Heute war mal wieder einer dieser Tage, die man nicht so schnell vergisst. Nicht, weil etwas besonders Spektakuläres passiert wäre – sondern weil es einfach... anders war. Viel Hitze, viel Sand, viel Rumgeruckel – aber auch viele kleine Momente, die witzig waren.
Wir sind heute sehr früh aufgewacht, aber ehrlich gesagt: es war wunderschön. Das Zimmer war so warm, dass wir zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit ohne Decken und ohne dicke Klamotten schlafen konnten. Einfach nur im T-Shirt bzw nackt liegen – was für ein Luxus. Es war richtig gemütlich, fast wie ein kleiner Spa-Moment mitten im Roadtrip.
Dann gleich mal ein bisschen Bewegung am Morgen! Kosi und ich haben ein Dance-Workout gemacht – ja genau, zu One Direction. 🙈 Ich weiß, das klingt ein bisschen nach Teenie-Zimmer 2012, aber „What Makes You Beautiful“ bringt uns einfach direkt in gute Stimmung. Und ein bisschen rumzappeln hilft auch gegen das ständige Autofahren-Steifsein. Und Kosi gibt mittlerweile selbst zu, dass so ein Dance Workout richtig anstrengend ist.
Um 8 Uhr ging's los: runter zum Auto, alles wieder einräumen, Taschen sortieren, Tankkanister verstauen – das übliche Packchaos halt. Danach noch ein kurzer Stopp am Supermarkt und dann zur Tankstelle. Auto und Kanister volltanken – man weiß ja nie, wann die nächste Tankstelle kommt.
Dann war’s soweit: Weiterfahrt ins Abenteuer. Laut Rina sollte es heute „schlechte Straßen“ geben… aber wir dachten ehrlich gesagt, wir hätten die übelsten Strecken schon längst hinter uns gelassen. Spoiler: Hatten wir nicht ganz so. 😅
Erstmal ging's durch endlose Sandpisten, wie wir sie inzwischen schon fast gewohnt sind. Aber dann – plötzlich – ein Fluss. Einfach so. Quer über den Weg.
Kosi fragt Rina noch ganz unschuldig:
„Brauchen wir Geld für ne Fähre?“
Rina winkt nur ab: „Nein, nein.“
50 Meter später wird klar, warum: Es gab einfach keine Fähre. 🤷♀️
Also: Fenster hoch, Augen zu und durch – wortwörtlich. Wir sind einfach direkt durch den Fluss gefahren. Zum Glück war er nicht so tief. Trotzdem: Herzklopfen ob eh kein Wasser reinkommt.
Auf der anderen Seite wartete ein kleines Dorf auf uns. Dort kam eine Frau auf uns zu, der wir 1€ gaben, als Dankeschön – denn das Dorf hatte kleine Stelzen im Wasser angebracht, die den besten Weg durch den Fluss anzeigen. Total clever – und ehrlich gesagt, ohne diese Markierung wären wir vermutlich irgendwo versumpft.
Weiter ging’s – noch mehr Sand, noch weniger Orientierung. Richtige Straßen? Fehlanzeige. Navigation? Glückssache. Kein Wunder, dass Google Maps keine Wege anzeigt.
An einer Stelle stand das Wasser beim Durchfahren bis zur Tür. Kein Scherz. Ich hatte schon meine Füße hochgezogen, damit sie nicht nass werden. Und dann wieder: Sand, Sand, Sand – als würde man in einer riesigen Sandkiste Auto fahren, nur ohne Plan, wo vorn und hinten ist.
Alleine hätten wir das NIE gefunden. Da war wirklich kein Weg erkennbar – alles sah gleich aus. Irgendwann kamen uns dann drei Einheimische entgegen, die einfach mal mitten in der Wüste spazierten (?!). Rina hielt an und fragte tatsächlich mal nach dem Weg – ja, selbst er war sich kurz nicht mehr sicher. 😂 Das war irgendwie beruhigend und witzig zugleich.
Dann kam der nächste Klassiker: Hotelsuche. Kein Plan, wo das genau war. Also haben wir einfach jemanden auf der Straße gefragt. Der Typ hat nicht lange gezögert – er ist außen ans Auto gesprungen, hat sich festgehalten (!) und uns fünf Minuten lang den Weg gezeigt, während wir gefahren sind. Als wär das das Normalste der Welt. Ich liebe diese spontanen Begegnungen.
Wir kamen schließlich beim Restaurant des Hotels an und haben uns erstmal reingesetzt. Richtig hungrig inzwischen – aber wie das so ist: Wir warteten... und warteten... und eineinhalb Stunden später kam dann endlich unser Gemüse mit Kartoffeln. Aber: Es hat sich gelohnt! War wirklich super lecker. 😋
Danach war’s endlich so weit: ab zur Unterkunft. Und ehrlich – wir hatten richtig Bammel, dass das alles eine riesige Verarsche ist. Auf Booking gab’s keine einzige Bewertung, und wir dachten schon: Na super, vielleicht existiert das gar nicht und irgendwer hat uns übers Ohr gehauen.
Aber dann – die große Überraschung:
Die Unterkunft gab es wirklich. Und sie war wunderschön! In Belo sur mer - falls jemand googeln möchte, wo wir gerade sind.
Zwei kleine Chalets, direkt im Sand, richtig süß gemacht. Und die Leute dort waren mega herzlich und freundlich. Wir konnten unser Glück kaum fassen. Endlich mal was richtig Schönes nach so einem chaotischen Tag.
Wir haben erstmal eine Stunde Pause gemacht, durchgeatmet, einfach nur da gesessen. Das tat so gut.
Dann ging's noch zum „großen Schiff“, wie Rina das so schön genannt hat. Aber... was da passiert ist, erzähl ich euch wahrscheinlich morgen – denn hier gibt’s kein WLAN, und mein Internet läuft in einer Stunde ab. Ich hab nämlich nur extra Internet für Tinas Hochzeit gekauft, und die 24h sind gleich vorbei.
Ach ja… Tina. Meine beste Freundin.
Sie hat gestern geheiratet. 💍
Und obwohl ich in all den Monaten unterwegs nie wirklich Heimweh hatte, war ich gestern das erste Mal richtig wehmütig. Ich wäre so gern dabei gewesen. Hab so viel an sie gedacht. Aber ich weiß, sie versteht das. Trotzdem… das Herz war kurz ein bisschen schwer.
So. Jetzt aber genug Gefühlsduselei. Morgen geht’s weiter – hoffentlich mit Netz, WLAN und neuen Abenteuern. 😄
Bussi Baba,
Kosanni 🌍💛
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