Tag 343: Seetag

Veröffentlicht am 9. November 2025 um 17:34

Der heutige Tag sollte uns eigentlich zu einem aufregenden Tempel führen – die Tour war geplant, doch Kosi und ich entschieden uns spontan, diese Option zu streichen. Manchmal braucht man einfach einen ruhigeren Start in den Tag. Dennoch war meine innere Uhr, die sich wohl auf den frühen Aufbruch zur Tempeltour eingestellt hatte, gnadenlos. Bereits kurz nach 5 Uhr morgens war ich hellwach. Ich lauschte, wie sich alle anderen, die der ursprünglichen Planung folgten, auf den Weg zum Treffpunkt machten, während ich noch die Stille des Morgens im Zimmer genießen durfte.

 

Morgenstund' hat Buchungsstress im Mund

Kosi gönnte sich etwas mehr Schlaf, aber um kurz nach 6:30 Uhr war es dann an der Zeit, auch ihn mehr oder weniger sanft zu wecken. Schließlich sollte er den Tag ja nicht komplett verschlafen! Nach dem Aufwachen saßen wir noch ganz gemütlich in unserem Zimmer beisammen, aber nicht etwa zum Rasten, sondern um uns einem unerwarteten, aber notwendigen Task zu widmen: Buchungen regeln. Ein Flug war uns leider gecancelt worden, was uns zwang, eine Nach- bzw. Neubuchung vorzunehmen. Die Aufregung und der Stress, die solch ein ungeplanter Zwischenfall mit sich bringt, wurden jedoch durch unsere gemeinsame, konzentrierte Arbeit bewältigt.

 

Als dieser administrative Akt erledigt war, zeigte die Uhr bereits 7:30 Uhr und das bedeutete: Das Frühstücksbuffet war eröffnet! Und dreimal dürft ihr raten, wer selbstverständlich als Allererstes dort sein wollte. Ja, genau! Ich! Ein reichhaltiges Frühstück kann und will ich mir auf Reisen einfach nicht entgehen lassen.

Und welch ein Glück: Es gab sogar Joghurt und frisches Obst! Ich war überglücklich, denn diese kleinen Freuden sind auf Reisen oft eine Seltenheit und ein wunderbarer Start in den Tag.

 

Nachdem wir uns gestärkt hatten, packten wir in aller Ruhe unsere Sachen und machten es uns auf dem Deck auf den Sonnenliegen bequem. Die zwei liebenswürdigen Damen aus der Schweiz hatten die gleiche Idee und so kam es, dass wir in tiefgründige und herzliche Gespräche vertieft waren. Die Zeit verflog wie im Flug und als wir das nächste Mal auf die Uhr sahen, war es plötzlich schon 12:30 Uhr.

Das bedeutete: Mittagessen! Doch als wir erwartungsvoll zum Speisesaal hinuntergingen, folgte eine kleine Enttäuschung: Es gab erst ab 13:30 Uhr Mittagessen. Also hieß es, nochmal warten. Aber das war auch in Ordnung; wir nutzten die Zeit, holten unsere Sachen und machten es uns noch kurz im Zimmer gemütlich, um die Pause zu überbrücken.

 

 

Pünktlich um 13:30 Uhr trafen wir wieder beim Mittagessen ein und diesmal war es geöffnet! Das Angebot war wieder sehr üppig, auch wenn ich diesmal leider etwas weniger vegetarische Optionen für mich entdeckte.

Hier zeigte sich jedoch die unglaubliche Aufmerksamkeit und Liebenswürdigkeit des Personals: Der Chef bemerkte sofort, dass wir nur eine kleine Auswahl an vegetarischen Speisen auf unseren Tellern hatten, und ohne zu zögern, brachte er uns zusätzlich ein köstliches Omelett an den Tisch! Er ist wirklich ein super Mann und Mitarbeiter, seine Fürsorge und sein Engagement sind bemerkenswert. Gemeinsam genossen wir dann unser Mittagessen in dieser wunderbar fürsorglichen Atmosphäre.

 

Der Nachmittag wurde dann richtig spannend und unterhaltsam. Die zwei Damen aus der Schweiz und wir setzten uns zu einer Partie Uno Flip! zusammen. Es war sehr lustig und aufregend und wir lieferten uns gute Duelle – ein perfekter, entspannter Zeitvertreib mit toller Begleitung.

 

Danach verlagerte sich unser Fokus auf das Geschehen außerhalb des Schiffes: Wir sahen dem Schiff zu, wie es eine richtig enge Schleuse passierte. Was diese Passage besonders faszinierend machte, war ein vorderes Schiff, das zu hoch für die über der Schleuse liegende Brücke war! Das Schiff fuhr in die Schleuse ein und dort wurde gezielt Wasser ausgelassen, sodass das gesamte Schiff tiefer sank und knapp unter der Brücke hindurchpasste. Es war spannend zum Ansehen und zeigte die beeindruckende Technik und Präzision der Binnenschifffahrt.

 

Den restlichen Tag verbrachten wir relativ ruhig und entspannt. Um 16:30 Uhr gab es noch eine gemütliche Runde mit Kaffee und Kuchen, die wir in vollen Zügen genossen. Und um 19:30 Uhr folgte dann das Abendessen.

Es war ein sehr ruhiger Tag, geprägt von toller Begleitung der Damen aus der Schweiz und der Möglichkeit, die schöne Gegend zum Erkunden vom Schiff aus in Ruhe zu genießen.

Wir sind heute in Luxor angekommen und ab morgen wird die Stadt erkundet.

Freut euch drauf.

 

Bussi Baba,

Kosanni

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