I’m back ;) Danke, Kosi, dass du die letzten zwei Tage übernommen hast – jetzt bin ich wieder voller Elan zurück. Es tut echt gut, mal den Kopf ein bisschen abzuschalten! Wobei… so ganz abschalten konnte ich ihn heute auch nicht – aber dazu später mehr :)
Als wir heute aufstanden und auf die Uhr sahen, wären wir fast aus dem Bett gefallen! Der Fernseher zeigte 8:45 Uhr! So lange konnten wir doch unmöglich geschlafen haben? Aber anscheinend doch. Wir waren völlig verwundert.
Der gestrige Abend dauerte zwar etwas länger, aber so lange?
Gestern hatte Kosi nämlich eine Premiere: Zum ersten Mal sang er vor Publikum! Ja, ihr habt richtig gehört. Wir waren nach dem Abendessen in einer Karaoke-Bar. Leider war zwar viel los, aber niemand traute sich, vor den anderen zu singen. Die Animateurin tat uns schon richtig leid. 40 Minuten später beschlossen wir dann, ihr aus der Patsche zu helfen.
Und so kam es, dass Kosi und ich vor allen anderen "Unwritten" sangen. Laut, falsch – aber mit ganz viel Begeisterung! Natürlich entschuldigten wir uns für unseren Gesang, aber es schien zu helfen. Denn nach uns meldeten sich ganz viele zum Singen – das Eis war gebrochen.
Nach der Karaoke-Einlage ging es für uns noch zur Silent Disco. Für alle, die das nicht kennen: Eine Silent Disco ist eine Disco ohne laute Musik. Jeder bekommt Kopfhörer, über die er die Musik hört. Meist kann man zwischen zwei Sendern wählen. Wenn einem ein Lied nicht gefällt, wechselt man einfach.
Das Lustige daran ist, dass man irgendwann vergisst, dass keine laute Musik gespielt wird. Wenn man die Kopfhörer abnimmt, hört man die Menge lauthals mitsingen. Wir tanzten bis kurz vor Mitternacht und dann ging es ab ins Bett – in ein richtiges, weiches, kuscheliges Bett!!
Und nun zu heute.
Wie erwähnt, war es schon richtig spät (zumindest für unsere Verhältnisse), als wir aufstanden. Ohne große Umwege schlüpften wir in unsere Sportklamotten und machten uns auf ins Fitnessstudio. Und ich sag’s euch… Katastrophe.
Ich finde ja, die Asiaten sind generell ein ganz eigenes und interessantes Völkchen. Aber im Fitnessstudio wird’s richtig schräg.
Schon beim Eintreten sahen wir Menschen, die in Jeans und Pullunder trainierten. Andere in Anzugshosen und T-Shirt. Eine Dame sogar in einem langen Badeanzug – wirklich von Kopf bis Fuß.
Und das Verrückteste daran: Kaum einer trainiert. Die meisten stehen einfach nur herum, fotografieren alles oder drehen Videos. Während meines Trainings wurde ich so oft gefilmt, dass ich den Bereich wechselte und mich in eine versteckte Ecke verzog.
Das Filmen allein wäre ja nicht so schlimm, aber sie kommen ohne jegliche Hemmungen bis auf 20 cm an einen heran, leuchten mit der Kamera ins Gesicht und filmen. Richtig unangenehm.
Am schlimmsten wurde es, als Kosi und ich gemeinsam ein paar Boxübungen machten. Plötzlich waren wir von etwa zehn Leuten umzingelt, die uns filmten – mit nur einem Meter Abstand!
Irgendwann kam dann sogar eine Dame zwischen uns, unterbrach unser Training und fing an, mit Kosi zu "trainieren" – also besser gesagt: Sie hielt einfach nur ihre Arme hoch, während die anderen sie filmten.
Als sie fertig war, kam schon die nächste. Dass sie unser Training unterbrochen haben? Egal! Dass Kosi vielleicht nicht auf tausenden Fotos sein will? Egal! Körperlicher Abstand? Auch egal!
Ihr seht – wirklich eine ganz eigene Erfahrung.
Danach reichte es uns. Wir packten unsere Sachen und gingen zurück.
Duschen, anziehen – und ab zum Frühstück.
Mittlerweile war es schon 10:15 Uhr – fast zu spät, um es noch Frühstück zu nennen.
Weil wir nicht genau wussten, wo es Frühstück gab, gingen wir einfach ins selbe Restaurant wie gestern Abend.
Dort stellten wir uns in die Schlange – und dann der Schock: Wir waren im Brunch-Saal gelandet, nicht im Buffet-Saal!
Wir hatten uns so auf ein Frühstücksbuffet gefreut!
Innerhalb weniger Sekunden war unsere Stimmung im Keller. Ich wollte gleich aufstehen und zum anderen Saal gehen. Kosi fand das unhöflich – also blieben wir.
Beide hatten wir uns das Frühstück anders vorgestellt. Ich gab Kosi die Schuld, dass wir hier gelandet waren – und er mir.
Wir bestellten unser Essen und warteten. Und warteten.
Über eine Stunde dauerte es, bis unser Essen kam.
Irgendwann während dieser Wartezeit sah ich in die App des Schiffs und durchforstete den Tagesplan.
Und dann entdeckte ich es: Frühstücksbuffet nur bis 10:30 Uhr!
Unsere schlechte Laune war also völlig umsonst – wir hätten sowieso kein Buffet mehr bekommen!
Wir mussten sooo über uns selbst lachen.
Einmal schlechte Laune für nichts! Und als das Essen endlich kam, war die Laune sowieso wieder bestens.
Während wir weiter die App durchstöberten, fiel uns plötzlich eine Unstimmigkeit auf: Die Zeit in der App und die Handyzeit stimmten nicht überein.
Ein kurzer Blick reichte – und uns wurde klar: Wir hatten über Nacht eine Zeitverschiebung!
Deshalb waren wir "erst" um 8:45 Uhr aufgewacht. Eigentlich war es 7:45 Uhr – aber die Uhren wurden umgestellt.
Da unser Handy auf dem Schiff keinen Empfang hat, konnte es sich nicht automatisch aktualisieren.
Nach dem Frühstück ging es für uns noch einmal zum Buffet-Saal – schließlich hatten wir so lange auf unser Frühstück gewartet, dass es dort schon wieder Mittagessen gab.
Und Kosi schlug ordentlich zu.
Man muss ja ausnutzen, wenn es so viel Gemüse und Salat gibt! Ein Paradies für uns zurzeit.
Am Nachmittag setzten wir uns in eine Musikbar.
Kosi holte mir einen Kaffee und ich plante währenddessen unsere Weiterreise.
Nach vier Stunden gab ich aber auf – es ist einfach mühsam, am kleinen iPad alles zu planen und nachzusehen.
Aktuell haben wir alles bis 10. September organisiert – heute schaffte ich immerhin den restlichen September.
Das heißt: An einem der nächsten Seetage muss ich unbedingt weiterplanen.
Kosi schlief währenddessen drei Stunden im Zimmer.
Ich ging später auch zurück, einfach mal nichts sehen und niemanden hören!
Nur im Zimmer liegen, rasten (oder in meinem Fall planen) – kein Chinesisch, keine Menschen, keine Fotos 😂
Heute Abend um 18:30 Uhr steht dann noch das Abendessen an – und heute ist GALA-Abend!
So eigentlich wollte ich den Eintrag vor dem Abendessen abschicken, doch wir waren so hungrig, dass wir es nicht mehr schafften. Deshalb geht´s jetzt weiter.
Der Gala Abend verlief bei uns anders als erwartet. Wir haben uns im Vorfeld in der App die Speisekarte vom Restaurant angesehen und schnell erkannt: Dort gibt es wenig vegetarische Auswahl für uns. Also änderten wir kurzerhand unseren Plan: Schick angezogen fuhren wir in den 14. Stock – zum Abendbuffet!
Wir ergatterten einen Fensterplatz und stürzten uns aufs Buffet.
Es gab sooo viel vegetarische Auswahl! Ein absoluter Traum für uns. Natürlich landete viel zu viel auf unseren Teller. Doch es sah einfach alles so lecker aus. Und von den Nachspeisen will ich erst gar nicht anfangen. Das würde sonst nie mehr aufhören. Eines darf ich euch jedoch nicht vorenthalten: Für Kosi gab es eine Eispalatschinke! Richtig, richtig lecker!
Mit vollen Bäuchen spazierten wir anschließend zur Musik Hall und hörten der Liveband "Rock the Night" zu.
Wir schlenderten noch ein bisschen zwischen den Bars umher.
Kosi wollte dann unbedingt noch ins Casino schauen – aber das ist gar nicht meine Welt.
Es war brechend voll! Überall saßen die Menschen und spielten mit unfassbaren Summen.
Während Kosi zuschaute, spazierte ich weiter – und entdeckte einen Saal, in dem viele Menschen ausgelassen tanzten.
Kurzerhand mischte ich mich unter die Menge. Kosi kam wenig später nach.
Wir tanzten zu ABBA, Michael Jackson, Green Day und vielen anderen.
Gegen 22:30 Uhr wurden unsere Beine langsam schwer und wir machten uns auf den Weg zurück ins Zimmer.
Eigentlich wollte Kosi noch das Sturm-Spiel schauen, aber leider funktioniert auf dem Schiff kein VPN.
Das bedeutete: kein Spiel für Kosi...
Vielleicht auch gar nicht so schlecht – so kommt er wenigstens mal früher ins Bett.
Aktuell ist es bei uns Mitternacht.
Zeit für uns zu sagen: Gute Nacht.
Bussi Baba,
Kosanni
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