Tag 278: Fragen & Antworten zu Sansibar; Wiedersehen und unser Tag

Veröffentlicht am 5. September 2025 um 17:43

Heute begann der Tag ganz gemütlich. Wie immer klingelte kein Wecker, sondern ich wurde vom Hahnen-lärm um 6 Uhr geweckt… ich streckte mich verschlafen aus dem Bett und das erste, was dran war: unsere Katze füttern. Diese jammerte schon lautstark! Und nein, sie ist bestimmt nicht am verhungern - aber sie ist halt gerne. Während sie zufrieden schmatzte, richtete ich unser Frühstück her – ein ruhiger Start in den Tag.

Kosi machte ein paar Liegestütze und dann kam auch er zum Frühstück.

 

Danach hieß es für uns: FlipFlops einpacken und los – zu Fuß nach Paje. Der Weg zieht sich immer, gute zwei Stunden, aber inzwischen kennen wir jede Unterkunft am Weg, jeden Stein und jedes kleine Detail am Sandrand (Straßenrand - am Sand? Keine Ahnung ob es dieses word gibt 😂). Schon beim Losgehen merkten wir, dass heute extreme Ebbe herrschte. Das Meer hatte sich weit zurückgezogen, überall lag Seegras verstreut. Auf der freiliegenden Fläche tobten zahlreiche Kinder, spielten Fußball, lachten, riefen durcheinander. Ein paar von ihnen hatten sogar eine Wasserschlange entdeckt und spielten neugierig damit. Für uns war das ein lustiger Anblick. Wie immer gingen wir einfach am Strand entlang - kilometerweit.

Wir packten beide unsere Kopfhörer ins Ohr, suchten uns einen passenden Podcast und marschierten los. Schritt für Schritt, begleitet von Gesprächen, kamen wir unserem Ziel näher: einem kleinen Café. Nach zwei Stunden erreichten wir es endlich, müde, aber zufrieden. Dort gönnten wir uns einen Kaffee mit Sojamilch – ein Genuss!

 

Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, danach noch bei der Eisdiele vorbeizuschauen. Ein süßer Stopp gehört einfach dazu. Danach schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt, beobachteten das Leben, ließen Eindrücke auf uns wirken – und dann ging es wieder zurück. Doch gerade als wir starten wollten, sahen wir im Hotel neben dem Strand zwei bekannte Gesichter: die Familie aus Oberösterreich, mit der wir gemeinsam die Safari machten. Sofort begrüßten wir uns und schon saßen wir zu viert am Tisch und plauderten.

Ich musste kurz weg für ein Telefonat, doch das störte nicht, denn insgesamt saßen wir fast zwei Stunden dort und quatschen. Wir waren so im Gespräch vertieft, dass wir fast die Zeit übersahen und plötzlich war es kurz vor 15 Uhr. Wäre ja grundsätzlich kein Problem, doch wir mussten ja noch die zwei Stunden zurückgehen.

Aber falls ihr mal in der Nähe von Garsten seid: Die Familie betreibt einen eigenen Hofladen - schaut unbedingt dort vorbei und richtet liebe Grüße von uns aus: https://www.strauss-hofladen.at/ Der Hofladen ist nämlich ein Familienunternehmen, mit einheimischen Produkten, viel Liebe und Arbeit und so etwas muss gefördert werden!

 

Für uns ging es aber nun wieder zurück, wieder zwei Stunden, Schritt für Schritt. Und eigentlich haben wir ja nichts gegen einen kleinen Spaziergang, doch als wir zurückgingen, kam genau die Flut. Und das Wasser, welches vor einigen Stunden noch so ewig weit entfernt aussah, war plötzlich richtig tief.

Ihr könnt euch das circa so vorstellen:

Wir gingen entlang der Mauern der Hotels, um einen möglichst harten Untergrund zu haben und nicht bei jedem Schritt einzusinken und selbst dort standen wir hüftweit im Wasser. Nach einer halben Stunde reichte es sogar bis zum Bauchnabel. Das machte das Gehen ganz schön schwer. Zudem gab es sehr viele Steine, Seegras und Wellen, die gegen die Mauern prallten - also alles nicht so einfach wie zuvor. Kosi hatte zusätzlich auch noch unseren Einkaufsbeutel zu tragen. Wir nutzten nämlich den Spaziergang in die Stadt gleich, um Milch, Brot, Bohnen und Mehl zu kaufen. Den Beutel am Kopf - denn ansonsten wäre ja das Wasser rein und das Mehl wäre weg - kämpfe er sich tapfer durch die Wellen. Ich hingegen hatte leichteres Spiel. Nur mit Bikini bekleidet, konnte ich plantschen und in die Wellen springen.

Der Rückweg dauerte dementsprechend länger als erwartet, doch dafür hatten wir richtig Hunger als wir ankamen.

Für mich gab es Bohnen mit Tomatensauce und den restlichen Couscous - Gemüse von gestern und für Kosi Spaghetti mit Tomatensauce. Danach setzten wir uns hin, aßen und plauderten.

 

Es ist das erste Mal auf dieser Reise, dass wir wirklich an einem Ort länger bleiben, ohne ständig Rucksäcke packen zu müssen, ohne den nächsten Transport im Kopf zu haben, ohne an Visa oder Buchungen zu denken. Am Anfang war das tatsächlich ungewohnt – fast schon ein kleines Gefühl von Stillstand. Doch inzwischen merken wir, wie gut uns diese Ruhe tut. Es ist angenehm, einfach mal in den Tag hinein zu leben, auch wenn die Abläufe ähnlich bleiben. Nach all den Abenteuern und Eindrücken der letzten Monate ist genau das jetzt ein Geschenk.

 

Am Abend setzte ich mich noch ans iPad, um am letzten Feinschliff meines Buches zu arbeiten. Es dauert nicht mehr lange – bald ist es soweit, und allein dieser Gedanke bringt so viel Vorfreude.

 

Danach gab es nur noch ein wenig Entspannung im Bett. Wir schalteten Amore unter Palmen ein. Solche Sendungen – genauso wie Goodbye Deutschland – zeigen uns immer wieder, wie leichtfertig manche Österreicher oder Deutsche hier auf Sansibar mit den Massai in Kontakt treten und sich plötzlich Hals über Kopf verlieben. Am Ende sind viele dann überrascht, wenn der vermeintliche Traumprinz doch keiner ist.

Auch heute sahen wir wieder unzählige Frauen, die mit einem Massai an der Hand am Meer spazierten. Ich persönlich finde das eher anstrengend als anziehend – aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

 

Und falls ihr euch fragt, wie es uns gerade geht: Uns geht es wirklich gut. Die Umstellung, mal nicht alles durchplanen zu müssen, war anfangs seltsam. Doch jetzt genießen wir es, zur Ruhe zu kommen. Die Motivation ist noch immer da – aber wir schätzen gerade sehr, einfach hier zu sein. Trotzdem können wir es kaum erwarten, weiter zu reisen und weitere Erlebnisse zu sammeln.

 

 

✨ Da wir heute auf Instagram eine kleine Fragerunde gemacht haben, wollen wir euch auch hier ein paar der spannendsten Fragen samt unseren Antworten teilen:

 

🌴 Wie habt ihr Sansibar im Vergleich zu euren anderen Reisen empfunden?
Sansibar hat uns gemischte Gefühle hinterlassen. Einerseits ist es ein traumhaft schöner Ort mit einem Meer, das wirklich kaum zu toppen ist – zum Schwimmen einfach perfekt. Andererseits merkt man sehr stark, wie touristisch die Insel mittlerweile ist. Vieles wirkt auf Touristen ausgerichtet, und leider wird man auch oft abgezockt. Preise sind manchmal so übertrieben, dass es fast schon unverschämt wirkt.
Natürlich gibt es hier viel Armut, das lässt sich nicht übersehen. Aber vielleicht, weil wir schon sehr viel gesehen haben, hat es uns nicht so stark getroffen wie an anderen Orten. Was uns jedoch sehr positiv aufgefallen ist: die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen. Trotzdem sollte man immer ein bisschen vorsichtig sein, wem man vertraut und mit wem man sich einlässt.
Wenn es ums Schnorcheln geht, würden wir euch ehrlich gesagt eher die Philippinen, Indonesien oder Thailand empfehlen – da ist die Unterwasserwelt noch beeindruckender.

 

🏝️ Würdet ihr Sansibar als Urlaubsziel empfehlen – oder nochmal selbst hinreisen?
Wir persönlich würden nicht nochmal hierherkommen, einfach weil uns die Kultur im Vergleich zu anderen Ländern nicht so stark begeistert hat. Es gibt weniger Vielfalt, keine historischen Tempelanlagen oder kulturelle Highlights wie in Asien.
ABER: Wenn ihr Sonne, Strand und Meer liebt – dann ja, absolut! Für einen entspannten Resort-Urlaub ist Sansibar perfekt. Man sollte sich trotzdem darüber im Klaren sein, dass nicht ganz Sansibar das Urlaubsparadies ist und dass es außerhalb der Resorts noch eine wirkliche Welt gibt.

 

💭 Was hat euch auf eurer Reise bisher am meisten berührt oder beeindruckt?
Für mich persönlich waren es ganz klar die Slums in Indien. Diese Eindrücke werde ich wohl nie vergessen – zu sehen, unter welchen Bedingungen Menschen leben müssen, hat mich zutiefst bewegt und mitgenommen. Auch das Armenviertel in Manila (Philippinen) hat mich tagelang beschäftigt. Solche Erlebnisse lassen einen die eigenen Sorgen so klein wirken. Ich glaube es war bei beiden Malen einige Tage lang ein seltsames Gefühl in mir… schwer zu beschreiben, aber man ist danach einfach bedrückt.

Gleichzeitig gibt es auch unglaublich schöne Momente, die sich tief eingebrannt haben: der Spaziergang durch das Laternenmeer in Hoi An (Vietnam), Kängurus im Abendrot am Strand in Australien oder die mächtige Energie von Angkor Wat in Kambodscha.
Kosi wiederum war besonders von den Kindern in Madagaskar berührt – wie sie mit leeren Plastikflaschen oder selbstgebastelten Fußbällen gespielt haben und dabei trotzdem voller Freude waren. Auf der anderen Seite haben ihn die Naturwunder überwältigt: die Baobab-Bäume in Madagaskar, das Tauchen mit einer Schildkröte auf den Gili-Inseln, die unglaubliche Weite der chinesischen Mauer oder einfach die bunten, lebendigen Straßen in Taiwan. Trotz allem schwärmt er (als Anime - Fan) am meisten von Japan.

 

🥙 Gibt es in Afrika viel Street Food?
Leider nein. Zwar findet man kleine Stände, an denen Brötchen, Donuts oder Krapfen verkauft werden, aber das richtige Street-Food-Feeling wie in Asien – mit Bahn Mi in Vietnam, Pad Thai in Thailand oder Kottu Roti in Sri Lanka – gibt es hier nicht. Dafür muss man schon in Restaurants gehen.
Die Restaurants sind aber immer noch deutlich günstiger als zuhause in Österreich. Für einen zweiwöchigen Urlaub ist das super. Doch wenn man, wie wir, lange unterwegs ist, merkt man den Unterschied schnell: während wir in Asien 1–2 € für eine Mahlzeit gezahlt haben, kosten ein Essen hier oft 12–20 €. Da geht das ganz schön ins Geld. Deshalb kochen wir so viel wie möglich selbst – mit einer kleinen Ausnahme: Kosi konnte nicht widerstehen und hat sich einmal Pizza gegönnt. Die nächste Ausnahme wird es wahrscheinlich zu unserem Hochzeitstag geben. 💛

 

🎒 Kann man in Afrika gut backpacken?
Ehrlich gesagt: nein. Für Backpacker würden wir Afrika nicht empfehlen. Hier wird meist geraten, mit festen Routen, einem Guide oder im Rahmen eines Resorts zu reisen. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es oft schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, als Backpacker durchs Land zu kommen.

 

Falls mich jemand fragen würde, was das beste Land bisher im Allgemeinen war, würde ich IMMER mit Neuseeland antworten.

Falls mich jemand fragen würde, was das beste Backpacker - Land meiner Meinung sei, würde ich immer mit Vietnam antworten.

Falls mich jemand fragen würde, was das beste Land für eine Rundreise und eine Mischung zwischen Meer, Wandern, Tempeln, Reisfeldern und Surfen ist, würde ich Sri Lanka empfehlen.

Und falls mich jemand fragen würde, was das beste Land mit einer Mischung aus Meer, Schwimmen, Tempel, gutem Essen und preislich günstig sei (und auch total familienfreundlich) würde ich immer Thailand empfehlen.

 

Trotz allem kann ich euch sagen - und das weiß Kosi und auch meine Eltern - wenn Kosi nicht wäre, würde ich schon längst auf einer Farm in Irland leben. Denn Irland ist und bleibt mein Lieblingsland 💚

 

So, das war´s nun aber auch von mir.

 

Bussi Baba,

Kosanni

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