Tag 98: Weiterflug von Puerto Princesa nach Cebu

Veröffentlicht am 9. März 2025 um 12:30

Mit unseren vollgepackten Rucksäcken spazierten wir am Morgen in unser mittlerweile geliebtes vegetarisches Restaurant, um vor unserem Weiterflug ein ausgiebiges Frühstück zu genießen. Heute gab es für uns beide ein frisches Müsli mit saftigen Früchten und dazu einen starken Kaffee – genau das Richtige, um gestärkt in den Tag zu starten.

Dann geschah das Unerwartete: Kosi übernahm die Reiseleitung! Zum ersten Mal auf unserer Tour nahm er das Zepter in die Hand und recherchierte den besten Weg zum Flughafen. Auch ich warf einen Blick auf Google Maps, doch Kosi war überzeugt, dass seine Route besser sei. Also marschierten wir los – laut Navi ein Fußmarsch von 35 Minuten.

 

Die Hitze war bereits am Morgen unerträglich, aber das hielt uns nicht auf. Gehwege? Fehlanzeige. Falls doch einmal ein Gehsteig existierte, war er mit Schlaglöchern oder Hindernissen übersät. Ein wahrer Hindernisparcours. Ich glaube, wir waren die einzigen Menschen, die hier jemals zu Fuß gegangen sind, denn die verdutzten Blicke der Einheimischen sprachen für sich. Tuk-Tuk-Fahrer fuhren langsam neben uns her und warteten nur darauf, dass wir endlich aufgaben und einstiegen. Doch wir blieben stur. Einer davon begleitete uns fast den ganzen Weg über.

Nach 30 Minuten schweißtreibendem Marsch fragte ich vorsichtig: „Bist du dir sicher, dass das Terminal wirklich hier ist? Mein Navi zeigt eine andere Route.“ Doch Kosi war sich sicher – also gingen wir weiter. Als ich schließlich ein nettes Café in der Ferne entdeckte, wollte ich am liebsten eine Pause einlegen. Doch Kosi bestand darauf, direkt zum Terminal zu gehen.

Dann die Überraschung: Wir sind falsch!

Nach 40 Minuten kamen wir endlich an – allerdings nicht am Terminal, sondern vor einem verschlossenen Eingang mit der unmissverständlichen Aufschrift: „Old Airport“. Ich zückte mein Handy und musste feststellen, dass wir auf der komplett falschen Seite des eigentlichen Flughafens gelandet waren. Das bedeutete: Noch einmal 40 Minuten zurücklaufen.

In diesem Moment verfluchte ich Kosi. Doch ihm ging es nicht besser – der Schweiß tropfte ihm von der Stirn und unsere Kleidung klebte förmlich an unseren Körpern. Der Tuk-Tuk-Fahrer, der uns immer noch begleitete, hatte sicher eine Wette laufen, wann wir endlich kapitulieren würden. Doch wir waren stolz – oder stur – genug, um nicht aufzugeben. Also setzten wir unseren Marsch fort.

Völlig durchnässt und erschöpft erreichten wir schließlich den Flughafen. Der Sicherheitscheck war minimalistisch: ein einziges Förderband, das war’s. Nach 20 Sekunden waren wir bereits im klimatisierten Inneren des Terminals – und wurden sofort mit einem neuen Problem konfrontiert. Die eiskalte Luft traf auf unsere verschwitzte Kleidung, was uns direkt frösteln ließ. Hoffentlich holen wir uns keine Erkältung!

Zu unserer Überraschung trafen wir am Gate ein französisches Pärchen wieder, mit dem wir auf unserer Bootstour unterwegs gewesen waren – die Welt ist eben doch klein. Der Flug selbst verlief reibungslos und nach nur 1,5 Stunden landeten wir in Cebu.

 

Cebu – Erste Eindrücke

Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, befanden wir uns auch schon wieder draußen. Am Flughafen organisierten wir uns ein Taxi für 8 €, das uns direkt zu unserer Unterkunft brachte. Ursprünglich hatten wir geplant, weiter nach Moalboal zu fahren, um die Strände zu genießen. Doch wir entschieden uns bewusst dagegen – wir wollten nicht nur die schönen Seiten des Landes sehen, sondern auch das echte Leben in der Stadt kennenlernen. Fernab der touristischen Strände.

Unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte war ein kleines Apartmentzimmer. Trotz der Müdigkeit erkundeten wir noch kurz die Umgebung – und unser erster Eindruck war ernüchternd. Wieder einmal wurden wir mit Armut, Müll und mangelnder Hygiene konfrontiert. Die Straßen waren belebt, aber gezeichnet vom harten Alltag der Menschen.

 

Die nächste Essens-Odyssee

Auch hier wurde die Suche nach einem vegetarischen Abendessen zur Herausforderung. Laut Google Maps gab es einige Optionen in der Nähe, doch als wir eines der Restaurants betraten und unser Essen bestellen wollten, erklärte uns der Verkäufer freundlich, dass „vegetarisch“ lediglich bedeutete, dass etwas Gemüse dabei sei – Fleisch war dennoch selbstverständlich Teil des Gerichts. Also bestand ein „vegetarisches“ Essen aus Nudeln mit Hühnchen und etwas mehr Gemüse. Ganz logisch, oder? Wer versteht das nicht?

Also gab es für uns einfach nur schlichte Nudeln – ohne alles. Zusätzlich deckten wir uns in einer Bäckerei mit süßem Gebäck ein. Kosi hatte zudem im Supermarkt einen veganen Burger entdeckt, den er sich direkt dort in der Mikrowelle warm machte – eine hier völlig normale Tätigkeit. Überraschenderweise schmeckte er gar nicht mal so schlecht!

 

Hilfeleistung in den Straßen von Cebu

Während unseres Spaziergangs wurden wir Zeugen eines kleinen Unfalls: Ein älterer Mann stürzte mit seinem Motorrad. Sofort eilten Einheimische herbei und auch wir halfen mit. Kosi schob das Motorrad zur Seite, während ein anderer Mann und ich dem Gestürzten aufhalfen. Er konnte glücklicherweise wieder stehen und wurde direkt von den Menschen um ihn herum ins nächste Lokal geführt, wo man sich rührend um ihn kümmerte. Es war beeindruckend zu sehen, wie herzlich und hilfsbereit die Menschen hier sind.

 

Als es dunkler wurde, beschlossen wir, zurück in die Unterkunft zu gehen. Da wir uns in einem Viertel aufhielten, das kaum Touristen sieht, fühlten wir uns in manchen Seitengassen etwas unwohl. Die neugierigen Blicke der Einheimischen waren zwar meist harmlos, aber dennoch ungewohnt. Sicherheitshalber zogen wir es vor, im Dunkeln nicht mehr allzu lange draußen zu bleiben.

 

Zurück in der Unterkunft bereitete sich Kosi bereits voller Vorfreude auf das Sturm-Spiel vor. Nach langem Suchen hatte er es tatsächlich geschafft, eine vegetarische Pizza zu bestellen. Er hängte seine Sturm-Shirts auf, bereitete alles für das Spiel um Mitternacht (unserer Zeit) vor und war vollkommen in seinem Element.

Wie er nun sagen würde: „Auf die Schwoazn!“

 

Bussi Baba,

Kosanni

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Kommentare

Sabine Grossek
Vor 2 Monate

Gewonnen haben wir!
Und ich war dabei.
Wichtig ist, dass es euch gut geht!,
Bussi
Kosi Mama😘