Unsere erste Nacht im Camper - Auto
Ich muss zugeben, ich habe grandios geschlafen… bis Kosi in der Nacht lästig wurde 😂. Da unser Auto kein Fliegengitter besitzt, mussten wir alle Fenster und Türen geschlossen halten. Das bedeutete bei 30 Grad Außentemperatur: schwitzen, schwitzen, schwitzen. So wälzte sich Kosi bis 1 Uhr morgens hin und her. Und damit ihr euch circa vorstellen könnt, wie viel Platz wir hatten: Wenn ich (1,69 Meter groß) am Rücken liege, komme ich mit dem Kopf am hinteren Sitz und mit den Beinen am Beifahrersitz an. Wenn wir beide am Rücken nebeneinander liegen, dann bleiben noch circa 10 cm auf jeder Seite übrig, um sich zu bewegen. Jetzt habt ihr circa ein Bild davon, wie angenehm das Schlafen neben einem unruhigen Kosi war. Um 1 Uhr war es dann soweit, das Fenster musste geöffnet werden. Doch dies war wie eine Einladung für alle Mücken. Innerhalb von 10 Minuten sammelten sich die Mücken im Innenraum des Fahrzeugs. Das war´s dann für eine Zeit mit dem Schlafen, denn jetzt wurden Mücken gesucht. Jedes Mal, wenn wir dachten, dass wir nun alle getötet hatten; das Licht ausmachten und uns wieder hinlegten, summte erneut etwas um unsere Köpfe. Nach mehr als 10 getöteten Tieren, gaben wir auf und mussten einfach damit schlafen. Ansonsten wären wir die ganze Nacht auf Jagt gegangen. Gegen 6 Uhr waren wir schon wieder putzmunter - die Sonne strahlte uns ins Gesicht. Das Wetter sah herrlich aus und so zogen wir unsere Laufsachen an und machten uns auf den Weg zum nahegelegenen Leuchtturm.
Leuchtturm Byron Bay
So nahe war er dann leider doch nicht… nach 4 Kilometer stand ein Schild: Leuchtturm in 2,2 Kilometer. Nicht nur, dass es weiter war als gedacht - aus dem Nichts fing es plötzlich in Strömen an zu Regnen. Es war, als würde die Welt kurz untergehen. Der gerade noch so blaue Himmel war wie weggeblasen und wir wurden klatschnass. Die Einheimischen neben uns gingen umher, als wären sie vom Regen befreit - es störte sie gar nicht. Wir versuchten hingegen unter irgendwelchen Bäumen etwas Unterstand zu finden… Vergebens. Unser Ziel vor Augen beschlossen wir, vorerst im Regen weiter zu laufen. Das einzige Problem: Wir hatten unsere Handys und Kopfhörer mit. Als wir am Leuchtturm ankamen, waren wir und alles andere komplett durchnässt. Fast so, als wären wir gerade frisch aus dem Meer gekommen. Leider machte das Wetter auch jetzt noch keinen Anschein danach, bald besser zu werden. Unsere große Angst dabei: Das wird ein teurer Lauf - zwei Handys, zwei Kopfhörer und alles nicht wasserfest. Deshalb bat ich Kosi, zurückzulaufen und Ausschau nach einer öffentlichen Toilette zu halten. Im besten Fall konnten wir unsere Elektronik in etwas Papier einwickeln. Ich wartete also am Leuchtturm, ran hin und wieder (wenn der Regen ein bisschen nachließ) ein paar Meter weiter und hoffte, dass alles nicht allzu sehr beschädigt wurde. Doch das Gewitter holte mich immer wieder ein. Bald schon kam Kosi mit Plastiksäcken, Klopapier und Plastikbecher zurück: “Ich habe alles mitgenommen, was ich im Plastikmüll gefunden habe.” Sagte er stolz. So wickelten wir unsere Sachen in Klopapier und legte es in die benutzten Plastiksäcke. Eine bessere Option hatten wir nicht. Mit den Plastiksäcken im Arm machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum Auto. Und ob ihr´s glaubt oder nicht - wir konnten nämlich unseren Augen nicht trauen - genau 1 Kilometer vor dem Stellplatz hörte der Regen abrupt auf und die Sonne strahlte mit allem, was sie zu bieten hatte. Wir fühlten uns leicht verarscht vom Wetter - aber das gehört zu einem guten Abenteuer dazu 😜. Durch die vielen Pausen und dem langsamen Lauf (um nicht im Wald auszurutschen) war es schon fast 9 Uhr und unsere Mägen knurrten. Deshalb holten wir uns am Rückweg noch zwei Smoothies am Straßenstrand. Zurück beim Auto blieb uns nicht viel Zeit, denn um 10 Uhr mussten wir den Stellplatz verlassen. Zwei Handtücher, damit die Sitze nicht nass wurden und weiter ging die Fahrt. Zumindest für ein paar hundert Meter. (Achja, unsere Elektronik hatte zum Glück überlebt!)
Byron Bay
Wir stellten das Auto direkt vor dem Meer ab, nahmen unsere zwei Campingstühle aus dem Stauraum und setzten uns mit unserem Frühstück zum Meer. So beschwerdefrei konnte das Leben sein. Die Sonne war richtig stark und es dauerte nicht lange, bis wir uns im Wasser abkühlten. Wir verbrachten mehrere Stunden dort, lasen, schwammen und schliefen am Strand. Vom Unwetter am Morgen war weit und breit keine Sicht mehr. Jetzt war nur noch “gut eincremen” angesagt. Am Nachmittag packten wir wieder unsere Sachen und fuhren weiter.
Kleine Info am Rande: Wir haben heute mit einer Einheimischen gesprochen und die teilte uns mit, dass in Byron Bay die Scheidungsrate am höchsten sei. Das liegt anscheinend an den ziemlich vielen, fast - nackt herumlaufenden Mädels & Frauen 😂.
Weiterfahrt ohne Plan
Wir fuhren einfach mal entlang des Pazifik Highways und hatten nicht wirklich einen Plan, wohin wir wollten oder was unser Ziel war. Einfach drauf los. Zufällig kamen wir nach Lennox Head - eine kleine Ortschaft am Meer. Von dort aus spazierten wir zum Pat Morton Lookout. Ein wundervoller Platz, um die Küsten und Strände Australiens genauer zu betrachten. Und überall sahen wir nur Schilder, auf denen geschrieben war: Koalas in diesem Gebiet; Achtung Koala Zeit; Passt auf Koalas auf 🐨. Leider hatten wir keine gesehen, aber der Stopp hatte sich auf Grund der Natur trotzdem ausgezahlt.
Mittagessen
Der zweite Halt wurde auf Grund von HUNGER gemacht. Wir parkten am Missingham Park in Ballina. Das Gute an Australien - es gibt überall Parkflächen mit öffentlichen Toiletten und Kochmöglichkeiten. Man kann einfach das Auto parken, die öffentliche Herdplatte einschalten und kochen. Das nutzten wir natürlich gleich aus und richteten unser Mittagessen her. Zusätzlich gibt es dort noch Waschflächen, in denen man das benutzte Geschirr reinigen konnte und Trinkwasserbrunnen. Das ist wirklich praktisch! Sowas findet man fast alle 5 - 10 Kilometer. Und oft sogar mehrere hintereinander. Davon könnten wir in Österreich nur träumen. Wobei bei uns vermutlich der Müll überall herumliegen würde, weil wenige solche Plätze sauber halten. Das ist hier überhaupt nicht der Fall - der Müll wird sofort mitgenommen und die Herdplatten werden immer nach der Benutzung gereinigt.
Camperzubehör
Nach dem Essen fuhren wir zu einem Baumarkt und kaufen uns ein Fliegennetz, eine Duftlampe gegen Moskitos und Panzertape. Und ich kann euch jetzt schon verraten: Das Fliegennetz am Dachfenster zu montieren, war eine richtige Kunst. Ich bin gespannt, wie lang es schlussendlich wirklich haltet… aber vielleicht schützt es uns zumindest heute Nacht vor einigen Mücken.
Stellplatz
Auf einer eigenen Camper - App für Australien sahen wir dann nach, wo wir in der Gegend kostenlos über Nacht stehenbleiben konnten. Wir fanden einen Spot 25 Minuten entfernt von uns - der wirds. Rein ins Auto und mit guter Laune, Fliegenschutz und vollen Magen weiter. Am Stellplatz haben wir erstmal unser Bett aufgebaut und uns mit den Stühlen und Tisch nach draußen gesetzt. Mit einem Kartenspiel (The Couple Quiz - das Quiz für Paare) genossen wir die herrlichen Temperaturen. Mittlerweile hatten wir nur noch 28 Grad 😅. Während wir beide da saßen und den Abend genossen, sah mich Kosi plötzlich mit großen Augen an: “Ich glaube.. hinter dir sind Kangaroos.” Und jaaaaaaaa. Direkt neben unserem Parkplatz standen zwei Kangaroos und sahen uns groß an. Damit hatten wir heute wirklich nicht mehr gerechnet. Wir waren überaus glücklich und überwältigt. So schön kann die Natur sein!
DANKE!
Wir bekommen ja immer sehr viele Nachrichten von euch und sind überaus dankbar, dass so viele noch unseren Blog mitverfolgen. Und heute morgen habe ich eine weitere schöne Nachricht erhalten: Ein sehr liebes Paket hat heute meine Mama erreicht und wir möchten uns recht herzlich bei dir Ingrid dafür bedanken! Wir haben uns riesig gefreut!! Danke für deine lieben Worte 🥰. In zwei Tagen, am 09. Februar, haben wir unseren 5. Jahrestag und werden dabei an dich denken. ♥️
Wir sitzen jetzt noch vorm Auto und halten Ausschau nach weiteren Kangoroos. Mal sehen, ob wir noch welche entdecken.
Und ihr wisst ja, was morgen kommt: es ist KOSI Tag 😜 Seid gespannt - ich bin es auch.
Bussi Baba,
Kosanni
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Hallo, ihr beiden,
hoffentlich könnt ihr nun in eurem Camper ohne Moskitos gut schlafen. Bei diesen Temperaturen die Fenster geschlossen…. Uffff
Danke für die herrlichen Fotos und ausführlichen Blog.
Bussi und Baba 😘🤗
Wünschen euch beiden alles alles Gute, gratulation zu eurem 5jährigem Miteinander und 3jährigem hochzeitsjahr