Tag 245: Ranomafana

Veröffentlicht am 3. August 2025 um 17:13

Guten Morgen, Mittag oder auch schönen guten Abend.

Zuallererst, wir haben die Nacht überlebt. Die Temperaturen waren um die 9 Grad und wir haben uns mit den Wolldecken eingewickelt und gehofft nicht zu erfrieren.

 

Gegen 06:30 Uhr machten wir uns dann auf in die Lobby. Dort gibt es WLAN und wir wollten die Fotos für den gestrigen Blog hochladen aber leider ist das Internet nicht besonders gut. Daher müsst ihr vorerst noch ein wenig warten. Es kann aber auch sein, dass die Fotos inzwischen oben sind bis der heutige Blogeintrag gepostet wird. Lasst euch überraschen.

 

Um 07:00 Uhr gab es dann endlich Frühstück. Somit begann auch das Chaos. Gestern Abend klopfte noch jemand vom Hotel an der Zimmertür und jagte uns einen riesen Schrecken ein.

Der Mann wollte jedoch nur wissen, was wir für ein Frühstück haben wollten.

Anni und ich bestellten das größte Frühstück mit Cafe/Tee, Marmelade/Honig, Crepes, Brot, frische Früchte und Eier.

Bekommen haben wir heute dann Tee/Cafe, Honig und Brot mit Eiern.

Wir fragten dann bzgl den Früchten nach und er meinte dann, er wusste nicht das wir diese haben wollten. Naja, steht ja beim bestellten Frühstück dabei. Auch bzgl den Crepes mussten wir nachfragen. Er brachte diese dann und fragte noch ob wir diese mit Schokolade wollen. Daher bestellten wir diese mit Schokolade. Wir wussten jedoch nicht, dass er nach dem Frühstück zu Anni kam und meinte, dass Schokolade extra kostet und nur Crêpe ohne etwas dabei gewesen wäre…. Wäre uns ja egal gewesen aber man muss halt kommunizieren.

Nachdem wir dann alles bekommen hatten machten wir uns um 08:00 Uhr auf zum Ranomafana Nationalpark.

Anni ließ den Park heute aus da sie einfach ein wenig Ruhe brauchte.

Somit fuhren wir ohne Anni aber mit unserem Guide los. (Guide hieß Nambin)

 

Als wir dann 2 Minuten unterwegs waren, mussten wir eine Vollbremsung hinlegen. Auf einmal stand mitten auf der Straße ein Lemur. Daneben auf den Bäumen waren die anderen 3. Wir hatten Glück diese hier zu sehen, denn diese Art ist selten und man bekommt sie nicht so oft so nah zu sehen. Wir fuhren dann langsam vorbei und hofften, dass die Lemuren sicher über die Straße kommen würden.

 

Beim Park angekommen kauften wir die Tickets und los ging es.

Ich hatte mich heute extra dick angezogen. Lange Unterhose, langes Shirt, Regenjacke vorsichtshalber mitgenommen. Ich war gut ausgerüstet.

Am Anfang ging es Stufen hinab und dann begann auch schon der Park. Es war ein Regenwald, entsprechend war auch das Klima. Wir starteten bei Sonnenschein aber das Wetter änderte sich dann rasch.

Zwischendurch begann es sogar zu Regnen. Zum Glück waren wir aufgrund der dichten Bäume gut geschützt.

Unser Weg führte dann immer wieder bergauf und bergab. An einigen Stellen war es sehr rutschig, an anderen gab es Stufen. Wenn es länger bergauf ging, begann ich richtig zu schwitzen. War wohl doch zu warm angezogen. Sobald es jedoch bergab oder geradeaus ging, wurde es einem schnell kalt. So musste ich halt die Jacke an und wieder ausziehen.

 

Paar Infos zum Park bzw was wir heute gesehen hatten.

Den Park gibt es seit 1991 und 1996 wurde eine seltene Lemurenart entdeckt.

Es gibt 12 verschiedene Lemurenarten wobei 7 Tagaktiv und 5 Nachtaktiv sind.

Wir sahen den Golden Bamboo Lemur von dem es noch 1 gibt und auch die Great bamboo Lemuren.

Hauptnahrungsmittel sind Bambus, Bambus Blüten, Pilze und rote Erde. Die Erde brauchen sie für die Verdauung. (Sie essen also 90% Bambus usw und 10% Erde)

Achja nachdem es schwer ist die Lemuren hier in freier Wildbahn zu finden hatten wir sogar einen „Spotter“ dabei. Dieser marschierte vor uns suchte die Lemuren oder andere Tiere.

Wir lernten auch, dass die erste Woche wenn Lemuren geboren wurden die gefährlichste ist. In der ersten Woche müssen diese im Nest bleiben während die Eltern auf Nahrungssuche sind. Daher sind sie in der Zeit ein leichtes Ziel für andere Tiere. Nach einer Woche können sich die Lemuren dann bei ihren Müttern festhalten und gehen mit auf Futtersuche.

Wir lernten auch, dass im Nationalpark früher der Tanala Stamm lebte. Diese leben jetzt neben dem Park aber man findet noch eine Art „Grabstein“ von ihnen. Wenn jemand stirbt wird dieser vergraben und einige Zeit später errichtet man an einem anderen Ort eine Art „Grabstein“ (Memorial Stone - Gedenkstein) für den Verstorbenen. Je nachdem wie alt dieser geworden ist, ist der Stein höher oder niedriger.

Wir entdeckten auch die alte Forschungsstation im Park. Eine kleine Holzhütte. Es gibt nun ein großes Gebäude vor dem Nationalpark in dem geforscht wird.

Nachdem es von der einen Art nur mehr 1 Exemplar hier gibt, hat dieser Lemur einen 24 Stunden Leibwächter. Klingt komisch, ist aber so. Jemand wird also Tag und Nacht abgestellt um aufzupassen, dass der Lemur nicht gefressen wird von einem Fosa (Raubkatze).

 

Leider konnten wir nicht viele Lemuren sehen. Wir fanden zwar einige aber diese versteckten sich sehr gut in den Höhen der Bäume. Noch dazu wurde es sehr neblig. Dies nutzen die Tiere auch aus um sich vor den Menschen zu verstecken. Was ich sehr gut verstehen konnte weil hier wirklich viele Touristen wie aufgescheucht herumrennen um das beste Foto zu schiessen. Die haben alle viel Kameraequipment mit, man kann es kaum glauben. Heute sahen wir eine Familie die zu viert drauf los knipste. Keine Ahnung was los war aber die hatten anscheinend einen Wettbewerb am Laufen wer das beste Foto von einem Lemuren schießt.

Wir machten dann gleich einen Bogen und spazierten weiter.

 

Was wirklich sehr faszinieren war, war dass wir Geckos gesehen haben. Und nicht irgendwelche, sondern die Blattschwanzgeckos. Diese sind so gut getarnt, dass man sie kaum sieht. Man muss ganz genau schauen und nah hingehen, um diesen zu entdecken.

 

Wir spazierten dann bis zur Aussichtsplattform wobei man heute aufgrund des Nebels nicht viel sehen konnte.

 

Wir machten uns daraufhin wieder auf den Weg zurück und waren dann nach knapp 3 Stunden wieder retour. Wir hatten heute die Wahl zwischen 2,3 und 5 Stunden Tour und hatten uns für die 3stündige Wanderung entschieden. Dies war im Nachhinein die richtige Entscheidung denn wir waren froh retour zu sein und hatten auch schon ein wenig Hunger.

 

Angekommen stürmten Tamara und Jul gleich mal die Souvenirläden. Tamara brauchte unbedingt einen „King Julian Lemuren“ und Jul schaute sich bei den Gewürzen um. Diese gibt es hier an jeder Ecke.

Währenddessen wurde ich von einem jungen Mann angesprochen ob ich mir nicht seine Galerie anschauen wollte. Ich lehnte dankend ab da wir ja eh keinen Platz haben würden um Bilder mitzunehmen. Ich ließ mich dann doch überreden und ging mit ihm mit.

Und eines kann ich euch sagen. Die Bilder waren wirklich sehr schön. Falls wer Instagram oder Facebook (50+ 😜) hat kann gerne mal reinschauen.

@alainrasoloart

@studioolonala

 

Die Bilder werden per Hand gezeichnet und man kann Kopien davon kaufen. Ich holte dann gleich Jul dazu und der Künstler zeigte uns sein Skizzenbuch. Dies wollte Jul dann unbedingt haben aber das war unverkäuflich. Es gab aber auch davon ein paar Kopien. Jul bekam gar nicht genug und schaute dann lange mit Tamara die Bilder durch. Am Ende kaufte Jul auch einige davon. Ich glaube 10-12 Bilder. 😂

Der Künstler erzählte dann von seiner Arbeit und dass er dafür auch mit Wissenschaftlern und Forschern auf Expedition geht. Noch dazu verwendet er einen Teil des Geldes das er verdient um mit Kindern in den Nationalpark gehen zu können und ihnen alles zu erklären.

Zu guter Letzt kannte er sogar Österreich und hat eine gute Freundin in Graz. Ja so klein ist die Welt.

 

Nachdem der Kaufrausch abgeklungen war machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Wir packten Anni ein und dann ging es weiter in die kleine Stadt die 5 Minuten entfernt war. Dort gab es dann ein Mittagessen. Endlich. 😬

Als wir das Essen bestellt hatten kam auch schon ein Herr vom Lokal und wollte uns Vanilleschoten verkaufen. Jul lehnte dankend ab und meinte vielleicht später.

 

Als wir dann aufgegessen hatten war der Herr wieder da und zeigte uns die Vanille. Währenddessen kamen immer mehr Leute vor den Eingang des Lokales und wollten auch Gewürze und Vanille verkaufen. Sie schrien immer wieder Preise hinauf. Herrlich mitanzusehen.

Dann ging auch schon die Verhandlung von Jul und dem Herrn los. 240.000 wollte er und nach harten Verhandlungen einigte man sich auf 160.000.

Gerade als Jul es sich gemütlich machte kam der nächste Herr vom Lokal und wollte Pfeffer verkaufen. 😂 Auch dies lehnte Jul zuerst ab, wurde dann aber schwach und wollte sich den Pfeffer ansehen.

Gesehen und gekauft, könnte man dann sagen. Die Verhandlungen gingen flotter und beide Seiten waren zufrieden.

Jul hatte nun ordentlich Gewürze eingekauft und musste sich nun einen Platz im Rucksack schaffen damit er dies alles mitnehmen konnte.

 

Dann machten wir uns auch schon auf den Weg retour zum Hotel. Anni und ich machten dann noch einen kurzen Zwischenstopp bei einem kleinen Shop in der Stadt um Wasser, Joghurt und Cookies zu kaufen.

 

Im Hotel angekommen, rasteten wir erstmal. Heute stand eigentlich nichts mehr am Programm. Tamara und Jul hatten noch eine „Nachtwanderung“ ausgemacht. Um 17:30 Uhr ging es für 1 Stunde raus um noch ein paar Lemuren zu entdecken.

Wir ließen dies jedoch aus und machten es uns mit 3 Decken im Hotel gemütlich. So gut es ging. Also halbwegs gemütlich. 😬

 

Bevor wir es uns jedoch gemütlich machten, bestellten wir noch das Frühstück für morgen. Wir bestellten das Selbe und sind nun gespannt ob es diesmal klappt.

 

Das war also unser Tag im Nationalpark. Morgen geht es retour Richtung Antananarivo. Unsere Zeit hier neigt sich langsam dem Ende zu. 7 Stunden Autofahrt haben wir vor uns.

Also seid gespannt wie diese morgen verlaufen wird.

 

Bleibt gesund, bleibt fit

A presto

 

Bussi Baba

Kosanni

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