Gestern war eigentlich alles ganz klar geplant: Wir wollten pünktlich, organisiert und vorbildlich zum Busbahnhof fahren. Unser Bus sollte um 20:30 Uhr losgehen und um auf Nummer sicher zu gehen, hatten wir beschlossen, spätestens um 19:30 Uhr dort zu sein. Klingt vernünftig, oder? Dachten wir auch.
Also saßen wir schon gegen 17 Uhr gemütlich im Hotelzimmer – Handys in der Hand, bereit, einen Fahrer zu rufen. Die Fahrt zum Busbahnhof sollte ungefähr eine Stunde dauern, also war noch genug Zeit… theoretisch.
Wir versuchten es beide gleichzeitig über Uber und Careem (eine weitere Taxi-App, die hier ziemlich beliebt ist). Doch irgendwie wollte niemand unsere Fahrt annehmen. Wir aktualisierten die Apps, warteten, starteten neu – nichts. Kein einziger Fahrer reagierte. Beide Handys waren im vollen Betrieb.
Gegen 17:45 Uhr wurde Kosi langsam ungeduldig und ging runter zur Rezeption, um nachzufragen, ob man uns dort vielleicht ein Taxi rufen könne. Der Mitarbeiter war zwar nicht besonders begeistert, aber meinte schließlich, er könnte jemanden für uns finden – allerdings nur für mindestens 20 €. Das war ziemlich happig, wenn man bedenkt, dass die Apps normalerweise nur 1 bis 3 € verlangten.
Kosi kam wieder nach oben und wir besprachen kurz die Lage. Wir wollten das Ganze nicht überstürzen und beschlossen, es bis 18 Uhr weiter mit den Apps zu versuchen. Doch auch danach: keine Reaktion, keine Fahrt, kein Glück. Also ging Kosi erneut zur Rezeption, um das teure Taxi dann doch zu bestätigen. Schließlich mussten wir ja irgendwie dorthin und Öffis gab es nicht.
Doch diesmal wurde er nur genervt angeschaut. Der Rezeptionist meinte plötzlich, er wisse gar nicht, ob er überhaupt jemanden finden könne, der uns fährt. Und wirkliche Lust schien er auch keine zu haben. Er schlug stattdessen vor, wir sollten eine andere App ausprobieren, bei der man den Preis selbst eingeben kann.
Also zurück ins Zimmer, neue App installiert, Preis eingegeben – 8 €, also deutlich über dem normalen Fahrpreis. Und siehe da: Innerhalb von einer Minute meldete sich ein Fahrer! Erst waren wir skeptisch, ob das wirklich funktioniert, aber der Mann rief sofort an, bestätigte die Fahrt und war gegen 18:30 Uhr schon beim Hotel.
Wir waren ehrlich gesagt einfach nur erleichtert – denn was wir sonst gemacht hätten, wissen wir bis jetzt nicht. Öffentliche Verkehrsmittel gibt’s da nämlich so gut wie keine. Und wenn, dann erst in den besseren Gegenden Kairos.
Nach etwas über einer Stunde Fahrt kamen wir dann endlich am Bustreffpunkt an.
Der Ort war… na ja, sagen wir mal interessant. Eigentlich fanden wir ihn ziemlich schnell – ein kleiner, unscheinbarer Raum, ein paar abgenutzte Sessel und alles war bereits voll mit Männern.
Viele rauchten, redeten laut durcheinander oder schrien sich an. Hier scheint es ganz normal zu sein, überall zu rauchen, egal ob drinnen oder draußen.
Wir stellten unsere Sachen ab und fragten vorsichtig nach, ob wir hier richtig seien. Ein Mann sah kurz auf, murmelte nur „Sitz 22 und 23“, ohne sich unsere Tickets überhaupt anzuschauen. Das war etwas seltsam, aber gut – wir setzten uns und warteten.
Etwa zehn Minuten später kam er wieder zu uns und fragte: „Seid ihr zu zweit?“ Ich nickte, und er meinte dann nur: „Sitz 17 und 18.“ Okay – also wieder Plätze geändert. Warum auch immer. Wir versuchten mehrmals herauszufinden, ob wir überhaupt bei der richtigen Argentur waren, aber viel andere Möglichkeiten hatten wir nicht.
Eigentlich sollte unser Bus um 20:30 Uhr abfahren, doch bis 21 Uhr tat sich rein gar nichts. Wir saßen weiterhin in diesem stickigen, verrauchten Raum und da wir unser Gepäck nicht unbeaufsichtigt draußen lassen wollten, wechselten wir uns ab mit frische Luft schnappen.
Zum Glück war da noch ein südkoreanisches Pärchen, das ebenfalls auf den Bus wartete. Wir waren richtig froh darüber, nicht die einzigen Touristen zu sein. Sie erzählten uns, dass sie ihren ersten Bus verpasst hätten und nun schon seit vier Stunden dort warteten. Die Armen!
Mit der Zeit bekam ich Kopfschmerzen von der schlechten Luft. Aber wir konnten sowieso nicht viel tun, außer warten. Währenddessen kamen immer wieder Männer herein, brachten Pakete, Schüsseln, Lampen oder andere Gegenstände und verschwanden wieder. Es sah so aus, als würden sie dem Busfahrer ihre Sachen mitgeben, damit sie jemand am Zielort – in Assuan – abholt.
Kosi ging zwischendurch öfter mal raus, um kurz durchzuatmen. Ich blieb lieber drinnen, auch wenn mir unwohl war – als einzige Frau zwischen all diesen fremden Männern fühlte ich mich einfach nicht richtig wohl vor der Tür im Dunklen alleine.
Draußen wurde Kosi dann sogar Zeuge eines Drogendeals. Kleine, in Folie gewickelte Päckchen wechselten den Besitzer, Geld wurde gezählt und dann verschwand der Mann wieder. Das Ganze passierte mehrmals.
Es war wirklich eine surreale Situation – irgendwo zwischen Busbahnhof, Lagerhalle und Schwarzmarkt.
Afrika halt.
Um 21:05 Uhr war es endlich so weit – der Bus kam tatsächlich. Nach stundenlangem Warten, stickiger Luft und ständigem Hin und Her durften wir endlich einsteigen. Doch natürlich wäre es nicht Ägypten, wenn das einfach so geklappt hätte.
Kaum standen wir am Gepäckraum, verlangten die Mitarbeiter extra Geld fürs Einladen unserer Koffer. Und nicht nur das – auch für das „Zeigen“ unserer Sitze wollten sie Trinkgeld. Wir mussten fast lachen, so absurd war die Situation. Kosi und ich warfen uns nur einen dieser „typisch Ägypten“-Blicke zu. Hier wird wirklich für alles eine kleine Gebühr verlangt – selbst für etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aber was sollte man schon machen? Mit den Busfahrern verscherzen… auch keine gute Idee.
Als wir endlich saßen, war uns sofort klar: Das wird eine lange Nacht. Beinfreiheit? Fehlanzeige. Kosi saß am Gang und versuchte verzweifelt, seine Beine irgendwie unterzubringen – wenigstens halbwegs - Richtung Gang raus. Ich dagegen konnte gar nicht gerade sitzen, weil meine Knie sonst gegen den Vordersitz gedrückt hätten. Also saß ich die meiste Zeit mit angewinkelten Beinen, teilweise halb auf Kosis Seite gelehnt, um überhaupt irgendwie Platz zu finden. So eng haben wir wirklich noch nie in einem Bus oder Flugzeug gesessen. Es war einfach nur eine Katastrophe. Oder wie Kosi meinte: Ich war bei so vielen Auswärtsfahrten dabei und keine Fahrt war so schlimm wie diese. Und das, obwohl dort manchmal sehr viel getrunken wird und gebrüllt wird.
Um 21:40 Uhr setzte sich der Bus dann endlich in Bewegung. Und kaum rollten wir los, merkten wir: Ruhe würde es in diesem Bus nicht geben.
Ein Mann direkt neben uns telefonierte lautstark, ohne Kopfhörer, natürlich auf Lautsprecher. Vorne beim Fahrer lief auf einem großen Bildschirm ein Actionfilm mit Schusswaffen, und der Ton war so laut, dass man das Gefühl hatte, mitten in einer Verfolgungsjagd zu sitzen.
Als wäre das nicht schon genug, saß vor Kosi ein Einheimischer, der sich immer wieder umdrehte und mich anstarrte. Anfangs dachte ich noch, es sei Zufall – aber nein. Jedes Mal, wenn ich meinen Blick hob, traf ich wieder seine Augen. Irgendwann hatte ich genug. Ich zog meine Schlafmaske tief ins Gesicht und wickelte mir zusätzlich meinen Schal um den Kopf, in der Hoffnung, ihn so einfach zu ignorieren. Doch jedes Mal, wenn ich die Maske kurz anhob, starrte er mich weiter an. Er hatte sich sogar extra verkehrt auf den Sitz gesetzt, um mich besser sehen zu können!
Einmal dachte Kosi sogar, ich hätte ihn aus Versehen berührt – dabei war es der Typ vor ihm, der nach hinten langte. Es war einfach nur unangenehm.
Schlafen war natürlich unmöglich. Der Bus ruckelte, die Lautstärke war unerträglich und dieser Mann machte die Situation nur noch schlimmer.
Gegen Mitternacht gab es einen kurzen Toilettenstopp. Zu meinem „Glück“ setzte sich unser seltsamer Sitznachbar danach direkt vor mich, nicht mehr nur vor Kosi. Und als wäre das nicht schon gruselig genug, streckte er seine Hand immer wieder in meine Richtung und starrte weiter. Ich versuchte, mich so weit wie möglich zur Seite zu drehen und wir hingen kurzerhand einen kleinen Busvorhang zwischen uns, damit wenigstens eine Art Barriere da war. Doch er schob seine Hand immer weiter rüber, schob selbst den Vorhand beiseite und hörte nicht auf, bis Kosi irgendwann die Geduld verlor.
Mit ernster Stimme sagte er ihm deutlich, dass er das jetzt endlich lassen soll. Der Typ reagierte sichtlich gereizt, fing an, am Sitz hin und her zu wippen und murmelte irgendwas vor sich hin. Zum Glück blieb Kosi ruhig – er kennt solche Situationen, aber ich weiß genau, wie schwer es ihm fällt, da gelassen zu bleiben. Aber vermutlich wären wir am Ende die Blöden gewesen, denn vier Touristen und 30 Einheimische im Bus - da hatten wir keine Chance.
Wir versuchten trotz allem, wenigstens ein bisschen Schlaf zu bekommen, doch solange der Mann direkt vor mir saß, war das schlicht unmöglich. Erst als er gegen 2 Uhr morgens zur Toilette musste und danach sein Platz besetzt war, setzte er sich wieder vor Kosi – und ich konnte endlich ein bisschen aufatmen.
Gerade, als ich gegen halb drei langsam wegnickte, riss mich lautes Geschrei wieder aus dem Schlaf.
Der Mann vor Kosi (natürlich der! Wer sonst?!) hatte angefangen, sich mit zwei anderen Männern drei Reihen hinter uns zu streiten. Es ging wild hin und her, er sprang auf, schrie, fuchtelte mit den Händen herum – und es sah aus, als würde es gleich richtig eskalieren. Der Busfahrer und ein Mitfahrer versuchten, ihn zu beruhigen, doch er schrie weiter. (Wir hätten gerne gewusst, um was es ging…)
Kosi blieb erstaunlich ruhig. Zweimal kam die Hand des Typen ihm verdächtig nahe und ich merkte, wie angespannt Kosi war. Ich kenne ihn – normalerweise hätte er längst etwas gesagt oder sich gewehrt, aber er atmete tief durch, setzte sich seine Kopfhörer auf, schloss die Augen und tat so, als würde er schlafen. Alles, um keinen Streit zu riskieren.
Kaum war es wieder etwas ruhiger, kam die nächste Eskalation: Gegen 3:30 Uhr wurden wir erneut vom Geschrei geweckt – diesmal war es eine Schlägerei/Geschrei in den letzten Reihen des Busses.
Der Bus wurde plötzlich hell erleuchtet, damit der zuständige Begleiter alles sehen konnte. Unser „Kollege“ vor uns drehte sich sofort um und wollte schon wieder mitmischen – als wäre das hier ein Boxkampf und kein Nachtbus.
Zwei Reihen vor der Schlägerei saßen unsere südkoreanischen Mitreisenden und man sah ihnen an, wie eingeschüchtert sie waren. Die ganze Szene dauerte vielleicht zehn Minuten, aber sie fühlte sich endlos an. Irgendwann beruhigte sich die Lage wieder, das Licht ging aus und endlich kehrte Stille ein – zumindest für eine Weile.
Aktuell ist es 4 Uhr morgens, und ich frage mich ernsthaft, ob ich auf dieser Fahrt überhaupt noch ein Auge zubekomme. Der Bus rumpelt ununterbrochen über die Straße, der Motor brummt laut, irgendwo ruft wieder jemand und an Schlaf ist eigentlich gar nicht zu denken.
Aus purer Neugier öffnete ich kurz Google Maps, um zu schauen, wie weit es noch ist. Und das war ein großer Fehler. Laut App – und das war wohlgemerkt bei normaler Autofahrt – sollten es noch über zehn Stunden sein. Zehn Stunden! Ich konnte nur lachen. Oder weinen. Vielleicht beides. „Yeaaay“, dachte ich nur sarkastisch, während ich versuchte, mich irgendwie noch tiefer in meinen Schal zu kuscheln.
Um 4:15 Uhr machten wir dann tatsächlich schon die zweite Pause. Es war dunkel, still und irgendwie surreal, mitten in der Nacht irgendwo im Nirgendwo zu stehen. Der Rest der Fahrt verlief danach eigentlich genauso, wie sie begonnen hatte: viel Geschrei, viele Stopps und viele neugierige Blicke.
Irgendwann, gegen 11 Uhr am Vormittag, gab es dann wieder einen Toilettenstopp – und diesmal stiegen fast alle Einheimischen aus. Plötzlich waren wir nur noch acht Leute im Bus. Es war auf einmal still. Der Busfahrer drehte sich zu uns um und meinte, wir sollten bitte die Vorhänge schließen. Warum, erklärte er nicht genau – vielleicht wegen Raubgefahr auf der Strecke? Wir wussten es nicht, aber ganz wohl war uns bei der Sache nicht. Wir hatten mehrmals gelesen, dass man bei Touristenbussen immer vorsichtig sein sollte, denn die werden gerne überfallen. Also vielleicht eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Die Straße wurde danach immer schlechter. Wir fuhren plötzlich über holprige Feld- und Sandwege, die man kaum als Straße bezeichnen konnte. Es fühlte sich an, als würden wir durch hunderte kleine Dörfer und Hinterhöfe fahren, irgendwo zwischen Wüste und Steppe.
Da der Bus nun fast leer war, konnten wir uns wenigstens ein bisschen ausbreiten – soweit das eben möglich war. Trotzdem wollten wir nicht auf die anderen Sitze wechseln. Viele waren einfach ekelhaft schmutzig. Auf einem Platz hatte jemand vorher Nüsse gegessen und die Schalen einfach auf dem Boden verteilt. Ein anderer Sitz roch unangenehm, irgendwie muffig, und wir wollten gar nicht wissen, warum. Also blieben wir auf unseren Plätzen – nebeneinander, eng, aber wenigstens vertraut.
Ein kleiner Trost war der Preis: 15 € pro Person für die gesamte Fahrt. Wenn man bedenkt, dass der Flug nach Assuan uns 110 € pro Person gekostet hätte, war das natürlich ein riesiger Unterschied. Aber ehrlich? Nach dieser Fahrt hätten wir wahrscheinlich lieber das Geld bezahlt.
Nach unglaublichen 16 Stunden im Bus – ja, richtig gelesen – kamen wir endlich an. Es war 13:15 Uhr, und ich glaube, ich habe selten in meinem Leben so viel Erleichterung gespürt. Wir schauten uns nur an, lachten erschöpft und sagten fast gleichzeitig: „Wir leben noch.“
Natürlich war unser erster Gedanke: Sind unsere Rucksäcke überhaupt noch da?
Zum Glück ja – alles war noch an seinem Platz, nichts fehlte. Wir konnten es kaum glauben.
Wenn man es zusammenrechnet, waren wir also seit 17 Uhr am Vortag unterwegs: erst mit dem Taxi, dann über Stunden am Busbahnhof, und schließlich über 16 Stunden im Bus – eine Fahrt, die wir so schnell sicher nicht vergessen werden.
Wir haben schon viele Busfahrten und Nachtfahrten hinter uns – quer durch verschiedene Länder, in allen möglichen Bedingungen. Aber das hier… das war nochmal ein ganz eigenes Level. Die Menschen, das Chaos, die Lautstärke, die Enge – einfach alles zusammen machte diese Fahrt zu einem verrückten Erlebnis, irgendwo zwischen Albtraum und Abenteuer.
Als wir endlich in Assuan ankamen, waren wir einfach nur froh, wieder draußen zu sein. Frische Luft, Sonne, keine schreienden Männer, kein stickiger Bus – einfach nur Freiheit.
Doch kaum setzten wir einen Fuß auf die Straße, begann das nächste kleine Abenteuer. Wir wollten uns ein Tuktuk holen, um zu unserer Unterkunft zu fahren. Klingt simpel, oder? Naja… nicht ganz.
Der Tuktuk-Fahrer fing direkt an zu diskutieren. Er versuchte uns einzureden, dass unser Hotel ja „soooo weit weg“ sei, dass die Fahrt ewig dauern würde. Wir schauten uns an, öffneten ganz entspannt Google Maps und sagten nur: „Also laut Karte sind das zehn Minuten.“
In dem Moment war er kurz still. Ich glaube ehrlich gesagt, er hatte nicht damit gerechnet, dass wir wissen, wo unser Hotel liegt – und dass wir uns nicht so leicht übers Ohr hauen lassen.
Also einigten wir uns auf 2 €, stiegen ein und saßen eng aneinandergedrückt im kleinen, ratternden Tuktuk. Der Fahrtwind war heiß, aber es fühlte sich trotzdem so gut an, endlich anzukommen.
Unsere Unterkunft… ja, da habe ich mich mal wieder selbst übertroffen. 😅
Es war eigentlich nur ein kleines Zimmer in einer Seitenstraße des Bazars, mitten im Trubel, bei einem Einheimischen. Nichts Luxuriöses, aber dafür mit Charme. Der Vermieter war total lieb, begrüßte uns herzlich und zeigte uns alles mit einem stolzen Lächeln.
Für 22 € für zwei Nächte, inklusive Frühstück und für zwei Personen, kann man sich wirklich nicht beschweren – da darf man einfach keine großen Erwartungen haben.
Wir stellten unsere Rucksäcke kurz ab, schauten uns einmal im Zimmer um und machten uns dann direkt auf die Suche nach etwas zu essen. Ich hatte am Vortag schon ein bisschen recherchiert und ein Restaurant gefunden, das ganz gute Bewertungen hatte – nur 15 Minuten Fußweg von uns entfernt.
Der Weg dorthin war schon ein Erlebnis für sich: überall Gerüche von Gewürzen, rufende Händler, hupende Roller, neugierige Blicke.
Im Restaurant bestellten wir dann alles Vegetarische, was die Karte hergab. Und ehrlich – das Essen war einfach super lecker!
Hummus, Brot, Wraps, Pommes – und Kosi haute richtig rein. Der Kellner schaute schon etwas ungläubig, als er sah, wie viel Kosi tatsächlich aß. 😄
Übrigens – ganz schön frech, dass es im Bus nicht einmal eine richtige Essenspause gab! Sechzehn Stunden Fahrt und kein einziger Stop, bei dem man etwas Richtiges essen konnte. Umso mehr genossen wir jetzt jedes einzelne Stück Brot und jede Portion Hummus.
Nach dem Essen schlenderten wir noch ein bisschen durch Assuan, ließen uns durch die Gassen treiben und beobachteten das bunte Treiben der Stadt. Doch die Müdigkeit holte uns bald ein.
Unsere Körper waren einfach durch – vom Warten, vom Bus, von der Hitze, vom Lärm. Also machten wir uns gegen 17 Uhr langsam auf den Rückweg zum Hotel.
Dort angekommen, war klar: Wir rühren heute keinen Finger mehr. Wir legten uns einfach nur aufs Bett, atmeten tief durch und ließen den verrückten letzten Tag Revue passieren. Endlich: Ruhe.
Morgen gibt’s dann mehr über Assuan.
Kurzinfos zu Assuan 🇪🇬
Assuan liegt ganz im Süden Ägyptens, direkt am Nil und ist eine der ältesten und geschichtsträchtigsten Städte des Landes. Die Stadt gilt als Tor zu Nubien, also der Region, die sich über den Süden Ägyptens bis in den Norden des Sudan erstreckt.
Die Stadt ist kleiner, ruhiger und entspannter als Kairo oder Luxor – perfekt, um ein bisschen runterzukommen, Nilblick zu genießen und den Staub der langen Reise hinter sich zu lassen. 🌞
Bussi Baba,
Kosanni
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