Tag 33: Inseltag Nusa Lembongan

Veröffentlicht am 2. Jänner 2025 um 11:10

Nach 33 Tagen Weltreise haben wir das Gefühl, alle Fitnessstudios der Gegend durchprobiert zu haben. Auch wenn die Geräteauswahl oft minimal war, reichte es immer für ein ordentliches Workout.

Heute war unser letzter voller Tag auf der Insel und wir wollten ihn so richtig auskosten – ohne großen Plan, aber mit Lust auf Entdeckungen.

Am Vormittag machten wir uns zu Fuß auf, die Gegend zu erkunden. Unser erster Halt: ein kleiner einheimischer Markt. Schon beim Betreten merkten wir, dass Touristen hier wohl eher Seltenheitswert haben – alle starrten uns neugierig an. Zwischen bunten Ständen und exotischen Düften entdeckten wir selbstgemachte Süßspeisen, die wir sofort probieren mussten. Was genau wir da aßen, blieb zwar ein Rätsel, aber es schmeckte fantastisch.

Von dort schlugen wir uns abseits der ausgetretenen Touristenpfade durch kleine, verwinkelte Wege. Der Untergrund war stellenweise kaum begehbar und wir landeten schließlich vor einem riesigen Hotelkomplex. Ob es sich um eine ewige Baustelle oder einen halb abgerissenen Traum handelte, konnten wir nicht sagen. Doch hinter dem Hotel erwartete uns eine Überraschung: ein wunderschöner, einsamer Strand, wie aus dem Bilderbuch. Kein Mensch weit und breit. Wir ließen uns in den Sand sinken, beobachteten die Wellen und genossen die absolute Ruhe. Es fühlte sich an wie ein verstecktes Paradies.

 

Nach einer Weile zogen wir weiter und machten uns auf den Rückweg. Zurück in der Unterkunft packten wir unsere Bücher und verbrachten den Nachmittag am offiziellen Strand. Zwischen Lesen, Uno-Spielen und gelegentlichen Abkühlungen im Meer verging die Zeit wie im Flug.

Gegen 16 Uhr stand unsere nächste Station auf dem Plan: eine Ganzkörpermassage für uns beide. Wir suchten ein kleines Spa auf, wo wir uns eine Stunde lang komplett verwöhnen ließen. Tiefenentspannt und mit gelockerten Muskeln ging es danach weiter zum Abendessen – und zwar an einen Ort, der auf den ersten Blick alles andere als ein Restaurant war.

Es handelte sich um ein schlichtes, fast unscheinbares Haus, in dem wir uns an einen Tisch mit vier Einheimischen setzten. Fast so, als wären wir gerade beim Abendessen bei der Familie zuhause. Die Kommunikation war schwierig, denn niemand sprach Englisch, doch das Essen war großartig – einfache, authentische Hausmannskost. Ein bitterer Beigeschmack blieb dennoch: Während die Einheimischen am Tisch für ihre Mahlzeit umgerechnet nur 1€ bezahlten, verlangte man von uns 4€. Klar, das ist immer noch günstig, aber es fühlte sich trotzdem unverschämt an, da wir extra abseits der Touristenrestaurants gegessen hatten, um die lokale Wirtschaft zu unterstützen.

 

Zurück in der Unterkunft organisierten wir noch unseren Transfer für den nächsten Tag. Während ich diesen Blogeintrag schrieb, beschloss Kosi kurzerhand, sich eine Pizza to go zu holen, um den Abend mit einem Film gemütlich ausklingen zu lassen.

 

Unser Jahr 2025 begann also entspannt und erholsam und wir sind voller Vorfreude auf das, was uns in den nächsten Wochen und Monaten erwartet. Indonesien, vor allem Nusa Lembongan, hat uns auf ganz besondere Weise in seinen Bann gezogen. Die Schönheit der Strände, die Gastfreundschaft der Menschen und diese besondere Mischung aus Entspannung und Abenteuer – all das hat uns unglaublich gutgetan.

Gleichzeitig sind uns einige Dinge aufgefallen, die zum Nachdenken anregen. Zum Beispiel, wie unterschiedlich Männer und Frauen hier wahrgenommen werden. Kosi wurde oft als „der Ansprechpartner“ angesehen, während Anni bei gemeinsamen Aktivitäten eher übergangen wurde. Spannend ist, dass diese Dynamik verschwindet, sobald Anni alleine unterwegs ist – dann sind die Menschen ebenso höflich und zuvorkommend. Es zeigt, wie stark kulturelle Prägungen auch im Alltag spürbar sind und das macht Reisen so lehrreich. Für Kosi natürlich ein Glückstreffer - hier wird er als “der Mann” gesehen, der das sagen hat und die Entscheidungen trifft.

 

2025 hat noch so viel vor uns und wir können es kaum erwarten, neue Länder, Kulturen und vielleicht auch uns selbst noch besser kennenzulernen. Es geht nicht immer darum, große Ziele zu haben, sondern den Moment zu genießen, das Hier und Jetzt zu erleben und all die kleinen Dinge wahrzunehmen, die das Reisen so besonders machen.

Mit diesem Gefühl von Vorfreude verabschieden wir uns für heute.

 

Bussi Baba,
Kosanni
❤️

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