Madagaskar: Unsere Kosten für 23 Tage – Was kostet die Reise?
Madagaskar – eine Insel voller wilder Natur, exotischer Tiere, endloser Staubpisten und einer ganz eigenen Magie.
Wir haben 23 Tage zu viert auf dieser einzigartigen Insel verbracht.
💵 Gesamtkosten auf einen Blick
Für unsere dreiwöchige Reise haben wir insgesamt 3.249,50 € ausgegeben – das sind 1.625 € pro Person.
Umgerechnet auf den Tag: etwa 70,60 € pro Person und Tag.
Damit liegt Madagaskar im Vergleich zu anderen Ländern, die wir bereist haben, im oberen Mittelfeld – dazu aber später mehr.
🏨 Unterkünfte – 691 € für 2 Personen
Unsere Unterkünfte haben insgesamt 691 € für beide gekostet – also rund 15 € pro Nacht und Person.
Wir haben bewusst eher günstige Optionen gewählt – charmant, einfach, oft familiengeführt. Zwei etwas teurere Hotels waren ebenfalls dabei, meist wegen besonderer Lage oder aus Mangel an Alternativen.
Was du wissen solltest:
- Heizung? Fehlanzeige! In vielen Regionen – vor allem im Hochland – kann es nachts sehr kalt werden. Heizung ist dabei Fehlanzeige.
- Warmwasser ist Glückssache. In mehreren Unterkünften hatten wir nur lauwarmes oder gar kein warmes Wasser. Dann mal 2-3 Tage gar nicht duschen.
- Der Standard ist einfach, aber oft liebevoll – und wenn man keine Luxuserwartungen hat, absolut ausreichend.
🍽 Vor-Ort-Ausgaben – 1.333,50 € für 2 Personen
Ein großer Teil unserer Ausgaben floss in das tägliche Leben vor Ort. Hier der genauere Blick:
🍛 Essen – 751 €
Das Thema Essen war eine kleine Überraschung für uns:
Streetfood im klassischen Sinne – wie man es z. B. aus Südostasien kennt – gibt es kaum. Stattdessen viele kleine Restaurants, in denen fast ausschließlich Huhn und Fleisch serviert wird.
Vegetarisch essen ist schwierig – oft gibt es keine wirklichen Alternativen, sodass wir häufiger in touristischere Restaurants ausweichen mussten.
Und genau das spiegelt sich im Preis wider: Für zwei Personen kamen wir am Ende auf 751 € fürs Essen.
⛽️ Tanken – 262,50 €
Wir waren mit einem Fahrer und zu viert im Auto unterwegs – das war nicht nur praktisch, sondern auch kostensparend.
Denn: Die Distanzen in Madagaskar sind riesig! Viele Strecken sind holprig und dauern stundenlang. Ohne geteilte Kosten würde das ordentlich ins Budget hauen.
Aber so war es total machbar – unsere Tankkosten lagen bei 262,50 € für das gesamte Abenteuer.
🏞 Aktivitäten – 232 €
Madagaskar lebt von seiner Natur – Nationalparks, Guides, Bootsfahrten, Eintritte.
Für all diese Ausflüge, inklusive kleinerer Fähren und Gebühren, haben wir insgesamt 232 € gezahlt.
Tipp: Viele Parks dürfen nur mit einem offiziellen Guide betreten werden – das ist gut fürs Land, aber solltest du bei der Planung berücksichtigen.
🧼 Sonstiges – 88 €
In diese Kategorie fällt alles, was sonst so anfällt:
- Visum: 70 € (bei Einreise zu zahlen)
- Wäsche waschen unterwegs
- Medikamente, Hygieneartikel und andere Kleinigkeiten
🚌 Rundreise mit Ramartour – 1.225 € pro Paar
Unsere gesamte Reise wurde von der Agentur Ramartour organisiert – und das war eine der besten Entscheidungen der Reise.
Wir haben 1.225 € pro Paar (also rund 612,50 € pro Person) bezahlt. Da wir zu viert unterwegs waren, konnten wir die Kosten für Fahrer, Auto und Organisation super aufteilen.
Was uns besonders gefallen hat:
- Vom ersten Tag an wurden wir zuverlässig begleitet
- Unsere Wünsche (z. B. ein Ausritt für Tamara 🐎) wurden unkompliziert erfüllt
- Wir bekamen tolle Insidertipps zu Sehenswürdigkeiten und Abläufen
- Es war einfach stressfrei – wir mussten uns um nichts kümmern
Hier haben wir gebucht: 👉 https://ramartour.com
Wenn du eine Reise durch Madagaskar planst, können wir Ramartour echt empfehlen – vor allem, wenn du nicht alles selbst organisieren willst.
🗺 Unsere Route durch Madagaskar
Unsere Route führte uns von der Hauptstadt Antananarivo über dichte Regenwälder, karge Wüstenlandschaften und abgelegene Fischerdörfer bis ans türkisfarbene Meer.
Das war unsere genaue Route:
- Antananarivo (Startpunkt)
- Andasibe (Lemuren & Regenwald)
- Zurück nach Antananarivo
- Weiter nach Antsirabe
- Richtung Westen nach Morondava
- Ab ins Abenteuer nach Bekopaka (Tsingy de Bemaraha!)
- Zurück nach Morondava
- Küstenfahrt nach Belo sur Mer
- Weiter nach Manja
- Erholung in Ifaty (Strand!)
- Wanderungen im Isalo Nationalpark
- Regenwald und heiße Quellen in Ranomafana
- Zurück nach Antsirabe
- Letzter Stopp: Antananarivo
Jede Etappe hatte ihren ganz eigenen Reiz – von staubigen Pisten und Flussüberquerungen bis zu atemberaubenden Sonnenuntergängen und seltenen Tieren.
🌍 Wie teuer ist Madagaskar im Vergleich?
Wir haben nun insgesamt 14 Länder bereist. Hier ist unser persönliches Kostenranking nach Tagesbudget pro Person:
- Australien – 83,50 €
- Neuseeland – 77,00 €
- Japan – 76,50 €
- Madagaskar – 70,60 €
- China – 69,50 €
- Philippinen – 52,10 €
- Thailand – 51,30 €
- Taiwan – 51,00 €
- Südkorea – 46,90 €
- Indonesien – 42,90 €
- Malaysia – 38,20 €
- Kambodscha – 38,00 €
- Indien – 37,30 €
- Vietnam – 36,90 €
➡️ Madagaskar ist also nicht das günstigste Reiseziel, aber auch kein Luxusziel.
Was den Preis ausmacht: lange Strecken, wenig Infrastruktur, teils höhere Restaurantpreise und die Notwendigkeit, vieles über Agenturen oder Guides zu organisieren.
🚗 Selbstfahrer vs. Guide – unsere ehrliche Erfahrung
Bevor wir nach Madagaskar gereist sind, haben wir oft gelesen, dass das Land für Selbstfahrer eine Herausforderung ist.
Und nach unseren drei Wochen vor Ort können wir ganz klar sagen: JA, das stimmt – und zwar mehr, als wir dachten.
Ohne unseren Guide wäre diese Reise für uns schlichtweg nicht möglich gewesen.
Welche Optionen gibt es zum Reisen?
Grundsätzlich hast du in Madagaskar folgende Möglichkeiten, dich fortzubewegen:
- Selbst fahren – also ein Auto mieten und alles selbst erkunden
- Mit Pisteur fahren – das ist ein menschlicher Navigator, weil Google Maps hier einfach nicht funktioniert (er sitzt einfach nur bei dir im Auto und navigiert dich durchs Land - fahren musst du selbst)
- Auto + Fahrer (unser Modell) – ein Guide, der gleichzeitig auch Fahrer und Navigator ist
- Öffentliche Verkehrsmittel – günstig, aber extrem unkomfortabel.. eindeutig nicht so wie in Asien. Hier ist es nochmal ein “next Level”.
Wir haben uns für die Option mit Guide + Fahrer entschieden – und das war genau richtig. Denn:
- Google Maps kennt viele Straßen nicht.
Oft fuhren wir einfach durch Flüsse oder matschige Wege und fragten bei Einheimischen nach, ob wir überhaupt richtig sind. - Die Straßen sind eine Katastrophe.
Für 50 km braucht man locker 4–5 Stunden. Löcher, Flussdurchquerungen, steinige Pisten – ein echtes Abenteuer. - Öffentliche Busse? Lieber nicht.
In manchen Minibussen sitzen bis zu 25 Personen in einem 10-Sitzer, eingequetscht über 20 Stunden – das wollten wir uns wirklich nicht antun. - Straßensperren und Erpressung:
Auf einigen Strecken legen Einheimische spitze Gegenstände oder Ketten über den Weg, um Fahrzeuge zu stoppen – mit dem Ziel, Geld zu erpressen. Ohne Guide wären wir oft abgezockt worden. - Polizeikontrollen sind häufig.
Wir kamen regelmäßig in Polizeikontrollen. Unser Guide konnte alles klären – ohne ihn hätten wir viel Geld liegen lassen.
Wir sind sonst in Asien fast nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, also war das für uns anfangs ungewohnt.
Aber in Madagaskar würden wir definitiv nicht empfehlen, selbst zu fahren. Zu gefährlich, zu kompliziert und zu viel Stress.
🍽 Essen & Restaurants
Das Thema Essen war in Madagaskar… sagen wir mal: anders, als wir es aus Asien gewohnt sind.
Was uns aufgefallen ist:
- Meilenweit gibt es oft gar nichts.
Entlang der touristischen Routen gibt es meist ein einziges Lokal, das für Touristen gebaut wurde. Sonst ist kilometerweit keine Infrastruktur vorhanden. - Streetfood? Leider Fehlanzeige.
Anders als in Thailand oder Vietnam gibt es hier kaum Straßenstände. Und wenn, dann bieten sie meist nur trockenes Baguette, das oft schon ein paar Tage alt ist. - Viel Fleisch, vor allem Huhn.
VegetarierInnen haben es schwer. Gemüse wird oft in Butter oder Öl ertränkt, viele Gerichte sind extrem fettig. - Essen gehen ist teuer.
Da es kaum Alternativen gibt, ist man fast gezwungen, in Restaurants zu essen – was sich schnell summiert. - Hygiene? Na ja…
Wir haben öfter gesehen, wie mit bloßen Händen zubereitet wurde. Kein Vergleich zu den sauberen Streetfood-Ständen in Asien.
Wir hätten uns sehr gewünscht, uns wie sonst durch Straßenstände zu probieren – aber hier war das leider nicht möglich.
🛌 Unterkünfte – zwischen 10 € und 90 €, aber nie „Luxus“
Die Unterkünfte in Madagaskar sind sehr unterschiedlich – von günstigen "Hotels" bis zu höherpreisigen Lodges.
Wir haben sowohl für 10 € die Nacht als auch für 90 € (immer für zwei Personen) geschlafen.
Was alle gemeinsam hatten:
- Heizung gibt es nirgends.
In kalten Regionen (z. B. im Hochland) war das richtig unangenehm. Wir schliefen mit Skiunterwäsche, langen Sachen und mehreren Decken. - Warmwasser? Selten.
In vielen Unterkünften gab es kein heißes Wasser – wir haben oft 2–3 Tage lang nicht geduscht, weil es einfach zu kalt war. - Frühstück ist sehr einseitig.
Meist gibt es Baguette und Kaffee, und oft nicht mal normale Milch – nur gezuckerte Kondensmilch.
Fazit: Man darf nicht zu viel erwarten. Auch die teureren Unterkünfte sind eher „einfacher Standard mit schöner Aussicht“.
❄️ Temperaturen – kalt, kälter, Madagaskar
Wir waren wirklich überrascht, wie kalt es in Madagaskar werden kann.
In Asien haben wir zum Glück noch zwei Pullover und eine lange Hose gekauft – aber wir hätten noch mehr brauchen können.
- Skiunterwäsche war unser Daueroutfit.
Tag und Nacht, fast eine Woche am Stück. Ohne Heizung und Dämmung waren die Temperaturen nachts teilweise bei 4 Grad – in den Zimmern! - Keine Wärmequelle.
In Europa kann man wenigstens ins warme Zuhause oder Café flüchten. In Madagaskar gab es oft nirgends einen warmen Ort. - Drei Tage Wärme = unsere Highlights.
An der Küste hatten wir kurzfristig mal 27 Grad – das war pure Erholung. Der Rest der Reise war eher frostig.
Merke: Madagaskar ist kein durchgehend tropisches Land. Wenn du in der „falschen“ Jahreszeit kommst, wird’s bitterkalt.
👥 Menschen & Kultur – Eindrücke mit gemischten Gefühlen
Wir kommen direkt aus Asien – und das merkt man. Der Kontrast war für uns ziemlich groß.
Was uns beeindruckt hat:
- Die Naturverbundenheit der Menschen
- Das “mora mora”-Lebensgefühl – alles passiert langsam, ohne Hektik
- Die Dankbarkeit über Kleinigkeiten – viele freuen sich ehrlich über leere Wasserflaschen oder ein Stück trockenes Brot
Was uns nachdenklich gemacht hat:
- Extremes und aufdringliches Betteln.
Wenn wir irgendwo hielten, kamen sofort Kinder ans Auto, drückten ihre Gesichter an die Scheiben und bettelten. Beim Spazieren zogen sie an unserer Kleidung, baten um Essen.
Einmal aßen wir unterwegs Schokolade – und sie wurde uns aus der Hand gerissen, bevor wir einen zweiten Biss nehmen konnten. - Kinder in zerrissener Kleidung, barfuß in der Kälte.
Während wir in dicken Pullovern froren, badeten Kinder in Flüssen – ohne Schuhe, ohne Jacke. Viele tragen getragene Kleidung aus Europa – mit Löchern, zu groß oder zu klein.
Jetzt wissen wir, woher der Satz „die Altkleider kommen nach Afrika“ kommt. - Touristen werden vielerorts ausgenommen.
Einheimische zahlen z. B. 10 Cent für Wasser, wir zahlen mindestens 1 €. Man merkt, dass man vielerorts nur als „Geldquelle“ gesehen wird. - Ohne Guide geht fast nichts.
Nationalparks dürfen nur mit Guide betreten werden. Sogar beim Königspalast mussten wir 30 Minuten diskutieren, um alleine hineinzudürfen.
Fazit: Es ist ein Land voller Kontraste. Zwischen Herzlichkeit und Abzocke, zwischen wunderschöner Natur und harter Realität.
Wir haben viel gelernt – und vieles zum Nachdenken mitgenommen.
🐒 Und trotzdem… diese Natur!
Trotz all der Herausforderungen – Madagaskar ist wunderschön.
- Wir haben Lemuren in freier Wildbahn gesehen
- Die Tsingy-Felsenlandschaften verschlagen einem den Atem
- Die Baobab-Allee bei Sonnenuntergang ist wie ein Traum
- Und die unberührten Strände im Süden laden zum Durchatmen ein
Wenn du dich auf das Abenteuer einlässt, mit realistischen Erwartungen reist und dich auf das Land einstellst, kannst du hier eine einmalige Reise erleben.
Bussi Baba,
Kosanni🌍❤️🇲🇬
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Kommentare
Danke für den sooo ausführlichen Bericht!🥰gute Weiterreise 💫