Zimmer mehr bekommen hätte und somit im Auto gepennt hat. Anscheinend waren die Fahrerzimmer voll und er hat uns nichts gesagt. Ansonsten hätten wir ihm natürlich auch ein Zimmer gebucht. Da sieht man wieder, dass die Menschen zu nett sind und nichts sagen wollen und dass die Kommunikationsbarriere doch groß ist. Wir haben dann versucht, ihm zu erklären, dass er in Zukunft was sagen soll. Hoffentlich macht er das auch.
Unser erster Stop war dann der Bankautomat. In nächster Zeit sollte es so schnell keine mehr geben. Wir sind gespannt, wohin wir fahren werden, wenn es auch keine Banken mehr gibt.
Der nächste Stop war dann eine Tankstelle, die leider noch zu hatte. Somit fuhren wir weiter. Die Shell Tankstelle hatte dann offen, somit konnten wir das Auto und die Benzinkanister volltanken. Dann ging es weiter und wir fuhren Richtung Baobab Allee. Der Weg dorthin war wieder mal abenteuerlich. Wir wurden mal so richtig durchgeschüttelt und wer noch nicht wach war, war danach wach.
Angekommen war es noch stockdunkel. Wir spazierten die Allee entlang und konnten die riesigen Bäume anschauen. Währenddessen ging langsam die Sonne auf und die ganze Gegend erstrahlte. Es war schön, den Sonnenaufgang zu beobachten.
Einige der Bäume sind über 10 Meter hoch und über 700 Jahre alt. Leider haben einige Touristen ihre Namen oder andere Sachen in die Bäume geritzt. Das finde ich sehr schade und sollte bestraft werden. Ansonsten sollte man hier unbedingt mal hin und die Bäume anschauen. Den Anblick wird man so schnell nicht vergessen. Ich habe sogar einen umarmt. 😜
Dann ging es wieder auf die super tolle Straße und es ging auf und ab. Wir mussten uns alle anhalten, damit wir nicht unsere Köpfe anhauten.
Irgendwann schaute ich dann zu Anni rüber und sah einen riesen Käfer über ihrem Kopf sitzen. Ich sagte ihr nichts, öffnete das Fenster und wollte den Käfer mit meiner Kappe rauswischen. Dieser hatte aber eine andere Idee und entkam der Kappe, sprang auf Annis Arm und verkroch sich dann hinter Jul im Sitz. Dort kroch er gleich zu seinem Popo und er spürte das Kribbeln. Wir machten einen Notstop und sprangen alle aus dem Auto. Der Käfer war dann gleich gefunden und er erledigte anscheinend noch sein Geschäft auf Jul. (Oder auf gut Deutsch - Jul wurde angeschissen!) Wir kamen nicht mehr aus dem Lachen heraus. Gottseidank hatten wir noch Feuchttücher mit und somit konnte er sich reinigen. Mit einem kleinen Schock ging es dann weiter. Wie weit wir noch hatten? Keine Ahnung. Wir vertrauten Rina einfach, dass sie uns sicher wohin bringt.
Nach 1 Stunde und 45 Minuten erreichten wir dann unser Ziel. Kirindy Forest.
Wir kauften unsere Tickets und los ging es. Ingesamt zahlten wir knapp 60 Euro für 4 Personen plus einen Guide.
Wir machten uns auf, um Lemuren und eventuell ihren natürlichen Feind, den Fosa, zu sehen.
Zu Beginn sagten wir gleich mal 2 Chamäleons.
Wir spazierten dann weiter durch den Wald, bis wir endlich Lemuren fanden. Es gibt so viele verschiedene Arten, dass ich euch leider nicht genau sagen kann, welche dies war. Diese Art lebt jedoch in Gruppen und ist nicht monogam. Man kann sie hier auch „füttern“, aber mit Wasser. Also am Boden liegen viele Muscheln, und da kann man Wasser einfüllen und dann den Lemuren geben. Nachdem es nur wenige Wasserstellen in dem Wald gibt und die Wege oft recht weit sind, nehmen sie dies gerne an. Sie lassen sich jedoch nicht streicheln oder springen auf die Schulter/Arme von Menschen. Dies würde nur gehen, wenn man sie von Hand füttern würde. Dann würden sie sich daran gewöhnen und wenn sie dann nichts bekommen würden, auf Menschen springen und „betteln“.
Wir kamen dann auch an einem speziellen Baum vorbei. Dem Wasah. Unser Guide erklärte uns, dass Einheimische uns so nennen würden, da wir weiß sind. Der Baum häutet sich nämlich, wenn die Sonne darauf scheint. Daher wurden wir Touristen danach benannt. 😂
Dann entdeckten wir die zweite Art, die in diesem Wald lebt. Weiße Lemuren. Diese saßen jedoch sehr hoch in den Baumkronen. Lt. dem Guide, damit sie sich morgens aufwärmen konnten. Sie kommen jedoch allgemein nicht sehr weit herunter. Meistens auf maximal fünf Meter. Weiteres: Leben diese Lemuren als Familie zusammen und sind monogam.
Er erklärte uns auch, dass der Fusa eher die weißen Lemuren jagen würde, da diese weniger schreckhaft sind. Daher fällt es ihm leichter. Der Feind des Fusa sind Schlangen. Derzeit gibt es jedoch kaum welche in diesem Wald, aber wenn die Regenzeit beginnt, kommen diese vermehrt vor. Es gibt auch keine für den Menschen giftigen Schlangen in Madagaskar - just for info. (Ach ja, am Weg retour haben wir noch einen kleinen nachtaktiven Lemuren gesehen. Dieser war anscheinend zu langsam und hat es nicht mehr heimgeschlagen und ist einfach an einem Ast eingeschlafen. Oft suchen sich diese kleinen Löcher in den Bäumen, um zu schlafen.)
Der Guide zeigte uns auch ein paar Baobab-Bäume. Diese haben kein Geschlecht, aber einem Baum ist ein „Penis“ gewachsen. Klingt lustig, ist es auch. Es ist einfach ein dicker Ast, der am unteren Ende des Baumes gewachsen ist. Daher wurde dieser Baum „männlicher Baobab“ genannt. Es gibt sogar Menschen, die nur herfahren, damit sie diesen sehen können.
Er erzählte uns auch, dass es sein kann, dass man keinen Fusa sieht oder auch keine Lemuren.
Da wir zu diesem Zeitpunkt bereits alle Lemuren gesehen hatten, hofften wir nun, einen Fusa zu sehen.
Und tatsächlich. Wir sahen einen Fusa. Gerade als wir zurück zum Start kamen, saß einer neben der Küche. Dort kommen sie öfter vorbei, denn sie riechen das Essen. Damit ihr euch ein Bild machen könnt, wie ein Fusa aussieht. Es ist eine größere Katze. Vielleicht wie ein Puma, der Schwanz und die hinteren Pfoten erinnern an ein Känguru. Wenn ihr jetzt keinen Plan habt, wie ein Fusa aussieht. Wir haben ein Bild beigefügt. 😂
Wir waren dann froh, zurück zu sein, denn Jul ging es magentechnisch heute nicht so gut. Wir fragten Rina also, wie lang wir noch fahren würden. Er meinte daraufhin - 2 Stunden auf der super tollen Straße und dann müssen wir noch 2 Fähren nehmen…. Juhuuu, dachten wir uns. Die genaue Fahrzeit konnte er uns nicht nennen, doch es klang anstrengend und lange. Nachdem wir bereits gestern den ganzen Tag im Auto verbracht hatten und noch dazu wenig Schlaf bekamen, freuten wir uns heute umso mehr auf ein Bett und auf Liegen.
Nach ein paar Stunden erreichten wir dann endlich die erste Fähre. Der Weg dorthin war aber mehr als abenteuerlich. Zwischendurch wussten wir gar nicht mehr, ob dies überhaupt eine Straße sei bzw. ob der Weg wohinführen wird. Unser Fahrer lachte nur und meinte: „welcome to Africa“ 😂
Die Fähre sah dann genau so aus, wie wir es uns gedacht hatten. Bzw. sogar besser. Es war nicht nur ein Holzfloß, sondern ein paar Bretter, die über 2 Boote gespannt waren. Angetrieben wurde das Ganze von 2 Motoren.
Insgesamt passten 5 Autos auf die Fähre und es wurde kein Platz verschwendet. Als alles aufgeladen war ging es dann schon los. Umgerechnet zahlten wir ca. 14 Euro für die Fähre. Ich glaube ja, dass dies die Touristenfähre ist. Bei den Preisen können sich Einheimische dies normals leisten. Man möchte dann gar nicht sehen was es sonst noch für Fähren oder Boote gibt.
Nach ca. 20 Minuten sind wir dann auf der anderen Seite angekommen. Nachdem unser Hunger schon riesig war (wir hatten gestern nicht zu Abend gegessen und auch nicht gefrühstückt) ging es dann flott weiter zum Restaurant.
Bei der Einfahrt in die Stadt wurde uns dann der Weg von einem Schranken und der Polizei versperrt. Wir mussten 1 Euro zahlen damit wir weiterfahren konnten. Auch unser Fahrer war sichtlich verwirrt denn bis dato hatte er dies auch nicht gekannt.
5 Minuten später sind wir dann angekommen und bestellten gleich mal. Es gab eine gute Auswahl an vegetarischem Essen. Also 2 verschiedene Gerichte. Anni und ich bestellten jeweils eines. Die Preise waren höher als in anderen Lokal zuvor aber es gab weit und breit kein anderes Lokal. Zudem muss man auch sagen, dass das Restaurant sehr gut aussah. Ein bisschen nobel. Das Essen wurde auch sehr schön angerichtet und es schmeckte hervorragend. Wir waren glücklich.
Gestärkt kauften wir dann noch ein paar Flaschen Wasser bevor wir uns auf den Weg machten. 4 Stunden Fahrt und eine Fähre hatten wir noch vor uns.
Der Weg wurde aber kaum besser. Zwischendurch sogar schlechter. Wir fuhren durch endlose Steppen. Zwischendurch fuhren wir durch kleine Dörfer die aus ein paar Hütten bestanden. Die Kinder liefen dann jedes Mal her um uns zu winken. Es war jedes Mal heftig zu sehen wie die Menschen hier leben. Sowas in Österreich zu sehen wäre undenkbar.
Nach knapp 4 Stunden erreichten wir dann endlich die 2te Fähre. Wir waren komplett durchgeschüttelt. Jul spürte seinen Magen und Tamara den Rücken. Wir waren quasi ein Krankentransport. 😂
Die erste Fähre war mit 4 Autos voll daher mussten wir auf die Zweite warten. Nachdem der Fluss nicht so breit war, dauerte es nicht lange und wir konnten endlich über setzen.
Während wir warteten spielten wir mit den einheimischen Kindern Bambusstöcke in den Sand rammen. ☺️
Auf der anderen Seite angekommen dauerte es nur mehr 5 Minuten bis zum Hotel. Wir waren glücklich endlich angekommen zu sein. Auf dem Weg zum Hotel packten wir noch unseren Tourguide für morgen ein. Er stellte sich einfach hinten aufs Auto und wurde noch ordentlich durchgerüttelt. Als wir ankamen stellte er sich als Hubert vor. Top Name.
Wir brachten die Rucksäcke in das Zimmer und trafen uns dann in der Lobby zur Besprechung. Achja Strom gibt es hier nur morgens und abends für jeweils 3 Stunden und Internet gibt es nur an der Rezeption.
Die Besprechung dauerte nicht lange und wir machten aus, die 6 Stunden Tour zu machen. Klingt jetzt lange und spannend aber diese ist nur 7 km lang. Also wieder kein Sport für Anni und mich. Ihr könnt euch vorstellen wie unglücklich Anni war. Daher beschlossen wir morgens eine Runde Sport zu machen. Seid also gespannt ob wir es morgen aus dem Bett schaffen.
Wir wir die Besprechung hatten, beratschlagten wir auch ob wir überhaupt eine Tour machen sollten. 2 sind angeschlagen und wir waren nicht sonderlich motiviert im Wald herumzustapfen und Lemuren zu suchen. Dies hatten wir bereits sehr oft gemacht. Allerdings meinte Hubert das es sehr viel mehr zu sehen gibt.
Wir beschlossen morgen beim Frühstück eine Entscheidung zu treffen. Schließlich sind wir 10 Stunden hergefahren um diese Tour zu machen. Hätten wir auch vorher wissen können aber wir wussten nicht das man wirklich so lange herfahren würde und was genau hier gemacht wird. Da haben wir wieder das Thema mit der Sprachbarriere. 😇
Um 19:00 Uhr hatten wir dann einen Tisch zum Essen reserviert. Wir aßen rasch und freuten uns auf unser Bett. Daher ging es danach direkt auf die Zimmer und es wurde geschlafen.
Das war also unsere Weiterreise. Ich hoffe, dass wir den Blog heute hochladen können. Das Internet ist sehr schlecht also verzeiht es uns wenn es erneut keine Bilder gibt. Wir geben unser Bestes aber die Rahmenbedinungen sind nicht die Besten.
Bleibt gesund, bleibt fit
A presto
Bussi Baba
Kosanni
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