Unsere Nacht war einfach unvergesslich. Wir schliefen in unserer offenen Bambushütte, ganz ohne Decke, Türen oder Luxus, aber mit einer Ruhe, die kaum zu überbieten war. Um 7 Uhr wurden wir von unserer Crew geweckt, die ein fantastisches Frühstück für uns vorbereitet hatte. Die ganze Tafel war mit Pancakes, Toast, frischem Obst, Eierspeise, Spiegeleiern, Marmeladen, Kaffee und Säften gedeckt. Einfach alles, was man für einen guten Start in den Tag braucht. Es ist unglaublich, was die Crew aus einer kleinen Küche auf dem Boot zaubern kann!
Um 7:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum ersten Stopp des Tages. Nach zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, und ohne zu zögern, sprangen wir mit unserer Taucherausrüstung ins Wasser. Wir schwammen bis zur Küste, wo uns Getränke und Essen bereits mit Kanus an Land gebracht wurden.
Wir landeten auf einer kleinen Insel mit 400 Bewohnern, die in 80 Haushalten lebten. Ein Crewmitglied führte uns durch die Insel und erklärte uns alles über das Leben dort. Es gab keine Schule – nur einen kleinen Kindergarten. Wer weiter lernen wollte, brauchte viel Geld, um die einstündige Fahrt zur Schule und zurück täglich zu bezahlen. Trinkwasser gab es keines. Es gibt zwei Brunnen am Anfang und Ende des Dorfes, aus denen die Einheimischen Wasser für das Duschen und Waschen holen. Für Trinkwasser mussten sie einen 30-minütigen Fußmarsch auf den Berg machen, doch an schlechten Tagen gab es dort nicht genug, sodass das Wasser aus den Brunnen abgefüllt und in der Sonne getrocknet werden musste, in der Hoffnung, dass es trinkbar wird. Es ist unvorstellbar für uns, aber als wir durch das Dorf spazierten, wurde uns wieder bewusst, wie viel Luxus wir in unserem Alltag genießen.
Die Häuser auf der Insel waren verfallen und offen, einige Einheimische schliefen auf Hängematten, die an Bäumen befestigt waren. Überall waren Hühner und Hunde, und wir sahen sogar ein Schwein. Die Menschen leben hauptsächlich vom Fischfang. Sie fahren Tag und Nacht hinaus, um zu fischen. Ein frischer Fisch wird für 200 Phat (ca. 3€) verkauft, ein getrockneter Fisch für 700 Phat (ca. 11€). Es ist kaum vorstellbar, wie wenig die Menschen hier verdienen.
Was uns besonders interessierte, war, wie wir den Kindern vor Ort helfen können. Und mit Freude erfuhren wir, dass die Agentur, mit der wir die Touren machen, einen Teil der Einnahmen direkt an die Inselbewohner spendet. Außerdem schafft sie Arbeitsplätze für die Einheimischen. Einige von ihnen arbeiten für die Agentur und sind als Crewmitglieder auf den Booten unterwegs, was ihnen ebenfalls hilft. Eine direkte Spende oder ähnliche Unterstützung ist jedoch schwierig, da es auf der Insel weder Netz noch Internet gibt und Banküberweisungen oder Adressen nicht existieren. Wir hoffen einfach, dass die Einheimischen von dieser Unterstützung profitieren können.
Bevor wir die Insel verließen, sangen die Kinder für uns und mit uns, und wir spielten ein wenig Basketball. Außerdem sammeln die Kinder Muscheln, die von der Crew gekauft werden. Daraus können wir am Schiff eigene Armbänder basteln – ich habe Kosi gleich beauftragt, für mich eines zu machen, und zu meiner Überraschung ist es wirklich gut geworden! Ein einfaches Leben, aber ein beeindruckendes Erlebnis für uns.
Nach der Inselbesichtigung fuhren wir weiter zu einem Schnorchelspot, an dem wir stundenlang die Korallen und Fische erkundeten. Es war faszinierend, die Unterwasserwelt in so klaren Gewässern zu erleben.
WLAN oder Internet gibt es hier immer noch nicht, aber ehrlich gesagt tut es auch mal richtig gut, einfach nur da zu sein und die Natur zu genießen, ohne ständig am Handy zu hängen. Ich habe heute Abend sogar gemerkt, dass ich mein Handy den ganzen Tag über nicht einmal herausgeholt habe – wirklich ungewohnt. Es fühlt sich so gut an, mal völlig abzuschalten. So etwas gibt es zu Hause kaum noch.
Der dritte Stopp war ein Volleyballplatz, auf dem wir eine Stunde spielten. Einige tauchten, andere saßen einfach am Strand, tranken und aßen. Und was ihr wissen müsst: Egal, wo wir sind und was wir tun, die Crew hat immer genug Essen und Getränke dabei.
Ein weiterer Höhepunkt war ein Klippensprung, auf den ich leider verzichten musste, weil mein Knie noch nicht ganz fit ist. Aber die Insel hatte viele Ziegen, die uns etwas Ablenkung boten.
Am Abend fuhren wir zu unserem Schlafplatz, wobei das Boot etwas entfernt von der Insel vor Anker ging. Einige schwammen zum Strand, andere ließen sich mit den Kanus hinüberbringen. Unsere Rucksäcke wurden ebenfalls mit den Kanus nachgebracht. Heute Nacht schlafen wir wieder in Bambushütten, direkt am Strand. Das Meer ist nur fünf Meter entfernt, und weit und breit ist außer uns niemand zu sehen. Was die Crew wieder zauberte, ist kaum in Worte zu fassen! Eine Tafel voller frischem Fisch, Hühnchen, Gemüse, Obst und Reis. Es ist einfach traumhaft, wir fühlen uns wie im Paradies.
Nach dem Essen gab es noch eine kleine Strandparty mit guter Musik, Getränken und viel Tanz. Und plötzlich startete die Crew eine gigantische Feuershow mit Feuerbällen, Feuerspucken und allem, was dazu gehört.
Obwohl wir eigentlich nicht viel getan haben, sind wir durch die Hitze und das viele Schnorcheln ziemlich erschöpft und freuen uns auf das Bett. Leider war die Matratze mit einer dünnen Sandschicht bedeckt, und der Wind war so stark, dass wir die ganze Nacht über Sand abbekamen. Wir lagen wie Sardinen in den Betten und haben nur wenig geschlafen. Aber der Sternenhimmel, das Meeresrauschen und der Ausblick haben alles wieder wettgemacht.
Bussi Baba,
Kosanni
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Kommentare
Hallo,
ich versuche es heute wieder einmal 🫣
Möchte sooo gerne bei euch sein! So ein Traum! Tausche alle Faschingskrapfen gegen euer herrliches Essen 🍱
Bussi 😘🤗💕