Tag 106: Sightseeing Taipeh

Veröffentlicht am 17. März 2025 um 13:37

Während Kosi bis halb drei in der Nacht noch Fußball geschaut hat, lag ich schon längst im Bett und habe geschlafen – einer von uns musste ja fit für den Tag sein. Um 7 Uhr war Tagwache und wir machten uns direkt auf den Weg in die Stadt.

Obwohl es noch früh war, war Taipeh schon voller Menschen. Die Straßen waren bereits belebt, überall duftete es nach frisch zubereitetem Essen und dampfenden Suppen und an den kleinen Küchenständen versammelten sich die ersten hungrigen Menschen. Wir spazierten umher und entdeckten gleich einen traditionellen Stand, an dem gerade frische Gerichte auf heißen Platten zubereitet wurden. Für gerade mal 2 € bestellten wir uns ein vegetarisches Gericht aus Roti, Ei, Mais, Jungzwiebel und Käse – und es war einfach unfassbar lecker! Ein perfekter Start in den Tag.

Während wir weiter durch die Stadt schlenderten, entdeckten wir unzählige kleine Stände, an denen live vor unseren Augen gekocht wurde – von Dumplings über gebratene Nudeln bis hin zu gegrilltem Tofu. Das Essen hier hat einfach eine ganz eigene Atmosphäre, die Taipeh so besonders macht.

Ich hatte gestern bereits ein Café entdeckt, das ich unbedingt ausprobieren wollte – ein kleines Frühstückslokal mit richtig gutem Kaffee. Der Haken? Es lag 45 Minuten Fußmarsch entfernt. Aber da wir die Stadt ohnehin erkunden wollten, beschlossen wir, den Weg dorthin zu Fuß zurückzulegen.

Unsere Route führte uns an einigen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Taipehs vorbei: dem National Taiwan Museum, dem imposanten Liberty Square Arch, der National University, der Chiang Kai-shek Gedenkhalle und vielem mehr. Wir nahmen uns die Zeit, die Bauwerke anzusehen – riesige, beeindruckende Gebäude, die von Taiwans Geschichte und Kultur erzählen.

(Fotos gibt es leider keine - dafür war es zu kalt…)

Endlich angekommen! Das Café war genau so süß, wie ich es mir vorgestellt hatte – und der Kaffee? Ein Traum! Sieht euch einfach das Foto an, dann wisst ihr, wovon ich rede. Nach der kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zum Central Art Park, wo wir uns verschiedene künstlerische Werke ansahen. Die Mischung aus moderner Street Art, Skulpturen und grünen Parkflächen war einfach cool – ein richtig entspannter Ort inmitten der Stadt.

Doch dann wurde es immer windiger und kälter. Plötzlich hatte es nur noch 10 Grad und der Wind wurde so heftig, dass es wirklich unangenehm wurde, draußen herumzulaufen. Ich hatte bereits zwei Hosen, ein langes Shirt, einen Pullover und eine Weste an – und trotzdem fühlte es sich an, als würde mir der Wind durch jede Schicht pfeifen. Eine Mütze und Handschuhe wären jetzt echt ein Traum gewesen. 😂 Wer hätte das erwartet 🤷🏽‍♀️

Um uns etwas aufzuwärmen, beschlossen wir, zur Q Square Mall zu gehen. Dort spazierten wir ein bisschen durch die Geschäfte und begaben uns gleichzeitig auf die Suche nach Fahrradkleidung für unsere anstehende Tour. Leider wurden wir nicht wirklich fündig, aber wir haben ja morgen auch noch Zeit.

Es ist unglaublich, wie fortschrittlich Taiwan ist! Egal, ob E-Books, Hygieneartikel, Elektronik oder Haushaltsgeräte– die Technik hier ist uns in so vielen Bereichen weit voraus. Während wir durch die Mall schlenderten, kamen wir immer wieder ins Staunen, wie viel es hier gibt, was wir zu Hause noch gar nicht kennen. Unsere Handys und Kopfhörer versteckten wir gleich, damit fühlten wir uns wie im Steinalter 🙈.

 

Gegen 14 Uhr gönnten wir uns ein Mittagessen und kehrten für eine kurze Pause ins Hotel zurück, um uns etwas auszuruhen.

Am Abend machten wir uns dann auf den Weg zum Night Market – ein absolutes Muss in Taiwan!

Die Nachtmärkte hier sind einfach der Wahnsinn – überall Essenstände, blinkende Lichter, der Duft von Gewürzen und frisch Gegrilltem, Menschen, die sich durch die engen Gassen drängen und ein Angebot an Streetfood, das gefühlt unendlich ist.

 

Taiwan hat so viel zu bieten, aber es gibt ein kleines Problem: Alles ist auf Chinesisch! In den großen touristischen Gegenden oder nobleren Vierteln sprechen viele Leute Englisch, aber sobald man in kleinere Straßen abbiegt, wird es schwierig.

Trotzdem fanden wir uns irgendwie zurecht und genossen den Abend, bevor es für uns wieder zurück ins Hotel ging. Kosi holte sich noch einiges von den Straßenständen und probierte sich durch: einen selbstgemachten Käse-Mais-Burger, eine Roll-in-Pancake mit Käse und Ei und eine Waffel mit Apfel und Karamell. Ich hingegen gönnte mir noch einen Milch Tea.

Was uns hier besonders auffällt: Überall gibt es gekochte Eier. Egal ob im Supermarkt, an Straßenständen oder sogar in kleinen Shops – sie sind einfach überall zu finden. Und noch etwas, das wir schon aus den Philippinen, Indonesien und Co. kennen: Rülpsen in der Öffentlichkeit ist hier absolut normal. Es passiert einfach überall und jederzeit. Auf der Straße kann es schon mal vorkommen, dass man beim Vorbeigehen „angerülpst“ wird, oder wie letztens bei der Massage, als die Masseurin zwischendurch ganz entspannt gerülpst hat, während sie weiter massierte. Keiner nimmt es hier als unhöflich wahr, es gehört einfach dazu.

Und dann natürlich das allgegenwärtige Handy-Phänomen: Egal wo man hinsieht, die Leute haben ihre Augen immer nur auf dem Display, selbst während sie durch die Straßen laufen. Man muss richtig aufpassen, nicht ständig angerempelt zu werden, weil sich alle mehr für ihre Bildschirme als für ihre Umgebung interessieren.

 

Bussi Baba,
Kosanni

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