Tag 304: Barka & Nakhal Fort

Veröffentlicht am 1. Oktober 2025 um 16:30

Wir haben den Tag im Fitnessstudio begonnen. Es war morgens ziemlich ruhig – so ruhig, dass es fast so wirkte, als wäre außer uns niemand da. Das hat sich später bestätigt: Ich hatte gestern Abend Kos­­is T-Shirt auf dem Laufband liegen lassen und heute morgen war es immer noch dort- genau gleich. Niemand außer uns scheint also wirklich regelmäßig dort zu sein (oder zumindest schaut niemand, was da rumliegt).

Nach dem Workout bin ich noch für etwa 15 Minuten schwimmen gegangen – so zur Abkühlung und damit die Muskeln sich nicht ganz steif anfühlen.

Kosi kam dann nach seinem Workout zu mir; wir haben kurz verschnauft und dann entschieden, gleichmal frühstücken zu gehen.

 

Beim Frühstücken stellten wir fest: wir haben vergessen, Bananen zu kaufen. Ein großes Problem – denn Bananen sind bei uns immer dabei, gerade wenn’s heiß ist. Also machte sich Kosi nochmal auf den Weg, um welche zu besorgen.

Ca. 15 Minuten später kam er zurück … völlig durchnässt. Er hatte geschwitzt wie ein Wasserfall, als er unterwegs war. Ich musste erst mal lachen, aber eines war klar: ein neues Outfit war nötig, denn das, was er trug, war nicht mehr tragbar. Also haben wir kurzerhand unsere langen Sachen angezogen (ja, long sleeves / lange Hosen), um der Hitze und auch dem Sonnenlicht etwas entgegenzusetzen – und los ging’s.

 

Unser erster Haltepunkt war ein LOT-Laden – so ein kleines Billigbekleidungsgeschäft, das auf unserem Weg lag. Ziel war: ein Hut für Kosi. Weißes Gewand trägt man hier nur mit Hut und wir hatten bislang noch keinen gefunden, der passte.

Im LOT-Laden wurden wir tatsächlich fündig — zumindest fast. Einen Hut haben wir gefunden, aber nicht in seiner Größe. Sein Kopf war einfach zu groß für die verfügbaren Modelle. Stattdessen fand ich Crocs-ähnliche Schuhe für mich für 3 €. Richtig gut. Mit Sneakern ist es nämlich so heiß und Flipflops darf ich nicht anziehen – wegen meines Tattoos am Fuß (ein Kreuz), das man dann sehen würde und das hier in manchen Orten problematisch sein könnte. In den Crocs sieht man das Kreuz nicht, und sie sind wenigstens etwas kühler an den Füßen.

Dann nahmen wir doch noch die Haube für Kosi mit, damit er zumindest etwas hatte.

 

Weiterfahrt nach Barka

Wir fuhren weiter Richtung Barka. Hier ein paar Fakten zu Barka, damit du circa weißt, wo wir sind:

  • Barka ist eine Küstenstadt / Wilayah in der Region Al Batinah Süd in Oman.
  • Sie liegt etwa eine halbe Stunde Fahrt von As-Seeb entfernt und rund eine Stunde von Muscat / den zentraleren Stadtteilen wie Al Khuwair oder Ruwi.
  • Barka ist bekannt für Küstenlage, traditionelle Aktivitäten (Fischerei, landwirtschaftliche Produkte, Märkte) und als Ausgangspunkt für Ausflüge zu historischen Stätten.

Unser Plan: Fischmarkt, Fort, heiße Quellen etc.

 

Zuerst schlenderten wir über den Fischmarkt. Es roch wie es riecht – frisch, ein bisschen salzig, Fische, Eis, lebendige Händler, Meerluft. Ganz nett, und man fühlt sofort: hier ist Alltag. Und das war das erste Mal unserer Reise, wo wir KEINE Fliegen am Fischmarkt sahen.

 

Danach fuhren wir die Märkte etwas ab. Ja, ganz genau - Märkte werden hier abgefahren, nicht gegangen. Auf Grund der Hitze gibt es an den Straßenseiten rechts und links die Märkte mit Parkplätze davor. Es war überraschend viel los, für sah aber alles eher gleich aus. Viel Kleidung, viel Stoff und viel Ramsch.

 

Danach fuhren wir weiter zum Nakhal Fort:

  • Dieses Fort liegt in der Wilayah Nakhal, Al Batinah Region, etwa 120 km westlich von Muscat.
  • Es wurde ursprünglich in vor-islamischer Zeit gebaut; viele Umbauten und Erweiterungen erfolgten später, unter anderem im 17. Jahrhundert und dann 1834 unter Imam Said bin Sultan.
  • Die Besonderheit: Das Fort ist um einen unregelmäßigen Felsen herum gebaut; der Felsen selbst ist Teil der Struktur – das verleiht dem Ganzen etwas sehr Charakteristisches.

 

Wir bezahlten zusammen etwa 15 Euro Eintritt (für uns beide) und nahmen uns Zeit, alles anzuschauen. Ich war beeindruckt: die Architektur, die Mauern, die Aussicht – besonders spannend war, wie das Fort über die Palmenoase hing - es öffnete sich ein Blick auf das Tal und die Plantagen.

Es gab so viel zum Ansehen. Das Gefängnis, die Küche, die Dattellagerung und vieles mehr. Natürlich war da heutzutage nichts mehr, aber es wurde alles nachgestellt.

Ich war richtig kaputt, schon nach kurzer Zeit: der Kopf dröhnte ein wenig, die Hitze war brutal. Es hatte circa 45°C und der heiße Wüstenwind machte alles noch extremer. Meine Augen taten weh wegen der Kontaktlinsen. Nach ca. 15 Minuten musste ich mich hinsetzen und eine kurze Pause einlegen.

 

Heiße Quellen: Ain Al Thawarah

Danach machten wir uns auf zu den Ain Al Thawarah Hot Springs (heiße Quellen) – direkt in der Nähe des Forts.

Ein paar Fakten dazu:

  • Ain Al Thawarah (auch Nakhal Spring genannt) sind natürliche heiße Quellen, die aus der Gebirgsschlucht austreten.
  • Es fließt Wasser aus der Quelle in Falaj-Kanälen zur Bewässerung der umliegenden Plantagen.
  • Der Ort wurde renoviert / weiterentwickelt: neue Cafés, Sitzbereiche, Erholungsflächen, Wege, Schattenplätze.

Was wir Allerdings nicht wussten: Baden ist nicht jederzeit erlaubt. Es gibt eine Regel, wann man nicht baden darf: von ca. 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends ist das Baden untersagt. (Genauer gesagt: während dieser Stunden darf offiziell nicht gebadet werden). — Kosi war deswegen etwas traurig. Wir hatten extra lange Kleidung mit zum Baden (wobei die heißen Quellen vermutlich eh keine Abkühlung gewesen wären)

Neben den heißen Quellen gab es aber Ziegen, die herumspielten, was die Stimmung zumindest wieder anhob. Wir holten uns noch zwei kalte Getränke am nahegelegenen Markt.

 

Weil die Hitze so stark war, hatten wir noch die Idee: wir brauchen eine Schutzfolie oder irgendeine Abdeckung / Protektor für die Windschutzscheibe unseres Autos, damit nicht das ganze Auto über Tag so aufheizt.

Wir fuhren zu einem Laden, der eigentlich alles verkaufen soll. Dort suchten wir, fanden aber nichts, was direkt passte.

Später fragte Kosi den Verkäufer extra – der nickte: natürlich gäbe es das hier. Aber als Kosi wenig später mit leeren Händen zurückkam, musste er schon lachen – er hatte 10 verschiedene Vorhänge gezeigt bekommen. Alles grässliche Vorhänge. Der Verkäufer hatte nicht verstanden, was wir meinten mit „Windschutzscheiben-Protektor“. 😂

 

Als wir zurückkamen ins Hotel, waren wir völlig ko. Meine Kopfschmerzen von der Hitze – obwohl wir eigentlich viel getrunken hatten – ließen nicht so einfach los. Aber so ist das manchmal mit solchen Extremheißen-Tagen. Wir müssen uns erst wieder an die Temperaturen gewöhnen.

Wir haben dann gekocht und beschlossen: heute nichts mehr zu unternehmen. Einfach Fuß hoch, essen, schlafen – Hauptsache Erholung.

 

Die Hitze und direkte Sonne sind hier nicht zu unterschätzen: Kopfschmerzen, brennende Augen, starke Erschöpfung sind echte Faktoren.

Trotzdem ist das Land so unfassbar schön!!

 

Seid gespannt, was uns morgen noch erwartet.

 

Bussi Baba,

Kosanni

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.