Tag 93: Ankunft in El Nido

Veröffentlicht am 4. März 2025 um 13:02

Endlich wieder auf festem Boden! Und ich sag's euch, die letzten Tage waren aufregend, schön, erschreckend und entspannend zugleich. Heute war der letzte Tag unserer 3-Tages-Inseltour von Coron nach El Nido. Jetzt sind wir erstmal heilfroh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und vor allem: Duschen zu können. Aber bevor ich ins Detail gehe, erstmal zu unserem heutigen Tag.

Inseltour
Unsere Nacht war richtig unruhig. Am Abend dachten wir uns noch: Das Meeresrauschen und die Ruhe – da kann man doch nur gut schlafen. Doch schon beim Hinlegen auf das Bett wurde klar, dass das eine außergewöhnliche Nacht wird. Das Bett war mit Sand bedeckt, es gab keine geschlossenen Türen und das einzige, was unsere Hütte von den Tieren und allem anderen trennte, war ein kleiner Vorhang. Je später die Nacht wurde, desto mehr Wind kam auf. So lagen wir in unserem Bett und wurden regelrecht mit Sand angeweht. Und das die ganze Nacht. Zusätzlich waren wir von 11 Hunden umzingelt, die mitten in der Nacht einen kleinen Kampf beginnen mussten. Also, eine etwas unruhige Nacht für uns. Doch an Ausschlafen war sowieso nicht zu denken. Für unseren ersten Halt bei der Weiterfahrt mussten wir nämlich schon ganz früh los. Das hieß, um 6 Uhr klingelte der Wecker und um 6:15 Uhr waren wir bereits mit unseren Rucksäcken am Treffpunkt – bereit für die Abfahrt. Uns wurde die Wahl gelassen, ob wir lieber zum Boot schwimmen oder das Kanu nehmen wollten. Und wie ihr euch sicher denken könnt, gab es niemanden, der freiwillig um diese Uhrzeit zum Boot schwamm.
Eine kurze Kanufahrt später befanden wir uns wieder an Deck unseres Bootes und legten für das erste Ziel ab.
Es dauerte nicht lange, bis wir am „Turtle Point“ ankamen. Die Vorfreude auf die Schildkröten war groß, und wir sprangen alle schnell mit unseren Taucherbrillen ins Wasser, um uns auf die Suche zu begeben. Tatsächlich fanden wir sogar mehrere. Mindestens vier Schildkröten schwammen unter uns. Dazu kamen noch zwei Rochen und etliche Fische.
Nach unserer Schnorcheltour gingen wir wieder aufs Schiff, und dort erwartete uns bereits ein grandioses Frühstück. Wie immer hatte die Crew mit nichts gespart, und es gab alles, was das Herz begehrte.
Den restlichen Tag verbrachten wir auf dem Schiff, fuhren zu weiteren Buchten, um zu schnorcheln und schwammen im Meer. Zu Mittag gab es dann erneut ein richtiges Festmahl, bevor wir gegen 15 Uhr im Hafen ankamen.
Als wir endlich wieder einmal eine Internetverbindung hatten, googleten wir gleich, wo unser Hotel für die nächsten Tage war. Doch leider mussten wir feststellen, dass wir nicht direkt in El Nido, sondern im westlichen Teil der Insel unsere Unterkunft gebucht hatten. Nach mehreren Gesprächen mit dem Teamleiter willigte er ein, uns vor dem Weg nach El Nido rauszuwerfen, damit wir nicht mit allen anderen nach El Nido fahren und wieder zurück müssten. So stiegen wir in den Bus und wurden in Barotuan aus dem Bus geworfen.

 

Weiterfahrt zur Unterkunft
Der Luxus war nun vorbei. Ab hier waren wir wieder selbst für die Weiterreise verantwortlich. Doch das ging gar nicht so einfach, wie gedacht. Wir hatten uns erhofft, dass uns hier überall TukTuk-Fahrer freudig erwarten und uns ihre Mitfahrgelegenheit regelrecht aufdrängen würden. Fehlanzeige! Kein einziges TukTuk blieb stehen oder beachtete uns. Daher spazierten wir erst einmal einige Meter, um die Gegend zu erkunden. Als wir plötzlich ein kleines Häuschen mit der Aufschrift „Café“ fanden, hielten wir an und bestellten uns erstmal einen Kaffee. Dann fragten wir den Inhaber, wie wir am besten zu unserer Unterkunft gelangen. Dieser begann, hinter der Theke hervor, die Menschen auf der Straße anzuschreien. Was er genau sagte? Keine Ahnung. Aber keiner von ihnen reagierte. Dann holte er sein Telefon hervor, wählte einige Nummern und sagte uns mit einem „Wait here“, dass wir warten sollten.
Plötzlich kamen immer mehr Männer zu uns. Alle redeten auf ihrer Sprache wirr durcheinander. Immer wieder zeigten sie auf uns, dann schüttelten sie den Kopf. Nach zehn Minuten sagte einer von ihnen zu uns: „Gerade ist viel los. Wenn ihr Glück habt, fährt vielleicht jemand nach Hause und kann euch mitnehmen. Oder… wir haben da hinten noch ein altes Motorrad stehen, aber keinen Fahrer. Dafür muss man mit Gangschaltung fahren. Wartet hier, wir finden noch etwas.“ So wurde weiter geredet und überlegt, während wir ahnungslos da standen. Dann fuhr plötzlich ein Mopedfahrer in unserer Richtung und die Männer hielten ihn auf, sprachen mit ihm und er nickte. Kurzerhand wurden auf den Ladeflächen dieses umgebauten Mopeds zwei Plastikhocker (die eigentlich zum Café gehörten) aufgestellt und uns mitgeteilt, dass dies nun unsere Mitfahrgelegenheit sei. Der Fahrer sprach nicht viel mit uns, nur: „Gut festhalten.“ Und das taten wir auch. Denn das Gerät… naja… schaut selbst auf den Fotos.
Die Fahrt über ließen wir beide die Wand des Gerüsts nicht los. Es ruckelte und wir fuhren hin und her. Asphaltierte Straßen? Überbewertet. Hier gibt es Schlaglöcher, Bäume auf den Wegen und viel Kies und Steine.
Nach 15 Minuten Fahrt blieb unser Fahrer vor einer Wand stehen und meinte: „Die Straße ist hier aus. Ihr müsst nun über die Brücke zu Fuß weitergehen.“ Da standen wir dann. Vor einer nicht gerade sicher wirkenden Hängebrücke, die uns zu unserer Unterkunft führen sollte. Ja, so hatte ich mir die Weiterreise eigentlich nicht vorgestellt, aber es ist ja ein Abenteuer-Urlaub. Mit unseren Rucksäcken spazierten wir über die Brücke und landeten mitten in einem Einheimischenviertel. Kinder kamen auf uns zugelaufen, um mit uns einzuklatschen, und an den Straßen saßen Mütter, ältere Menschen und weitere Kinder. Die Männer arbeiteten nebenan. Wir waren nun wirklich weit ab von jeglichen touristischen Anzeichen. Nach zehn Gehminuten erreichten wir unsere Unterkunft und checkten in ein kleines Hüttchen am Strand ein. Hier werden wir die nächsten drei Nächte verbringen. Und wir haben schon viele Freunde gemacht. Während ich mich mit drei kleinen Mädchen aus dem Dorf anfreundete, die mir freudig ihre Kleider zeigten, wurde Kosi sofort von den etwas älteren Burschen zum Basketballspielen eingeladen.
Aber für heute reicht es erstmal mit Aktivitäten. Wir freuen uns schon auf eine wohlverdiente Pause.

 

Die Bootstour
Unsere 3-Tages-Tour haben wir über El Nido Paradies Reisen gebucht und ich kann euch sagen, es war genial! Wir würden sofort wieder mit dieser Agentur fahren. Die Crewmitglieder waren überaus freundlich und motiviert, lachten die gesamte Zeit und hatten sichtlich Spaß an der Arbeit. Es wurde alles geboten, von ausgiebigem Essen bis hin zu tollen Inselerfahrungen, und tagsüber konnten wir sogar eigene Armbänder und Halsketten aus Muscheln an Bord machen. Am Abend gab es jede Nacht eine Feuershow und Musik, und während der Mahlzeiten wurden wir meist mit Livemusik begleitet. Also wirklich grandios.
Das Einzige, was wir in den letzten Tagen lernen durften, war: Mit wenig auszukommen. Unsere Dusche bestand zum Beispiel aus einem riesigen Regenkanister. Dort musste man sich mit einem Schöpfer abduschen. Einen Duschkopf oder Wasserhahn gab es nicht.
Dasselbe galt für die Toilette. Diese war zwar vorhanden, hatte jedoch keinen Toilettensitz und keinen Spülknopf. Auch hier waren wieder nur kleine Wasserkanister daneben abgestellt. Nach dem Toilettengang wird das Klopapier (falls vorhanden) in den Mülleimer gegeben und mit einem Schöpfer das Wasser nachgespült.
Privatsphäre gab es auch nur selten, denn die Duschen waren zum Beispiel im Freien und die Hütten zum Schlafen waren sowieso nur mit einem Vorhang bedeckt.
Ich freute mich heute schon sehr darauf, wieder eine Dusche und ein richtiges Klo zu haben!

Trotz allem war es eine super Erfahrung, und was das Ganze noch besser gemacht hat, war unser gesamtes Team. Wir waren wirklich eine coole Runde und haben uns super verstanden! Dafür sind wir wirklich dankbar, denn es hätte auch ganz anders aussehen können.

So, und jetzt habe ich euch wirklich viel zum Lesen gegeben. Deshalb kommen jetzt noch ein paar Fotos zum Abschluss.

 

Bussi Baba,
Kosanni

 

PS: Falls ihr noch mehr Fragen zur Tour, dem Reiseanbieter oder dem Ablauf habt, könnt ihr gerne alles in den Kommentaren schreiben :) Wie wir genau gefahren sind und welche Insel wir erkundet haben, wissen wir leider selbst nicht genau, denn das Handy war für diese Zeit ausgeschaltet, und am Meer verliert man schon mal jegliches Gefühl von Zeit und Raum.

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