Tag 94: Bucuana - mitten unter den Einheimischen

Veröffentlicht am 5. März 2025 um 12:15

Nach den aufregenden letzten Tagen war es heute Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Doch trotz des geplanten Ruhetags riss uns die tropische Hitze bereits um 6 Uhr aus dem Schlaf. Unser kleines Zimmer ist nicht klimatisiert und der einzige Ventilator bewegt sich gefühlt in Zeitlupe. Während Kosi noch gemütlich döste, setzte ich mich auf unsere kleine Veranda und unterhielt mich mit unseren Nachbarn aus dem Nebenzimmer.

Eine halbe Stunde später stand Kosi bereit fürs Frühstück – perfekt getimt! Also machten wir uns auf den Weg zur kleinen Bar unserer Unterkunft, direkt am Strand. Stellt euch das so vor: Neben dem Sandstrand gibt es eine gemütliche Sitzecke für Mahlzeiten, dahinter reihen sich fünf einfache Holzhäuser auf jeder Seite, dazwischen ein schmaler Weg. Die Hütten sind eher improvisiert als luxuriös, doch sie bieten alles Nötige: ein Bett, eine Ablage und ein kleines Klo mit Dusche.

Unser Frühstück, das in der Buchung inkludiert ist, bestand aus einer vegetarischen Eierspeise, zwei Scheiben gelber Wassermelone und Reis. Allerdings fragten wir höflich, ob wir stattdessen Toast haben könnten – und tatsächlich, unser Wunsch wurde erfüllt! Dazu gab es Instant-Kaffee, an den ich mich, trotz mehrmaligen Probierens, immer noch nicht gewöhnen kann.

 

Ein gemütlicher Vormittag

Nach dem Frühstück führte unser erster Weg direkt zurück ins Bett – der perfekte Start in einen echten Erholungstag. Während wir eine Serie anschauten, war Kosi nach nur 20 Minuten wieder im Tiefschlaf. Mir wurde es dann doch etwas langweilig, also schnappte ich mir mein Handtuch und ein Buch und verzog mich ans Meer. Die Zeit verging wie im Flug – ich las, hörte zwischendurch meinen Lieblings-Podcast „Mord auf Ex“ und scrollte ein wenig am Handy. Plötzlich war es 13:15 Uhr – und Kosi schlummerte noch immer!

Das musste ich ändern. Also weckte ich ihn kurzerhand auf – nicht nur, weil mir langsam langweilig wurde, sondern auch, weil sich der Hunger zurückmeldete.

 

Auf der Suche nach einer Mahlzeit

Gemeinsam spazierten wir los und erkundeten die Umgebung unserer Unterkunft. Alles wirkte etwas heruntergekommen und verlassen. Zehn Minuten lang liefen wir an kleinen Straßenständen vorbei, die Instant-Kaffee, Chips, Zigaretten, Shampoo in Mini-Packungen und Instant-Nudeln anboten. Doch etwas Richtiges zu essen? Fehlanzeige. Als wir Einheimische nach einem Supermarkt fragten, zeigten sie lediglich auf die winzigen Straßenstände.

Irgendwann entdeckten wir eine kleine Bäckerei mit einer Kühlbox – unsere Rettung! Dort gönnten wir uns zwei Eis und ein Stück Kuchen für gerade einmal einen Euro, um den ersten Hunger zu stillen. Während wir weitergingen, liefen uns immer wieder Kinder entgegen, klatschten mit uns ein und lachten. Überall lagen Hunde herum und entlang der Straße sahen wir Flächen, auf denen Fisch zum Trocknen ausgebreitet war.

Plötzlich hielt uns ein freundlicher Einheimischer auf. Begeistert erzählte er uns von den schönsten Orten in der Umgebung. Wir unterhielten uns eine Weile mit ihm, bevor wir weiterzogen. Nach ein paar Minuten entdeckten wir ein Schild mit der Aufschrift „Snack Bar“. Doch wo genau sollte sie sein? Wir suchten vergeblich, bis uns eine Frau von einem kleinen Plastikstuhl aus zuwinkte. Während sie ihren Reis mit den Händen aß, fragte sie uns auf Englisch: „Was wollt ihr essen?“

Etwas verwundert sahen wir uns an – sollte es hier wirklich etwas zu essen geben? Doch die Frau war schnell aufgestanden, drückte uns eine handgeschriebene Speisekarte in die Hand und verschwand in einem der Häuser. Kurz darauf kehrte sie zurück, schob uns zwei Plastikstühle zu und ging erneut, diesmal drei Häuser weiter. Wir setzten uns direkt an den Straßenrand und warteten. Vorbeifahrende Einheimische winkten uns freundlich zu. Schließlich erschien die Frau mit einem Tablett und servierte uns eine einfache, aber köstliche Mahlzeit: eine Portion Reis, dazu ein Teller mit zwei Spiegeleiern und ein weiteres Gericht mit Glasnudeln und Gemüse.

Das Essen war fantastisch! Und die Dame freute sich sichtlich über unseren Besuch. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, einfach bei jemandem aus der Nachbarschaft zu essen – doch sie bereitete alles frisch für uns zu und das Ganze kostete inklusive Wasser gerade einmal 7 Euro.

 

Ein süßer Abschluss

Auf dem Rückweg begegneten wir erneut dem netten Einheimischen von vorhin. Mit einem breiten Grinsen fragte er uns: „Habt ihr schon die traditionellen Snacks probiert?“ Als wir verneinten, drückte er uns zwei Spieße in die Hand. Einer bestand aus in Zucker eingelegten Süßkartoffeln, der andere aus karamellisierten Bananen. Wir gaben ihm einen Euro dafür und probierten – und was soll ich sagen? Beide schmeckten einfach fabelhaft! Unsere Begeisterung sorgte für strahlende Gesichter um uns herum.

Zurück in unserer Unterkunft ließen wir den Nachmittag entspannt ausklingen. Ich gönnte mir eine Massage am Strand, während Kosi es sich auf einer Liege bequem machte. Später am Abend spielten wir noch eine Runde Uno und genossen die Ruhe des Ortes.

Es ist wirklich erstaunlich, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen hier sind. Überall werden wir mit offenen Armen empfangen und die Einheimischen sind stets begeistert, uns ihre Kultur näherzubringen. Diese Herzlichkeit ist etwas, das wir so gar nicht gewohnt sind – und umso mehr genießen wir es.

Wir sind gespannt, was die nächsten Tage bringen!

 

Noch eine kleine Info für euch: Zu den Fragen von gestern: Zu Beginn waren sieben Mitarbeiter an Bord unseres Bootes, zwischendurch plötzlich 13, am Ende dann wieder sieben. Die Tour haben wir bereits von zu Hause aus über das Internet gebucht. Es gibt verschiedene Optionen für 2, 3, 4, 6 oder 12 Tage. Unser Fazit: Die dreitägige Tour ist perfekt – nicht zu lang, nicht zu kurz.

 

Bussi Baba,

Kosanni

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.