Tag 303: Sultan Quaboos Moschee & Royal Opera House Muscat

Veröffentlicht am 30. September 2025 um 18:12

Heute war Ausflugstag. Wir standen gegen 7:30 Uhr auf – ja, richtig gelesen, so „spät“ war es heute bei uns. Wir waren selbst überrascht. Nach dem Aufstehen gab es direkt ein kleines Training, dann Frühstück – und schon ging es los.

 

Wir hatten uns vorgenommen, unser gekauftes traditionelles Gewand anzuziehen. Ich freute mich schon – aber das Kopftuch machte mir mehr Probleme als gedacht. Ich wusste einfach nicht, wie man das richtig bindet. Also habe ich mir vorher noch ein YouTube-Video angesehen, ein bisschen improvisiert – und mit viel Aufwand hielt es dann halbwegs gut.

Der Trick war: zuerst ein engeres Tuch darunter und dann ein weites darüber – also eigentlich braucht man zwei Tücher.

Schon bevor wir überhaupt das Zimmer verließen, schwitzten wir beide ordentlich. Das Einzige positive daran: Unter der Kleidung sieht ja niemand, ob man noch etwas darunter hat. Obwohl überall stand, man solle unter dem traditionellen Gewand lange Sachen tragen, blieb es bei uns beiden bei der Unterhose (unterhalb).

 

Eigentlich hatte ich vor, zum heutigen ersten Stopp – der Sultan Qaboos Moschee – zu gehen. Sie war nämlich nur 17 Gehminuten von unserem Hotel entfernt und ich dachte mir: „Naja, das ist ja kein Problem, da gehen wir hin.“ Kosi sträubte sich allerdings, also nahmen wir das Auto. Rückblickend war das eine super Entscheidung, denn die Hitze war enorm.

An der Moschee angekommen parkten wir das Auto und gingen hochmotiviert los – wir hielten uns für „perfekt gekleidet“. Doch kaum hatten wir den Eingang passiert, wurden wir von der Security aufgehalten. Hä? dachten wir uns – wir hatten doch alles richtig an.

Sie zeigte auf meine Knöchel. Mein Kleid reichte nämlich nicht ganz bis zum Boden, sodass man etwa fünf Zentimeter meines Beins bzw. meine Knöchel sah. Sie forderte mich auf, eine Hose zum Abdecken zu kaufen. Sie sollte etwa 12 €kosten.

Ich dachte mir: nein danke – und sagte zu Kosi, er solle allein reingehen, ich warte hier. Umkehren hätte sich allerdings auch nicht gelohnt, denn die Moschee hat für Touristen nur bis 11 Uhr geöffnet und es war bereits 10 Uhr.

Also ging ich zurück zum Park und Kosi machte sich auf den Weg hinein. Drei Minuten später kam er zurück und rief mich zu sich. Ich war sehr verwundert. Er erklärte, er habe noch Reservestücke (Socken) dabei, und diese würden eventuell helfen, alles zu verdecken. Ich probierte – und zwar fehlte eigentlich noch 1 cm … aber ein Versuch war’s wert. Ich versuchte, das Kleid beim Einlass so gut es ging nach unten zu richten – und siehe da: so durften wir durch.

Die Moschee – und alles außerhalb – war unglaublich schön. So eine Architektur haben wir noch nie gesehen. Wir waren nur etwa 35 Minuten auf dem Gelände und dennoch fühlte es sich an, als wären wir drei Stunden in praller Hitze unterwegs gewesen. Wir waren komplett durchgeschwitzt. Die 43 Grad machten sich bemerkbar. Länger konnten wir es nicht aushalten, sonst wären wir vermutlich umgekippt. Deshalb ging es danach zurück zum Auto und weiter zum nächsten Stop.

 

Infos zur Sultan Qaboos Grand Mosque

Damit du auch verstehst, warum wir uns so auf den Besuch gefreut hatten – hier ein paar Hintergrundinfos und Tipps:

  • Die Sultan Qaboos Grand Mosque in Muscat ist die größte Moschee im Oman.
  • Erbaut wurde sie zwischen 1994 und 2001, eingeweiht am 4. Mai 2001 zum 30-jährigen Thronjubiläum von Sultan Qaboos.
  • Die Kapazität ist beeindruckend: innen können etwa 6.500 Gläubige beten, außen und in den Höfen noch viele weitere – insgesamt bis zu 20.000 Menschen.
  • Der Bauplatz und das Gelände sind riesig – die Fläche deckt viele tausend Quadratmeter. Materialien wie indischer Sandstein wurden verwendet.
  • Besonders sehenswert: der handgewebte Teppich im Gebetssaal, der mehrere Jahre Herstellungszeit benötigte. Wir staunten nicht schlecht, als wir diesen sahen.
  • Ebenso die Kronleuchter und Verzierungen – viele filigrane Arbeiten, Mosaike, Holzarbeiten, Steinmetzkunst.
  • Besuchszeiten fürs Publikum sind Samstag bis Donnerstag morgens, meist von 8:00 bis 11:00 Uhr. Freitage sind in der Regel für den Gottesdienst reserviert.
  • Dresscode:
    • Für Frauen: langärmelig, bodenlang, Kopftuch erforderlich.
    • Für Männer: lange Hosen, bedeckte Schultern.
  • Eintritt ist kostenlos.

 

Nach unserem heißen und schweißtreibenden Moscheebesuch ging es weiter zum zweiten Stop: dem Royal Opera Housein Muscat.

Schon von außen wirkte das Gebäude sehr beeindruckend – schlicht, aber wunderschön. Die Farben beige, braun und gold dominierten: ein elegantes Zusammenspiel.

Wir bezahlten für den Eintritt ca. 15 € für uns beide (das kann je nach Veranstaltung und Zone variieren). Drinnen offenbarte sich ein wunderschönes Theater mit viel Liebe zum Detail.

Besondere Features, die uns aufgefallen sind und die ich recherchiert hab:

  • Es gibt eine große, beeindruckende Orgel: Sie gilt als die zweitgrößte transportablen Orgeln der Welt.
  • Die ersten drei Balkone im Zuschauerraum können vor- und zurückgefahren werden – das heißt, man kann sie anheben oder absenken, um bessere Sicht auf die Bühne zu bekommen.
  • An jedem Sitz befindet sich ein Bildschirm, verbunden mit Kopfhörern, und man kann die Oper in Echtzeit übersetzen lassen – ins Englische oder in andere Sprachen. So versteht man, selbst wenn die Oper in einer Fremdsprache ist, ziemlich gut, worum es geht.

Wir waren fasziniert: Die Ausstattung, das Ambiente – beides sehr gehoben und zugleich zugänglich. Auch wenn wir nicht durch alle Shows gegangen sind, war allein das Theaterseherlebnis ein Highlight.

 

Infos zum Royal Opera House Muscat

Damit du noch mehr Hintergrund hast:

  • Das Royal Opera House Muscat wurde 2011 eröffnet.
  • Es ist das erste Opernhaus auf der Arabischen Halbinsel, das in dieser Form gebaut wurde.
  • Die Kapazität beträgt etwa 1.100 Sitzplätze im Opern-Modus.
  • Architekturstil: moderne Einflüsse gemischt mit traditionellen arabischen / omanischen Ornamenten, viele Verzierungen, edle Materialien, schöne Gärten und Außenbereiche.

 

Nach dem beeindruckenden Royal Opera House fuhren wir weiter zum Al Alam Palace (Qasr Al Alam) – dem Zeremonialpalast des Sultans in Old Muscat.

Schon von außen wirkte der Palast altertümlich und königlich: Die Fassade mit ihren blauen und goldenen Säulen, kombiniert mit goldenen Details, weißen und cremefarbenen Flächen, macht ihn zu einem der fotogensten Orte hier. Spannung lag in der Luft – obwohl man das Innere nicht betreten kann, ist allein der äußere Eindruck mächtig.

Wir parkten, schlenderten entlang des Eingangs, betrachteten die fein gepflegten Gärten und die Umgebung – die Zäune, Tore, die gepflegte Kolonnade und natürlich die unvergleichliche Ansicht, wie der Palast zwischen den alten portugiesischen Forts Al Jalali und Al Mirani liegt. Diese Festungen stehen über der Bucht und bilden eine imposante Kulisse.

Besondere Momente:

  • Wir standen da, schweißüberströmt, aber fasziniert von der Kombination aus königlicher Pracht und stillem Respekt.
  • Ich genoss, wie die Sonne auf den goldenen Verzierungen reflektierte – diese Farben zu beobachten, wie sie sich ändern mit dem Licht, ist einfach magisch.
  • Es gab keine Eintrittsgebühr, denn der Palast und seine Gärten sind von außen frei zugänglich. Man darf fotografieren, aber versteht: Die Innenräume sind privat und geschlossen.

Wir verbrachten dort eine ganze Weile damit, einfach zu schauen, zu fotografieren, den Moment zu genießen – und uns ein wenig abzukühlen unter Schatten spendenden Bäumen und Mauern. Dann ging es weiter zum nächsten Stop, denn wir wollten noch was sehen und die Hitze war trotzdem so stark.

 

 

Nach dem Palast war es Zeit für etwas Entspannteres – wir steuerten die Mutrah Corniche an. Ein schöner Abschluss für den Tag, denn hier vereinen sich Meer, Markt, Hafen und Menschen auf eine ganz besondere Weise.

Wir parkten und liefen los: Die Corniche erstreckt sich entlang der Küste etwa drei Kilometer und bietet fantastische Aussichten – auf die traditionellen Dhows (Holzboote), Fischerboote, den Hafen und auf der anderen Seite die Hajar-Berge, die wie eine massive Kulisse hinter allem aufragen

 

Nach dem Spaziergang an der Mutrah Corniche waren wir ziemlich erledigt – die Hitze, das viele Laufen, die Eindrücke. Bevor es zurück zur Unterkunft ging, machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp im Supermarkt.

Danach freuten wir uns nur noch darauf, ins Kühle zu kommen. In der Unterkunft angekommen, gönnten wir uns eine Pause: Schuhe aus, Klimaanlage an, einfach hinlegen und kurz durchatmen.

Das war auch dringend nötig. Der Tag hatte uns zwar unglaublich viele Eindrücke geschenkt – von der majestätischen Sultan Qaboos Moschee über das elegante Royal Opera House und den königlichen Al Alam Palace bis hin zur Mutrah Corniche –, aber er hat uns auch körperlich alles abverlangt.

 

Trotz allem beschlossen wir, gegen 17:30 Uhr nochmal loszufahren und erneut zum Mutrah Corniche zu gehen. Dort gibt es nämlich jeden Nachmittag/Abend einen riesigen Mark und den wollten wir uns noch ansehen. Leider fanden wir keinen nahegelegenen Parkplatz, denn alle Parkplätze waren per SMS zu zahlen und das konnten wir natürlich nicht. Deshalb parkten wir circa 15 Gehminuten entfernt und ich sage euch, diese Minuten hatten es an sich. Obwohl es bereits 18 Uhr war, hatten wir noch immer 36 Grad und unsere gesamte Kleidung war durchgeschwitzt als wir beim Markt ankamen. Und dann die große Überraschung. Der Markt war gekühlt!! So etwas hatten wir in ganz Asien und Afrika nie erlebt. Obwohl er eigentlich im Freien war, war er trotzdem heruntergekühlt und das war herrlich.

Wir schlenderten etwas durch die Gassen. Es gab viel Kleidung, Gewürze, Souvenirs, etc. Aber nichts, das wir aktuell brauchen würden. Trotzdem war es sehr interessant zu sehen.

Eigentlich wollten wir dann noch zur Strandpromenade fahren, aber der Hunger kam. So spazierten wir wieder zurück zum Auto und fuhren retour zum Hotel.

 

Bevor wir aber aßen, schleppten wir uns noch für 30 Minuten aufs Laufband, um ein paar Schritte zu sammeln. Dann gab´s endlich Abendessen und um 20:30 Uhr waren wir vollkommen müde und erschöpft im Bett.

 

So endete unser Ausflugstag: müde, glücklich und ein sehr verschwitzt – aber mit vielen schönen Erinnerungen, die uns sicher noch lange begleiten werden.

 

Bussi Baba,

Kosanni

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